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Die Blume von Surinam

Die Blume von Surinam

Titel: Die Blume von Surinam Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Belago
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etwas in der Stadt erledigen wollen, dass sie nun so früh zurückkehrte, überraschte Inika. Als der Wagen hielt, sprang Inika auf und hielt die kleine Tür des Wagens auf. Sofort fiel ihr Misi Erikas blasses Gesicht auf.
    »Misi Erika, geht es Ihnen gut?«, fragte Inika noch, da schwankte Misi Erika kurz und fiel ihr in die Arme. Inika fing sie auf und rief im gleichen Atemzug nach Misi Minou. »Misi Minou, schnell! Schnell!«
    Misi Minou kam aus dem Haus. Inika sah, dass sie das Tuch fallen ließ, das sie in der Hand gehabt hatte, und auf sie zueilte.
    »Grundgütiger! Was ist denn los?« Sie half Inika, Misi Erika zu stützen, die schlaff in ihren Armen hing.
    »Misi Erika? Misi Erika?«
    Misi Erika zeigte keine Regung.
    »Wir müssen sie reinbringen«, sagte Misi Minou. Ihrer Stimme war die Sorge deutlich anzuhören. Sie trugen Misi Erika ins Haus und betteten sie dort auf eine zerschlissene Chaiselongue, die in einem kleinen Raum links der Tür stand, wo sonst die seltenen Besucher empfangen wurden.
    »Schnell, Inika, hol ein Glas Wasser und sag Bogo, er soll zu Doktor Rickmers laufen.«
    Inika rannte los. Sie überlegte kurz, ob es eine gute Idee war, ausgerechnet Bogo loszuschicken, der doch nicht sprach. Aber im Viertel kannten ihn inzwischen alle, und Doktor Rickmers würde sicher schnell verstehen, was Bogo wollte.
    Inika fand ihn in der Küche. Er sprang sofort auf und eilte fort. Sie selbst füllte ein Glas mit frischem Wasser und durchfeuchtete ein Leinentuch, dann ging sie zurück in das kleine Besucherzimmer.
    Misi Erika öffnete gerade mit flatternden Lidern die Augen. »Was … was ist passiert?«
    »Misi Erika, Sie sind ohnmächtig geworden. Hier, trinken Sie einen Schluck Wasser.« Misi Minou stützte Misi Erika und hielt ihr das Glas hin.
    Inika beobachtete sie besorgt.
    »Ich habe nach Doktor Rickmers schicken lassen, bleiben Sie liegen.«
    »Ach, das geht schon wieder, das ist doch nicht nötig …« Misi Erika versuchte sich aufzurichten, begann aber sofort, stark zu zittern. Die Minuten bis zu Doktor Rickmers’ Ankunft erschienen Inika wie eine Ewigkeit. Schließlich aber eilte er mit hochrotem Kopf atemlos durch die Eingangstür.
    »Hier!«, rief Misi Minou. »Wir sind hier.«
    »Ich bin so schnell gekommen, wie ich konnte«, stieß er hervor. Inika bemerkte, dass er zusammenzuckte, als sein Blick auf Misi Erika traf. Sie wusste, dass die Misi und der Arzt sich schon lange kannten. Außerdem war er immer sehr freundlich und kümmerte sich um die Kinder des Hauses, was bei einem weißen Arzt, auch das wusste Inika, nicht selbstverständlich war. »Mevrouw Bergmann, wie geht es Ihnen?« Seine Stimme klang sanft.
    »Mir ist schwindelig.« Misi Erika fasste sich an die Stirn. Ihr Gesicht war blass und ihre Lippen schienen blutleer.
    »Ich möchte die Patientin untersuchen. Wären Sie so freundlich …« Doktor Rickmers deutete auf die Tür.
    »Natürlich. Inika, komm mit!«
    Inika folgte Misi Minou mit schweren Schritten aus dem Raum. Im Flur blieb Misi Minou mit hängenden Schultern und traurigem Blick stehen. Auch Inika war sehr beunruhigt. Sokannte sie Misi Erika gar nicht. Sie konnten nur hoffen, dass es nichts Schlimmes war.
    Doktor Rickmers brauchte nicht lange für die Untersuchung. Als er aus dem Besucherzimmer trat, wirkte seine Miene besorgt.
    »Mevrouw Bergmann hat hohes Fieber. Tropenfieber, denke ich. Sie muss sich schonen, und am besten wäre es, wenn sie die Stadt für eine Weile verlassen könnte, um sich in Ruhe zu erholen.«
    »Danke.« Misi Minous Stimme klang belegt. »Ich werde gleich ihre Tochter Hanni verständigen lassen, sie arbeitet auf einer Missionsstation am Parafluss.«
    Der Arzt nickte, verabschiedete sich und verließ das Haus.
    »Inika, wir sollten Misi Erika in ihr Zimmer im oberen Stockwerk bringen, dort hat sie Ruhe.«
    »Ich werde alles vorbereiten, Bogo kann uns dann helfen, die Misi nach oben zu bringen.« Inika machte sich große Sorgen. Misi Erika war sehr schwach. Als sie schließlich in ihrem Bett lag, schlief sie sofort ein.
    In den nächsten Tagen besserte sich Misi Erikas Zustand nicht. Auch Misi Minou schien von einer sorgenvollen Unruhe erfüllt. Sie hatten eine Nachricht an Misi Erikas Tochter gesandt, aber es konnte Tage, wenn nicht sogar Wochen dauern, bis Misi Hanni in der Stadt eintraf oder sie zumindest mit einer Antwort rechnen konnten. Wo Misi Erikas Sohn, Masra Reiner, sich genau aufhielt, wussten sie nicht, irgendwo im Busch bei den

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