Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Blutlinie

Die Blutlinie

Titel: Die Blutlinie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cody Mcfadyn
Vom Netzwerk:
eine Kugel in den Kopf schießen, anstatt mich in eine Gefängniszelle zu stecken.
    Aber jede Medaille hat zwei Seiten, und ich möchte die Kehrseite nicht verschweigen. Um eines ganz klar zu machen, falls es nicht bereits klar ist: Nichts, das Ihnen lieb und teuer wäre, ist vor mir sicher.
    Jagen Sie mich. Strengen Sie sich an, denn solange ich auf freiem Fuß bin, solange ich am Rand der Zivilisation durch die Wälder schleiche, werde ich Ihnen mehr und immer mehr nehmen. Die Dinge, die ich heute genommen und berührt habe, werden Ihnen demgegenüber wie ein Nichts erscheinen. jede Woche, in der es Ihnen nicht gelingt, mich zu fangen, werde ich jedem von Ihnen etwas nehmen. Ich werde Callie Thornes verlorene Tochter und ihr Enkelkind nehmen. Ich werde Alans Frau nehmen. Ich werde James’ Mutter töten. Weiter und weiter, bis sie alle das gleiche Leben leben wie Sie, Smoky. Bis alles tot ist, was sie jemals geliebt haben, bis ihre Häuser genauso leer sind wie Ihres, bis ihnen nur noch eines geblieben ist – das schreckliche Wissen, dass all das wegen dem geschehen ist, was sie sind und was sie tun.
    Ich hoffe, Ihnen ist inzwischen klar, dass ich meine, was ich sage. Und ich hoffe, diese ständige Ermahnung, diese Pistole am Kopf liefert den erforderlichen Ansporn, Sie alle in einen Zustand konzentrierter Bereitschaft zu versetzen. Ich brauche Sie, Sie alle, und ich brauche Sie wach und scharf. Sie müssen mit den Augen eines Mörders jagen.
    Und jetzt fangen Sie an, geben Sie Ihr Bestes. Sie haben eine Woche Zeit. Während dieser Woche sind die Dinge, die Sie lieben, sicher vor mir. Danach fange ich an, Ihre Welt zu fressen, und Ihre Seelen werden sterben.
    Spüren Sie die Aufregung? Ich spüre sie. Viel Glück.
    From Hell
    Jack Junior
    PS.: Agent Thorne, vielleicht fragen Sie sich, ob ich Ihnen tatsächlich etwas genommen habe? Vielleicht glauben Sie, ich hätte Ihnen irrtümlich einen Gefallen erwiesen. Auf gewisse Weise wäre es möglich. Aber denken Sie genauer darüber nach. Vielleicht habe ich Sie lediglich an das erinnert, was Sie für immer verloren haben. Ist Ihnen dieser Gedanke bereits gekommen? Was Sie verloren haben?
     
    Ich starre lange, lange Zeit auf die Worte, während ich hier in meinem leeren Haus sitze. Ich bin nicht besorgt, nicht einmal wütend. Stattdessen bin ich erfüllt von dem, was sie die ganze Zeit wollten.
    Gewissheit.
    Ich werde lieber sterben, als es zuzulassen, dass jemand anderes aus meiner kleinen Familie endet wie ich. Im Selbstgespräch, während er einsam vor sich hin weint.

KAPITEL 32
    Es ist Morgen, und ich habe dem Team eine zensierte Version von Jack Juniors E-Mail gegeben. Jetzt sehe ich einen nach dem anderen an und mustere meine Truppe.
    Sie alle sehen erbärmlich aus. Und wütend. Niemand hat Interesse, über das zu reden, was passiert ist. Sie wollen auf die Jagd. Und sie warten darauf, dass ich sie führe, ihnen zeige, in welche Richtung wir gehen.
    Es ist eigenartig, denke ich. Verantwortung ist ein Mantel, in den man allzu leicht schlüpfen kann – ihn wieder abzulegen ist hingegen beinahe unmöglich. Noch vor einer Woche habe ich daran gedacht, mir das Gehirn aus dem Kopf zu schießen – und jetzt wollen sie, dass ich ihnen sage, was zu tun ist.
    »Nun«, fange ich an, »zumindest eines wissen wir mit Sicherheit.«
    »Und das wäre?«, fragt Alan.
    »Jack Junior und sein Kumpan sind verdammte Arschlöcher.«
    Kurzes Schweigen, dann lachen alle. Alle, mit Ausnahme von James. Ein wenig Spannung fällt von ihnen ab. Ein wenig.
    »Hört zu«, fahre ich fort. »Runde eins geht an sie, keine Frage. Allerdings haben sie einen großen Fehler gemacht. Sie wollen, dass wir sie jagen, und wir werden ihnen ihren Wunsch erfüllen. Sie haben keine Ahnung, was das bedeutet.« Ich warte, schätze die Reaktion der anderen ab. »Sie glauben, sie wären uns voraus. Was ist daran neu? Alle denken das. Doch wir haben die Fingerabdrücke von einem von ihnen, und wir wissen bereits, dass es zwei sind. Wir schließen die Lücke. Okay?« Nicken. »Gut. Kommen wir also zum Geschäft. Callie, erzähl noch mal, was Dr. Child über das Profil unserer Täter gesagt hat. Ich habe nicht richtig hingehört.«
    »Er hat gesagt, ich soll dir ausrichten, dass er den Brief gelesen und sich einige Meinungen gebildet hat, aber er will warten, bis er sieht, was in dem Paket ist, das am zwanzigsten eintreffen soll.« Sie zuckt die Schultern. »Er war sehr entschieden in dieser Hinsicht.«
    Ich

Weitere Kostenlose Bücher