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Die Blutlinie

Die Blutlinie

Titel: Die Blutlinie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cody Mcfadyn
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belasse es dabei. Dr. Child hat mich noch nie abgewiesen. Ich muss seinem Instinkt vertrauen. Ich wende mich an Alan und Leo.
    »Wie weit sind wir mit der Beschlagnahmeverfügung für Annies Abonnentenliste?«
    »Sollte innerhalb der nächsten ein, zwei Stunden da sein«, antwortet Leo.
    »Gut. Bleibt dran.« Ich schnippe mit den Fingern. »Steht uns ein Sprengstoffspezialist vom LAPD zur Verfügung?«
    Alan nickt. »Ja. Und er bringt einen Bombenschnüffler mit.«
    »Bombenschnüffler« nennen wir das Gerät, mit dem wir eine mobile Ionenspektrometrie durchfuhren. Kurz gesagt ist es imstande, Spuren ionisierter Moleküle zu entdecken, die spezifisch für explosive Substanzen sind.
    Wir haben ausführlich darüber diskutiert, wie wir alles am besten für den zwanzigsten vorbereiten sollen. AD Jones wollte ein SWAT {2} -Team vor Ort, für den Fall, dass Jack Junior und sein Kumpan beschließen, die Lieferung persönlich abzugeben. Ich habe diesen Plan abgelehnt.
    »So haben sie bisher nicht operiert«, widersprach ich, »und so werden sie auch diesmal nicht agieren. Ich erwarte, dass es eine ganz gewöhnliche Lieferung sein wird. Mit der Post.«
    Schließlich konnte ich ihn überzeugen. Allerdings waren wir beide der Meinung, dass ein Bombentechniker anwesend sein sollte. Auf diese Vorsichtsmaßnahme zu verzichten, wäre töricht gewesen.
    »Irgendwas stört mich noch immer an Annies Akte«, sagt Alan. Er sieht James an. »Wäre schön, eine zweite Meinung zu erfahren.«
    »Hilf ihm, James.«
    James nickt. Er hat an diesem Morgen noch kein einziges Wort gesagt.
    »Es gibt eine weitere Frage, die nach einer Antwort verlangt, Zuckerschnäuzchen«, meldet sich Callie leise. »Woher erhalten sie all diese Informationen? Gut, wir haben die Wanzen in Dr. Hillsteads Büro gefunden. Aber die Krankenakte, meine Tochter?«
    »So schwer ist das nicht«, schaltet sich Leo ein. Wir sehen ihn an. »Informationen sind nicht so sicher, wie allgemein angenommen. Elainas Krankenakte?« Er zuckt die Schultern. »Ein weißer Kittel und ein entsprechendes Auftreten, und man kann sich im Krankenhaus fast völlig ungehindert bewegen. Das verbunden mit Computer-Know-How, und man hat sich schnell in die Krankenhausdateien eingehackt. Informationen kann man kaufen, stehlen oder knacken. Ihr wärt schockiert, wenn ihr wüsstet, wie leicht so was manchmal ist. Ich habe es selbst gesehen, schließlich war ich bei der Abteilung für Computerkriminalität. Gute Hacker oder Identitätsdiebe können an alle möglichen persönlichen Informationen rankommen. Informationen, die euch überraschen würden.« Er sieht Callie an. »Gib mir eine Woche, und ich kann alles über dich herausbekommen. Von deinem Dispo-Kredit bis hin zu den Medikamenten, die du nimmst.« Er sieht uns der Reihe nach an. »Das Zeug, das er bisher aufgetischt hat? Irritierend, ich weiß. Aber man muss kein Genie sein, um da ranzukommen.«
    Ich starre ihn einen Augenblick an, lass es auf mich einwirken. Das tun wir alle. Schließlich nicke ich. »Danke, Leo. Also – weiß jeder, was er zu tun hat?« Ich sehe mich fragend um. »Gut.«
    Die Tür zum Büro wird geöffnet, und die Konzentration ist dahin. Ich sehe mich nach dem Neuankömmling um, und Besorgnis durchflutet mich.
    In der Tür steht Marilyn Gale, und sie sieht besorgt aus. Ein uniformierter Polizist begleitet sie. Er hält einen dicken Umschlag unter dem Arm.

KAPITEL 33
    »Er kam vor einer Stunde an«, sagt sie. »Adressiert an Sie, Agent Barrett, zu meinen Händen. Ich dachte …«
    Sie bricht ab, und wir alle verstehen. Wer sonst würde einen Brief für mich an Marilyns Adresse senden?
    Wir drängen uns um den Schreibtisch, starren den Umschlag an, wobei die anderen Marilyn unauffällig mustern. Callie bemerkt es, und ihre Verärgerung darüber scheint ihre Sorge wegen des Briefs zu verdrängen.
    »Herrgott im Himmel!«, fährt sie auf. »Ja, das ist meine Tochter, Marilyn Gale. Marilyn, ich möchte dich mit Alan, James und Leo bekannt machen, subalternen Beamten.«
    Marilyn grinst bei Callies Worten. »Hi«, sagt sie.
    »Haben Sie ihn abgefangen?«, frage ich den Polizisten, einen Sergeant Oldfield.
    »Nein, Ma’am.« Er ist ein solider Bursche. Erfahren, sehr gern Polizist und nicht eingeschüchtert durch mich oder das FBI. »Unser Auftrag lautet, das Haus zu beobachten. Und Miss Gale natürlich, wenn sie das Haus verlässt.« Er zeigt mit dem Daumen auf Marilyn. »Sie kam mit dem Brief zu uns, erklärte, worum es

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