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Die Blutlinie

Die Blutlinie

Titel: Die Blutlinie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cody Mcfadyn
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Pistole, krieche aus dem Badezimmer.
    Ich sehe sie.
    Ich bin eingehüllt in eine Glocke aus Stille. Eine Stille, die der Schock erzeugt.
    Callie liegt auf der obersten Treppenstufe, auf dem Teppich, die Haare um sie herum ausgebreitet. Sie hat die Augen geschlossen, und auf ihrer Brust ist ein roter Fleck.
    »Notarzt, Alan …«, krächze ich. Dann schreie ich los. » Ruf den Notarzt! Ruf den verdammten Notarzt, Alan! «

KAPITEL 46
    Ich sitze in Tommys Wagen, und wir rasen zum Krankenhaus. Ich zittere am ganzen Leib, vollkommen außer Kontrolle.
    Ich kann keinen zusammenhängenden Gedanken fassen. Angst durchflutet mich, gewaltige Schübe von Adrenalin.
    Alan ist mit Elaina und Bonnie zurückgeblieben und kümmert sich darum, dass unser einziger überlebender Verdächtiger verarztet wird. Er hat kein Wort zu mir gesagt, doch das war auch nicht nötig. Es stand alles in seinen Augen.
    Tommys Stimme durchdringt den Nebel.
    »Ich hab die Wunde gesehen, Smoky. Ich kenne mich aus mit Wunden. Ich weiß nicht, ob sie es übersteht oder nicht. Ich weiß nur, dass es kein gezielter Schuss war.« Er sieht mich von der Seite an. »Hörst du, was ich sage?«
    » Ja, gottverdammt! Ich höre dich! «Es kommt als Schrei heraus. Ich weiß nicht, warum. Ich bin nicht wütend auf Tommy.
    »Los, schrei nur, Smoky. Tu, was immer du tun musst.« Seine Stimme ist stoisch. Aus irgendeinem Grund macht mich das wütend.
    »Mr. Cool, Calm and Collected, wie? {5} « Ich kann nicht anders. Gift brodelt in mir, bitter, gallig und überwältigend, und es drängt machtvoll nach draußen. »Glaubst wohl, das macht dich zu etwas Besserem, wenn du ungerührt bleibst wie ein beschissener Roboter?«
    Keine Antwort.
    »So viel besser kannst du gar nicht sein! Schließlich haben sie dich beim Secret Service vor die Tür gesetzt, oder nicht? Beschissener Verlierer!« Er blinzelt nicht einmal. Ich fange an zu schreien. » Ich hasse dich, weißt du das? Hörst du, was ich sage? Ich hasse dich! Du bedeutest mir überhaupt nichts! Meine Freundin liegt im Sterben, und du tust, als sei dir das scheißegal, und deswegen bist du mir auch scheißegal, und ich hasse dich und … «
    Meine Stimme versagt, verwandelt sich in ein Stöhnen. Das Gift ist raus. Zurückgeblieben ist mein alter Freund, der Schmerz. Ich lasse das Seitenfenster herunter und kotze auf die Straße. Ein stechender Schmerz schießt durch meinen Kopf.
    Ich lehne mich zurück, vollkommen erschöpft von meiner emotionalen Orgie. Tommy beugt sich zu mir herüber und öffnet das Handschuhfach. »Da sind Kleenex drin.«
    Ich nehme ein paar. Wische mir das Gesicht ab.
    Wir rasen die ganze Zeit weiter.
    »Es tut mir Leid«, sage ich schließlich mit kleinlauter Stimme, etwa zwei Kilometer weiter.
    Er sieht mich an, schenkt mir ein freundliches, sanftes Lächeln. »Mach dir deswegen keine Gedanken. Nicht eine Sekunde.«
    Als ich anfange zu weinen, legt er die Hand auf mein Knie und lässt sie dort, während wir weiter mit Höchstgeschwindigkeit in Richtung Krankenhaus rasen.

KAPITEL 47
    Die Kapelle des Krankenhauses ist leer. Ich habe sie ganz für mich allein. Callie ist im OP, und wir haben noch keine Nachricht. Alle sind hier im Krankenhaus. Leo, James, Alan, Elaina, Bonnie. AD Jones ist auf dem Weg.
    Ich knie nieder und bete.
    Ich habe nie an jenen Gott geglaubt, an den die meisten Menschen glauben. An irgendjemanden dort oben, allmächtig, der das Universum lenkt.
    Ich glaube, dass es irgendetwas gibt. Irgendjemanden, der sich nicht sonderlich für uns interessiert und nur von Zeit zu Zeit mal vorbeischaut. Nachsieht, was die Ameisen da unten jetzt schon wieder angestellt haben.
    Ich falte kniend die Hände, weil jetzt vielleicht einer jener Augenblicke ist.
    An mir kleben Blut und Hirnspritzer. Ich bin bedeckt von den Spuren von Gewalt. Doch ich senke den Kopf und bete, ein konstantes, verzweifeltes Murmeln.
    »Okay, Matt wurde mir genommen, meine Tochter und meine beste Freundin. Ich wurde aufgeschlitzt und habe grauenhafte Narben davongetragen, und ich leide unter Alpträumen, die mich Nacht für Nacht schreiend aus dem Schlaf schrecken lassen. Ich habe sechs Monate voller Schmerzen verbracht und nur noch den Wunsch gehabt zu sterben. Bonnie ist stumm wegen der unvorstellbaren Gräueltaten, die irgendwelche Psychopathen an ihr und ihrer Mutter begangen haben. Ach ja, und Elaina, einer der besten Menschen, die ich kenne, eine Frau, die ich liebe und verehre, hat Krebs.« Ich zögere, wische mir

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