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Die Blut-Loge

Die Blut-Loge

Titel: Die Blut-Loge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carola Kickers
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sowieso nicht im Interesse der Sanguiner.
    Diese Art der Vermehrung war ausschließlich ihren eigenen Mitgliedern vorbehalten und auch nur ein einziges Mal in ihrem unsterblichen Leben möglich. Nach der Geburt eines Kindes waren diese weiblichen „Leftovers“ wertlos für die Sangue Ombra und verschwanden meist spurlos von der Bildfläche. Andere landeten als Junkies in der Gosse oder gar in einer psychiatrischen Klinik, wo ihnen sowieso niemand Glauben schenkte, wenn sie was von Vampiren schwatzten.
    In einer ebensolchen Klinik befand sich auch Rubens „Mutter“, die der Junge niemals kennen gelernt hatte. Er war immer nur der Sohn des mächtigen Gabriel Stark gewesen.
     
     Im Alter von sieben Jahren wuchsen den geborenen Vampiren die späteren Fangzähne. Von da an war ihnen erlaubt, selbständig zu jagen. Über ihr „unsterbliches Alter“ entschieden die Kinder selbst. Einige waren so begabt, schon mit Anfang Zwanzig ihr Altern zu beenden. Andere waren etwas langsamer und lernten es erst so um die Vierzig. Die älteren Vampire der Loge sorgten für die Erziehung der „Elite-Vampire“. Sie versorgten, lehrten und beschützten sie, bis sie selbst wichtige Aufgaben in ihrer oder der Menschenwelt übernehmen konnten.
    Gebissene Opfer zu wandeln, war ebenfalls ein Privileg der Loge und nur den „Alten“ vorbehalten, die dies mit Verantwortung taten, denn ein Erschaffer blieb sein Leben lang verbunden mit dem erschaffenen Vampir. Und das ist eine lange Zeit angesichts der Ewigkeit. Aber selbst diese Regel war im Laufe der Zeit mehr und mehr aufgeweicht worden, so dass es immer mehr Gewandelte als Geborene gab. Daher lag es im Interesse der Loge, Erstere zu kontrollieren. Aufgrund der hohen Fehlgeburtenrate war es immer ein Anlass zum Feiern für die Loge, wenn ein „echter“ Vampir auf die Welt kam.
     
    * * *
     
    Kurz nach der bestandenen Prüfung zum Kommissar wurden Evi Fischer und Thilo Weinberg gemeinsam zum Morddezernat versetzt. Hier konfrontierte man sie auch gleich mit zwei neuen Frauenleichen, deren Tod eine frappierende Ähnlichkeit mit den Morden aus dem Swingerclub hatte. „Eine aus Charlottenburg, die andere aus Hellersdorf. Keine Gemeinsamkeiten bis auf das Parfüm und natürlich Blutleere“, berichtete Thilo, der Evi am Schreibtisch gegenüber saß. „Beide stammen aus gesicherten Verhältnissen und schienen wohl auf die harte Tour zu stehen.“
     
    Mit diesen Worten reichte er seiner Kollegin die Akte rüber. Evi warf einen Blick hinein und verzog angewidert das Gesicht. Die Fotos darin stammten aus dem „Dark Future“, einem weiteren Club, der sich auf SM-Spiele spezialisiert hatte. Davon zeugten die roten Striemen auf dem Rücken der Frauen und die Fesselspuren an den Hand- und Fußgelenken.
    Etwas unterschied diesen Fall von dem Ersten: dieses Mal waren die Opfer bei vollem Bewusstsein gewesen. Wieder gab es keine Spuren von weiteren Personen am Tatort.
    „DNA-Spuren?“, fragte Evi. „Nichts, der oder die Kerle müssen Kondome und Handschuhe benutzt haben“, war Thilos Antwort, bevor er herzhaft in sein Frühstücksbrot biss. Evi schüttelte den Kopf. Der Kerl hatte ein Benehmen!
    Die beiden Ermittler machten sich auf die Suche nach Hinweisen aus dem Umfeld der beiden Toten, Nach wie vor blieben die Resultate recht mager. „Die einzige Gemeinsamkeit sind die Diskothekenbesuche“, bemerkte Evi, als sie beide wieder zurück auf dem Revier waren und die Unterlagen noch mal durchgingen.
    „Wem gehört das „Exit“ eigentlich?“, fragte sie ihren Kollegen.
    Thilo zuckte die Schultern. „Dem gleichen Typen wie das „Future“. Irgend so einem reichen Schnösel. Ruben Stark oder so ähnlich. Amerikaner mit mehreren Wohnsitzen auf der ganzen Welt, größtenteils von Beruf Sohn und ein bekannter Gigolo. Auf jeden Fall kann der jedes Model haben, der würde sich nie mit ein paar Hausfrauen abgeben“, meinte er mit einer Spur Eifersucht in der Stimme. Evi hatte sich noch nicht einmal für sein Geburtstagsgeschenk bedankt.
    Er konnte nicht ahnen, dass sie das Päckchen bislang nicht einmal geöffnet hatte. Es lag seit Tagen immer noch auf ihrem Nachttisch. Allerdings war er auch zu schüchtern gewesen, eine Karte beizulegen und seinen Namen zu erwähnen.
     
    „Keine Sorge, du kriegst schon noch eine ab“, spottete Evi. Thilo verzog das Gesicht.
    „Ich glaube, ich werde heute Abend mal tanzen gehen, schließlich haben wir Wochenende“, ärgerte sie ihn weiter und begann

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