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Die Bogenschützin: Roman (German Edition)

Die Bogenschützin: Roman (German Edition)

Titel: Die Bogenschützin: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martha Sophie Marcus
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werfen. Mit solcher Wucht hieb er seine Keule auf dessen behelmten Schädel, dass dieser in die Knie ging und dann geradewegs auf das Gesicht fiel wie ein mit dem Hammer betäubter Ochse. Cord reichte Wilkin, dessen Pferd sich bereits wieder aufgerappelt hatte, die Hand und zog ihn auf die Beine.
    Um einen Dank abzuwarten, blieb keine Zeit. Abermals musste Cord laufen, um Jung-Friedrich aus der Klemme zu helfen. Der Junge focht nun mit einem Unberittenen, der ihm bis zur Brust reichte, obwohl er nur auf eigenen Beinen stand. Der Riese hatte ihn gegen die Wand des Hohlweges so in die Enge getrieben, dass Jung-Friedrich alle Vorteile, die sein Pferd ihm bot, zu vergessen schien. Er brauchte sämtliche Kraft, um den Schlägen zu widerstehen, die der Große austeilte. Cord trat dem Mann die Beine unter dem Leib fort, bevor dieser ihn bemerkte, und hieb ihm anschließend die Keule aufs Haupt.
    Auf einen Warnschrei des Jungen hin fuhr er herum, um sich dem nächsten Angreifer entgegenzustellen, wurde dieses Mal jedoch von Wilkin davor bewahrt, der es auf schwer erklärliche Weise wieder auf sein Pferd geschafft hatte.
    In kürzester Zeit wendete sich nun das Blatt, und die Wegelagerer begannen zu fliehen. Einer von denen, die kein eigenes Pferd hatten, schwang sich auf das von Cord. Mit einem Schrei der Entrüstung setzte er dem Räuber nach und erreichte die Höhe von dessen Steigbügel. Bevor er ihn jedoch berühren konnte, hallte ein klirrendes Dröhnen in seinen Ohren wider, und ihm wurde schwarz vor Augen. Als er wieder klar sehen konnte, hockte er auf den Knien, und sein Ross galoppierte weit außer Reichweite mit dem fremden Reiter auf dem Rücken um die Kurve des Hohlweges davon.
    Neben ihm erschienen die Beinschienen von Wilkins Rüstung in seinem Blickfeld. » Cord, mein Alter, alles heil an dir?«
    Cord schob mit Mühe das verbeulte Visier seines Helmes hoch und spuckte aus. » Verdammter neuer Helm. Ich kann nie sehen, was hinter mir ist.«
    Wilkin bückte sich zu ihm herab, um ihm die Hand zu reichen, und schnaubte belustigt. » Nicht auszudenken, wie gut du kämpfen würdest, wenn du auch noch nach hinten sehen könntest. Ich bin dir dankbar, dass du meine Haut gerettet hast, versteh mich nicht falsch. Aber warum, zur Hölle, hast du den Jungen nicht weggebracht, so wie es abgesprochen war?«
    » Lieber einen Sack Flöhe hüten als Weiber oder Kinder. Nächstes Mal versuch es selbst, Wilkin. Eine Blut weinende Madonna ist nichts gegen das Wunder, das du dann erlebst. Man glaubt immer, sie müssten so denken, wie man selbst es tut. Aber so ist es nicht. Du gehst nach links, und sie gehen selbstverständlich nach rechts.« Ächzend ließ er sich aufhelfen und stützte sich auf Wilkin, bis er merkte, dass dieser selbst nicht sicher stand, sondern sein Gewicht nur auf einem Bein trug. » Was ist mit deinem Bein?«
    Wilkin schüttelte den Kopf. » Nichts gebrochen, nur lahm. Konnte nicht verhindern, dass das Pferd darauffiel.«
    » Verflucht. Damit stünde wohl fest, wer weiterreiten darf und wer laufen muss. Eigentlich wollte ich deine Dankbarkeit ausnutzen und deinen Gaul beanspruchen. Bist du sicher, dass du den Schmerz nicht bloß vortäuschst?«
    Wilkin lachte und schlug ihm auf die Schulter. » Wenn du darauf bestehst, lasse ich dich reiten und hinke dir bis Teupitz hinterher, lieber Freund.«
    Jung-Friedrich näherte sich, noch immer im Sattel und mit gezücktem Schwert. Neben ihnen hielt er, stieg ab und drückte Cord die Zügel seines Pferdes in die Hand. » Ich werde laufen, mein Herr. Das habe ich verdient. Es beschämt mich, wie schlecht ich mich geschlagen habe. Wäret Ihr nicht gewesen, dann…«
    Cord winkte ab. » Ach was. Prachtvoll habt Ihr Euch geschlagen. Es ging nicht nach Plan, aber was soll’s? Ihr lebt, und am Ende stand ein Sieg.«
    Mitfühlend klopfte auch Wilkin dem Zwölfjährigen den Oberarm. » Cord hat recht. Ihr hättet gehorsamer sein können, aber für einen jungen Mann Eures Alters habt Ihr Euch gut gehalten. Und laufen wird ohnehin keiner von uns. Das war nur ein Scherz. Wir haben zwei Verluste, wenn ich es richtig sehe. Die Pferde sind schon eingefangen. Einer von unseren Männern wird mit den Toten zurückbleiben, bis wir aus dem nächsten Dorf einen Karren schicken. Sogar Dieter ist noch beritten, obwohl er schnell aus dem Sattel war. Bleibt also sogar ein Gaul, um den Gefangenen mitzunehmen, den du gemacht hast, Cord.«
    Erstaunt sah Cord ihn an. » Habe ich einen

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