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Die Blutlinie

Die Blutlinie

Titel: Die Blutlinie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cody Mcfadyn
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ich tun soll.
    AD Jones seufzt. »Reden Sie mit ihm, Smoky. Mehr bleibt Ihnen nicht übrig.«
    Ich strecke die Hand aus und nehme das Handy. Nach einem tiefen Atemzug, um mich zu wappnen, halte ich es ans Ohr. »Hier ist Smoky Barrett.«
    »Special Agent Barrett! Wie geht es Ihnen?« Er benutzt irgendeinen elektronischen Verzerrer, um seine Stimme unkenntlich zu machen. Es klingt, als hätte ich eine Konversation mit einem Roboter.
    »Was wollen Sie?«
    »Ich dachte, dass wir uns – nur dieses eine Mal – persönlich unterhalten sollten. E-Mails und Briefe sind so unpersönlich, meinen Sie nicht?«
    »Ich denke, Sie haben diese Geschichte bereits zu etwas sehr Persönlichem gemacht, Jack. Außerdem sind Sie ein erbärmlicher Lügner.«
    Er kichert. Der Verzerrer macht ein bösartiges Geräusch daraus. »Sie reden von meinen kleinen Besuchern, richtig? Nun ja … zugegeben. Aber das hat nichts mit Lüge zu tun. Ich fing nur an, mich zu … langweilen. Auf gewisse Weise sind meine kleinen Spielchen mit Ihnen und Ihren Kollegen genauso befriedigend wie meine Arbeit an diesen Huren.«
    Ich will ihn schlagen, irgendetwas tun, um ihm dieses arrogante Gehabe auszutreiben. »Hey, Jack – haben Sie meinen kleinen Spot in den Nachrichten gesehen?«
    Langes Schweigen. Als er wieder redet, verspüre ich eine grimmige Befriedigung darüber, dass seine Stimme plötzlich tonlos klingt. »Ja, Smoky. Ich habe Ihre Lügen gesehen.«
    Ich lache auf, voller Spott und Herablassung. »Lügen? Warum zur Hölle sollte ich lügen? Sie wollen einfach nicht die Wahrheit hören, Sie Wichser. Es gibt kein ›Vermächtnis‹, keinen Uterus von Annie Chapman, keine heilige Mission. Sie sind der Lügnerjack. Ihr ganzes Leben ist eine einzige Lüge! Meine Güte, Sie schaffen es ja nicht mal, sich an den Modus Operandi Ihres angeblichen Vorfahren zu halten! Er hat Huren ermordet, Jack, keine Polizisten. Und Sie – Sie können sich offensichtlich nicht entscheiden, was Sie lieber tun! Der echte Ripper hat sich einen Typ von Opfer ausgesucht und ist dabei geblieben. Was ist los mit Ihnen – ertragen Sie die Wahrheit nicht? Ertragen Sie es nicht, wie erbärmlich Sie sind?«
    Ich höre ihn atmen, schwer, wütend. Selbst das Atmen ist verzerrt; es klingt surreal.
    »Sind Sie noch da, Jack?«
    Eine weitere lange Pause, dann: »Netter Versuch, Smoky. Hurra und Applaus. Warum sollten Sie lügen? Ich werde Ihnen sagen, warum. Aus dem einfachsten Grund von allen. Psychologische Kriegführung. Um mich wütend zu machen, um mich aus dem Gleichgewicht zu bringen.« Er zögert, und ich kann seine Wut beinahe spüren. »Ich habe nie gesagt, dass ich der Ripper bin, du dummes Miststück. Ich habe gesagt, dass ich ein Nachfahre bin. Aber ich habe mich weiterentwickelt. Ich stehe über ihm. Warum ich Sie genauso jage wie diese Huren? Weil ich gut genug bin dafür. Weil mir danach ist. Aus dem gleichen Grund, aus dem ich meine kleinen Gehilfen heranziehe. Es amüsiert mich, und ich bin dazu fähig.«
    Ich will ihn verletzen. Für einen Moment, nur einen kurzen Moment, stehe ich dicht davor, ihn damit zu verspotten, dass wir seinen Komplizen geschnappt haben. Es gelingt mir, diesen Impuls zu unterdrücken.
    »Nein, Jack, das ist nicht der Grund. Der Grund ist, dass Sie ein Haufen Scheiße sind. Weiterentwickelt? Das glaube ich nicht. Der echte Ripper wurde niemals gefasst. Aber Sie werde ich fassen, verlassen Sie sich darauf.«
    Es folgt ein langes Schweigen. Als er schließlich wieder spricht, ist die Wut verschwunden. Seine Stimme ist ruhig. Er hat sich wieder unter Kontrolle.
    »Wo wir gerade von Huren reden – wie geht es der kleinen Bonnie?«
    Ich kämpfe um meine Selbstbeherrschung. Ich muss ihn am Reden halten. Ich wechsele das Thema, versuche es aus einer anderen Richtung. Ich senke die Stimme, spreche gleichmütig, vernünftig. »Jack, warum hören wir nicht auf, so zu tun als ob? Sie und ich wissen, wen Sie wirklich wollen, nicht wahr?«
    Er zögert. »Und wer sollte das sein, Special Agent Barrett?«
    »Ich. Sie wollen mich.«
    AD Jones fährt sich mit den Fingerspitzen über die Kehle. »Nein! Verdammt, Smoky!«
    Ich ignoriere ihn. »Habe ich Recht?«
    Er lacht erneut. »Smoky, Smoky, Smoky …« Seine Stimme klingt herablassend. »Ich will alles, meine Liebe. Ich will diese Huren, ich will Sie, ich will alles und jeden, den Sie lieben. Wo wir gerade davon reden – wie geht es der lieben Callie? Wird sie überleben?«
    Meine Wut flammt erneut auf,

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