Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Blutlinie

Die Blutlinie

Titel: Die Blutlinie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cody Mcfadyn
Vom Netzwerk:
siebte erneut:
     
    7. Jeder Ripper muss seinen eigenen Abberline finden. Jemand muss dich jagen, damit deine Sinne scharf bleiben, deine Fähigkeiten nicht verkümmern …
     
    »Smoky?«, fragt Alan. Seine Stimme klingt alarmiert. Besorgt. »Was ist los?«
    Ich sage nichts. Reiche ihm wortlos das Tagebuch, deute auf die Unterschrift, die ich auf der letzten Seite entdeckt habe.
    Keith Hillstead, steht dort zu lesen.
    Hillstead.
    Sohn Peter.
    Ich weiß jetzt also, wer Jack Junior ist. Und er kennt mich wie kein anderer.
    In- und auswendig.

KAPITEL 55
    Monster mit Menschenmasken, die ihre Rolle mit absoluter Perfektion spielen.
    Peter Hillstead hat alle genarrt, mich eingeschlossen. Schlimmer noch, er hat mich in meinen Momenten größter Verwundbarkeit erlebt.
    Aber es gibt etwas weit Schlimmeres, das Übelkeit in mir aufsteigen lässt, während mir all dies bewusst wird. Peter Hillstead hat mich nicht nur genarrt, missbraucht und verletzt – er hat mir auch geholfen. Aus egoistischen Motiven zwar, trotzdem … Der Gedanke, dass es einem Teil von mir besser geht, weil ich ihm begegnet bin, erweckt in mir den Wunsch zu schreien und zu kotzen. Ich fühle mich, als müsste ich ein Jahr lang duschen, um den Schmutz von mir abzuwaschen.
    »Ich weiß, wer er ist«, sage ich leise, als Antwort auf Alans Frage.
    Schockierte Stille, gefolgt von einem Gewirr durcheinander redender Stimmen. Alan bringt sie zum Verstummen.
    »Was redest du da?«
    Ich deute auf die Unterschrift auf der letzten Seite des Tagebuchs. »Keith Hillstead. Der Name seines Sohnes lautet Peter. Peter Hillstead. Das ist der Name meines Therapeuten.«
    Alan sieht aus, als würde er daran zweifeln. »Das könnte ein bloßer Zufall sein, Smoky.«
    »Nein. Ich bin natürlich nicht hundertprozentig sicher, solange ich keine Fotos von Keith und Peter Hillstead gesehen habe. Das Alter jedenfalls stimmt.«
    »Verflucht!«, murmelt James.
    Ich wende mich um, renne fast zur Treppe. »Los, kommt.«
    Patricia sitzt im Wohnzimmer. »Miss Conolly? Haben Sie irgendwo ein Foto von Keith Hillstead? Und von Ihrem Sohn?«
    Sie neigt den Kopf zur Seite, sieht mir in die Augen. »Sie haben also etwas gefunden, nicht wahr?«
    »Ja, Ma’am. Aber ich kann erst sicher sein, wenn ich ein Foto von Keith und Peter gesehen habe.«
    Sie erhebt sich aus dem Sessel. »Nachdem Peter dieses Haus verlassen hatte, habe ich festgestellt, dass er alle Fotos, die ich von ihm besaß, mitgenommen hat. Doch ich habe noch eins von Keith. Es ist unten in einer Schublade vergraben, und ich habe es aufbewahrt, um mich daran zu erinnern, wie das Böse aussieht. Warten Sie bitte, ich hole es.«
    Sie geht ins Schlafzimmer und kehrt kurze Zeit darauf mit einem großformatigen Farbfoto zurück, das sie mir reicht. »Hier ist es«, sagt sie. »Er war so hübsch wie der Teufel. Ergibt irgendwie Sinn, schätze ich, wo er und der Teufel so gute Freunde waren.«
    Als ich das Foto betrachte, durchfährt mich ein Frösteln. Jeder Rest von Zweifeln verfliegt. Ich sehe diese elektrisierenden blauen Augen, genauso wunderschön auf dem Foto wie Peter Hillsteads Augen in der Realität. »Sie sehen sich unglaublich ähnlich.« Ich nicke James zu. »Ich bin sicher. Peter Hillstead ist Keith Hillsteads Sohn.«
    »Also wollen Sie damit sagen … dass wir wissen, wer er ist? Der Mann, der Renee ermordet hat?«
    Es ist Don Rawlings, der mir diese Frage stellt. Hoffnung keimt in seinen Augen auf, doch er kämpft gegen sie an, versucht sie zu zügeln wie ein Mann, der zu häufig verloren hat. Trotz meines inneren Aufruhrs gelingt es mir, ihm zuzulächeln.
    »Das ist richtig.«
    Ich sehe, wie zehn Jahre von ihm abfallen. Seine Augen werden noch klarer, sein Gesicht nimmt entschlossene Züge an. »Was soll ich jetzt tun?«
    »Untersuchen Sie und Jenny alles in diesem Keller und in diesem Haus. Sichern Sie jede Faser, jeden Fleck, alles.«
    Mehr muss ich nicht sagen, Sie begreifen es auch so. Wir wissen zwar jetzt, wer Jack Junior ist, doch etwas zu wissen und es vor Gericht zu beweisen, sind zwei Paar Schuhe.
    »Wird erledigt«, sagt Jenny. »Was macht ihr?«
    »Wir fliegen nach Los Angeles zurück, um uns diesen Drecksack zu schnappen.«
    Ich spüre eine Berührung am Arm. In der ganzen Aufregung habe ich fast vergessen, dass Patricia Connolly auch noch da ist.
    »Versprechen Sie mir etwas, Agent Barrett?«
    »Wenn ich kann, Miss Connolly.«
    »Ich weiß, dass Peter ein böser Mensch geworden ist. Er war wahrscheinlich von

Weitere Kostenlose Bücher