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Die Blut-Loge

Die Blut-Loge

Titel: Die Blut-Loge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carola Kickers
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einnehmen und der ewige Zweite bleiben.“
    Der Doktor sah sie über den Rand seiner Brille hin an. „Kindchen, wenn das Maß voll ist, dann ist auch für Gabriel Stark Schluss. Der liebe Gott entscheidet immer noch, wann die Ewigkeit zu Ende ist.“
    „Was soll das denn wieder heißen?“ Evi war jetzt ganz verwirrt.
    „Ich weiß nicht viel darüber. Aber wie in der Natur töten die Starken die Schwachen. Ruben wird eines Tages mächtiger sein als sein Vater. Auch wenn das Jahrhunderte dauern kann, aber die Naturgesetze gelten auch für Vampire.“
    „Dann wird mein Sohn eines Tages vielleicht Ruben töten?“
    Hadley nickte. „Schon möglich, mein Kind, schon möglich.“
    Wie jede werdende Mutter wollte auch Evi nur das Beste für Kind. Sie spürte das heranwachsende Leben in sich und irgendetwas musste geschehen!
    „Was wird eigentlich aus dem Baby?“, fragte sie zögernd.
    Dr. Hadley blickte sie prüfend an. „Ruben wird es im Sinne der Loge erziehen lassen, da bin ich sicher. Sie werden es nicht lange bei sich behalten können, zumindest nicht als Leftover.“
    „Kann ich den Kleinen nicht vor dem Vampirdasein retten?“
    Hadley schüttelte den Kopf. „Es liegt bereits in seinen Genen. Es sei denn…“
    „Was?“
     „Es sei denn, Sie lassen ihn vor seinem siebten Lebensjahr kirchlich taufen. Dann wird der Bann der dunklen Seite gelöst. Allerdings hat er wie jedes halbwegs menschliche Geschöpf einen freien Willen. Er kann selbst entscheiden, auf welche Seite er als Erwachsener wechselt, vergessen Sie das nicht!”
    “So einfach ist das?”, fragte Evi verblüfft. “Dann sind wir diese Blutegel mit einer einfachen Taufe los?”
    „Nein, los werden Sie die nicht. Ruben hat von Ihnen getrunken. Er wird Sie überall aufspüren können, und ich bin sicher, dass er sich an Ihnen rächen wird, wenn Sie das Vorhaben in die Tat umsetzen wollen.“
    In Evi Fischers Kopf reifte bereits ein Plan. Aber um diesen in die Tat umzusetzen, brauchte sie Zeit. Mehr Zeit, als ein menschliches Leben dauern würde.
     
    * * *
     
    Die Geburt selbst verlief reibungslos. Dr. Hadley holte mit Valeries Hilfe den kleinen Jungen auf die Welt. Nachdem er Nachricht von der Geburt bekam, eilte Ruben sofort nach Schottland. Er nannte seinen Sohn Belarus, nach dem Dämon der Unterwelt, abgekürzt zärtlich Bela. Zum ersten Mal nach Monaten schenkte der attraktive Mann seiner jungen Geliebten wieder Beachtung. Evis Gefühle schwankten zwischen Abscheu und Anziehung.
    „Jetzt hast du ja, was du wolltest“, fauchte sie und wandte sich ab.
    Ruben saß auf der Bettkante und betrachte abwechselnd sie und das Baby in der Wiege.
    „Macht es dich nicht auch ein bisschen glücklich?“, fragte er.
    „Glücklich? Du hast mich benutzt!“
    Ruben lächelte. „Und du hast dich benutzen lassen. Da gehören immer Zwei zu.“
    Evi schaute ihm jetzt direkt in die Augen. Sie schienen sie immer noch in die Tiefe zu ziehen. „Ich möchte, dass du mich wandelst!“ Ihre Stimme klang ungewohnt bestimmend.
    Ruben blickte sie erstaunt an. „So kurz nach der Geburt? Bist du sicher?“ Evi nickte. „Ich will mein Leben nicht als einer eurer „Leftovers“ verbringen. Es ist mein Recht!“
    Ruben schnalzte anerkennend. „Schau an, Dr. Hadley hat dich bereits gut informiert. So langsam kommst du zur Vernunft.“
    Dann beugte er sich über sie und betrachtete die Narbe an ihrem Hals, die immer noch Rot leuchtete.
    „Ich werde die Wunde noch einmal öffnen müssen. Das kann wehtun“, gab er zu bedenken.
    „Tu´s endlich“, forderte Evi ihn auf und schloss die Augen. Der Vampir küsste sie zunächst auf den Mund und ließ dann seine Lippen den Hals hinunterwandern, wo der Duft des Blutes ihn bereits lockte. Noch einmal schlug er seine Zähne in die gleiche Stelle. Evi schrie vor Schmerz auf, trotzdem hielt sie still, bis sie spürte, dass ihr Herz jeden Augenblick aufhören musste, zu schlagen. Sie fühlte etwas Feuchtes, Klebriges auf ihren Lippen, das sie instinktiv ableckte. Es schmeckte nach Eisen.
     
    * * *
     
    Fünf Jahre waren vergangen seit der Geburt des Enkels von Gabriel Stark.
    Die Sanguiner hatten allen Grund zum Feiern. Zum einen, weil in jedem menschlichen Haushalt das eine oder andere „spezielle“ Produkt der Firma STARK COSMETICS zu finden war, zum anderen, weil in den Führungsebenen und politischen Parteien ein oder mehrere Mitglieder der Loge-Elite eingeschleust worden waren, die durch die Droge wiederum von der Loge

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