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Die Bluterbin (German Edition)

Die Bluterbin (German Edition)

Titel: Die Bluterbin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hildegard Burri-Bayer
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Ihr gut geschlafen?“, fragte er sie.
    Augenblicklich überzog sich Maries Gesicht mit einer leichten Röte. Ob er wohl ahnte, was in ihr vorging? Ein wenig verunsichert blieb sie neben ihm stehen.
    Roberts Herz klopfte ungestüm bei ihrem Anblick. Sie war so wunderschön, dass er sie am liebsten in seine Arme gerissen hätte. Vielleicht war es doch keine so gute Idee gewesen, allein mit Marie zu reisen, denn seitdem sie nur noch zu zweit unterwegs waren, musste er ständig daran denken, wie es wohl wäre, sie zu berühren. Aber allein schon der Gedanke war frevelhaft, da Marie sich ihm voller Unschuld anvertraut hatte und er sie folglich keinesfalls beschmutzen durfte, indem er ihr die Ehre nahm. Erregt wandte er sich ab und lief zum Bach, wo er sein erhitztes Gemüt mit kaltem Wasser kühlte.
    Marie lief ihm voraus und pflückte am Bachrand einige Beeren, die sie entdeckt hatte. Die Beeren waren klebrig und süß und ihr Saft färbte ihre Lippen rot.
    Als Robert sie so sah, war es um seine Beherrschung geschehen. Ungestüm zog er Marie an sich und küsste sie mitten auf den Mund. Ihre Lippen waren warm und weich und schmeckten nach Beeren.
    Instinktiv öffnete sie ihre Lippen und ließ zu, dass seine Zungenspitze die Innenseiten der ihren erkundete. Nie gekannte Gefühle durchströmten sie, und Hitze begann sich in ihr auszubreiten.
    Sie schloss die Augen und gab sich ganz dem Augenblick hin.
    Robert beugte sich etwas vor und begann, mit seinem Mund die empfindlichen Stellen an ihrem Hals zu liebkosen, während seine Hände forschend über ihren Körper glitten. Als er die Wölbung ihrer Brust streichelte, stöhnte sie leise auf, und ihr wurde abwechselnd heiß und kalt.
    Ihre Haut begann zu glühen, und sie presste sich enger an ihn, wollte ihn stärker fühlen und wünschte sich, dass er sie nie wieder loslassen würde.
    Roberts Atem ging schneller. Er dachte an nichts anderes mehr als an ihren nackten Körper, den er mit seinen Küssen bedecken und von oben bis unten berühren wollte. Kurz bevor sein Verlangen nach ihr jedoch unerträglich wurde, meldete sich sein schlechtes Gewissen. Abrupt ließ er sie los.
    „Ihr wisst nicht, auf was für ein gefährliches Spiel Ihr Euch einlasst“, stieß er mühsam hervor. Seine Stimme klang dunkel und jagte kleine, süße Schauer über Maries Körper.
    Marie schien wenig beeindruckt von seinen Worten. Sie schwelgte noch im Taumel der Gefühle und bedauerte, den Geliebten nicht mehr fühlen zu können.
    „Es war so schön, ganz nah bei Euch zu sein. Können wir nicht für immer hierbleiben?“ Ihre Stimme klang flehend.
    Robert lächelte sie zärtlich an.
    „Der Sommer wird vorübergehen, und ein langer kalter Winter wird ihm folgen. Wovon sollten wir hier leben und überleben? Außerdem haben wir Verpflichtungen unseren Familien gegenüber“, gab er zu bedenken.
    Es war gerade ihre süße Unschuld, die ihm seine Verantwortung wieder schmerzhaft ins Gewissen rief.
    „Wir dürfen uns nicht hinreißen lassen, es wäre unrecht, obwohl es nichts gibt, was ich lieber tun würde.“
    Marie wusste, dass er recht hatte. Dennoch fiel es ihr schwer, ihre Gefühle zu ordnen, und ein Blick oder eine zufällige Berührung von Robert genügten, um den Sturm in ihrem Inneren neu zu entfachen.
    Sie wanderten weiter, bis sich nach einigen Tagen ihre Vorräte dem Ende zuneigten. Es konnte nun nicht mehr lange dauern, bis sie Laon erreichen würden. Die Gegend wurde waldiger und schien menschenleer zu sein.
    Zum Glück gab es genügend kleine Flüsse, in denen sie Fische fangen konnten, und überall, wo sie hingingen, fanden sie Beeren. Das war ausreichend, zumal sie die nächste Ortschaft oder einen vereinzelten Hof schon bald erreichen würden.
    Robert hatte mit seinem Messer einen Ast angespitzt und dessen Spitze so lange im Feuer gehärtet, bis sie schwarz und hart geworden war. Er setzte sie geschickt zum Fangen von Fischen ein, die er abends immer über einem kleinen Feuer briet, das er jedes Mal löschte, sobald es dunkel wurde.
    Wenn sie sich dann zum Schlafen niederlegten, schmiegte Marie sich an seine Armbeuge, und er musste seine ganze Willenskraft aufbringen, um seine Beherrschung nicht zu verlieren und sich zu nehmen, was er begehrte, was ihm aber erst nach der Hochzeit zustehen würde.
    Die riesigen Wälder schienen kein Ende zu nehmen, und Robert konnte sich in ihnen nur am Stand der Sonne orientieren, die in diesen Tagen so heiß brannte, dass ihre Strahlen selbst noch

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