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Die Blutgabe - Roman

Die Blutgabe - Roman

Titel: Die Blutgabe - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franka Rubus
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ausstatten, die ihr benötigt. Am Montag werdet ihr sofort mit dem Training beginnen. Und es wird während dieser Zeit keine Außeneinsätze geben. Stattdessen trainiert ihr mindestens fünfmal die Woche – je nach Konstitution. Dieser Auftrag hat absolute Priorität.«
    Kris verstummte.
    Red hörte Chase leise mit der Zunge schnalzen. Und auch er selbst war sich nicht sicher, was er von der ganzen Sache halten sollte. Keine Außeneinsätze. Zwei Wochen lang. Die Aussicht gefiel ihm ganz und gar nicht. Andererseits – neue Ausrüstung? Das wiederum klang interessant. Und wenn ihr Auftrag erfolgreich war, würden sie diesen neuen Wirkstoff einsetzen können. Dafür würde es sich wohl lohnen, auf Außeneinsätze zu verzichten. Und sogar, am Wochenende zu arbeiten. Denn wenn er Kris’ Worte richtig deutete, kam genau das auf sie zu.
    Céleste trat erneut vor. »Ich selbst werde für eine Weile nicht hier sein«, sagte sie. »In weniger als zwei Stunden breche ich nach Europa auf, um mich mit den dortigen Vertretern der
Bloodstalkers
über diese neue Perspektive zu besprechen – und auch, um ihnen unseren nun gut erprobten Wirkstoff BRA-47 zugänglich zu machen. Kris wird mich begleiten, um mich bei der Beantwortung wissenschaftlicher Fragen zu unterstützen. Für die Zeit meinerAbwesenheit übertrage ich Tony die Leitung von Insomniac Mansion. Richtet euch in allen Belangen an ihn.« Sie lächelte. »Das wäre dann vorerst alles. Nun sollt ihr eure wohlverdiente Ruhe haben. Bitte geht zurück auf eure Zimmer.«
    Sie nickte und wandte sich ab. Und obwohl ihre Stimme nach wie vor freundlich war, erkannten die Menschen doch einen Befehl, wenn sie ihn hörten.
    Schweigsam verließen sie einer nach dem anderen den Raum. Sie wagten nicht, über das zu sprechen, was sie gerade gehört hatten – nicht solange die Vampire in Hörweite waren. Erst als die Tür zum inneren Treppenhaus hinter ihnen ins Schloss gefallen war und sie am Kopf der Treppe zur Eingangshalle stehen blieben, fühlten sie sich wieder unbeobachtet genug, um miteinander zu reden.
    Sarah vergrub die Hände in den Hosentaschen. Ihre Stirn hatte sich unwillig gekräuselt. »Schöne Aussichten«, murmelte sie. »Keine Außeneinsätze und von montags bis freitags Training. Und dann in eine Forschungsstation einbrechen, wo lauter Konservative herumrennen. Na danke.«
    Chase lachte und hockte sich auf das Geländer neben einer der Säulen, die die Decke trugen. »Also mir gefällt der Plan. Das wird ein Riesenspaß.«
    Will, der nach Claires Hand gegriffen hatte, schüttelte missbilligend den Kopf. »Ich glaube, du nimmst das alles zu leicht, Chase. Neue Ausrüstung, schön und gut. Aber wer garantiert uns, dass diese Aktion auch funktioniert? Wer weiß, ob wir nicht alle draufgehen dabei?«
    »Schisser«, sagte Chase und gähnte.
    Will sah ihn ärgerlich an.
    Red lehnte sich neben Chase an das Geländer. »Also ichdenke schon, dass es ziemlich viel Arbeit wird«, sagte er nachdenklich. »Aber Kris plant diese Aktion seit Monaten, wenn ich ihn richtig verstanden habe. Meinst du nicht, dass er alles gut durchdacht hat?«
    »Red hat recht«, ließ sich Michael vernehmen. Er hatte die Arme vor der Brust verschränkt und starrte mit ernstem Blick in die Eingangshalle hinunter. »Fragt sich nur, ob das Zeug das Risiko wert ist.«
    Will schwieg, aber er sah keineswegs glücklich aus. Wieder einmal musste Red an ihr Gespräch vor einigen Monaten zurückdenken – und daran, dass Will als Einziger von ihnen überhaupt kein echter Executive war. Er hatte schwaches Blut.
    »Warten wir doch erstmal ab.« Claire legte Will beruhigend die freie Hand auf die Schulter. »Wir wissen ja noch gar nicht, was wirklich auf uns zukommt.«
    »Nun ja – nach allem, was ich von Hannah gehört habe, wird unsere Ausrüstung jedenfalls spektakulär sein«, ließ sich Bruce vernehmen.
    Claire hob die Brauen. »Wirklich? Mir gegenüber hat sie nichts erwähnt.«
    Bruce hob die dürren Schultern. »Sie hat mir auch verboten, darüber zu sprechen. Aber ich nehme an, ihr werdet es morgen sehen. Wir alle sollten jetzt auch schlafen, so lange wir noch können.«
    Chase grinste spöttisch. »Ach. Tatsächlich? Klingt ja gruselig.«
    »Nein, für dich wird es natürlich ein Spaziergang, Chase«, kommentierte Sarah spitz.
    Red warf ihr einen schnellen Blick zu. Es verwirrte ihn jedes Mal, wenn sie diese bissige Art an den Tag legte. Erwürde wohl nie begreifen, was genau sich da zwischen den

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