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Die Botin des Koenigs reiter2

Die Botin des Koenigs reiter2

Titel: Die Botin des Koenigs reiter2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: britain
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ein ganz erstaunlicher und wunderschöner Anblick«, sagte die Frau. »Wir standen nur da und staunten sie an. Unsere Nachbarn und die Leute aus dem Dorf sind gekommen, um sie sich anzusehen. Einige sagen, es sei ein Wunder der Götter. Mein Mann hat sich in den Kopf gesetzt, dass es bedeutet, er sei der Auserwählte der Götter.«
    Zacharias schien um Worte verlegen, aber Colin fasste sich schneller. »Äh, und was wolltet Ihr vom König erbitten?«
    Falsch.
    »Hör auf!«

    Sehr zu Larens Verlegenheit hatte sie laut genug gesprochen, dass alle in ihrer Nähe es hören konnten. »Verzeiht«, sagte sie zum König. Ihre Nackenmuskeln waren so angespannt, dass ihre Kopfschmerzen zu einem Wirbel wurden, der ihr die Ohren klirren ließ.
    Die Frau beantwortete Colins Frage und erklärte, dass die Regenbögen jeden Tag in anderen Konstellationen erschienen und die Leute meilenweit reisten, um ihrem Mann ihre Ehrerbietung zu erweisen.
    »Sie lassen Geld, Essen, Blumen da – was immer sie besitzen. Mein Mann ist ganz und gar unerträglich geworden. Ich bin hier, um meinen König zu bitten, die Regenbögen aufzuhalten. «
    »Die Regenbögen …«, sagte Zacharias erstaunt.
    Laren hätte gern seine Antwort gehört, aber sie brauchte ihre ganze Konzentration, um ihre Fähigkeit auszuschließen. Der Lärm im Thronsaal – die Stimmen und schlurfenden Füße – wurde lauter. Der Schmerz in ihrem Kopf schloss sie in einen undurchsichtigen Nebel ein, trennte sie von allen anderen.
    Falsch, wahr, falsch, wahr …
    Der endlose Strom der Erklärungen ihrer besonderen Fähigkeit durchbrach die Barrieren und drang in ihren Kopf wie eine Flut, und dann wusste sie nur noch, dass sie in diesem Lärm ertrank.
     
    In den Tagen nach dem Zusammenbruch des Hauptmanns fand sich Karigan bis zu den Ellbogen in Papieren wieder. Da der Hauptmann krank und Connli immer noch nicht zurück war, hatte Mara die Pflichten des Hauptmanns übernommen, musste an einer Besprechung nach der anderen teilnehmen und wartete dem König auf.

    Karigan versuchte, Maras alte Pflichten zu erledigen, und die anderen Reiter taten, was sie konnten. Zum Glück half ihr die Erfahrung aus dem Handelshaus ihres Vaters weiter – das Aufstellen von Zeitplänen für Handelskarawanen, die Inventuren, die Bezahlung der Angestellten und die allgemeine Buchführung –, auch wenn sie sich noch einmal von Anfang an durch alles hindurcharbeiten musste. Die neuesten Aufzeichnungen befanden sich noch in Hauptmann Mebstones Quartier, und der Hauptmann ließ niemanden hinein, nicht einmal Meisterheiler Destarion.
    Als sie eines späten Abends an einem Tisch im Gemeinschaftsraum der Reiterunterkunft über den Papieren brütete, musste Karigan zugeben, dass einige Dinge im Botendienst schwieriger waren als in der Handelswelt. Die Karawanen ihres Vaters nutzten zum Beispiel ziemlich festgelegte Routen, waren von der Jahreszeit abhängig und machten jedes Jahr auf den gleichen Märkten Station. Es war alles sehr vorhersehbar.
    Der Botendienst war das nicht. Man konnte nie wissen, wann der König diese oder jene Botschaft schicken wollte oder wohin eine Botschaft gebracht wurde. Das Ziel konnte die übernächste Stadt sein oder die Windgesang-Berge an der Küste des Ostmeers. Die Herausforderung bestand darin, die zur Verfügung stehenden Reiter so einzusetzen, dass man für alle erdenklichen Fälle gerüstet war.
    Manchmal gab es einfach nicht genug Reiter, was bedeutete, dass Karigan die Leichte Reiterei um Hilfe bitten musste. Und die waren der Ansicht, über solche Dinge erhaben zu sein.
    Karigan rieb sich die verquollenen Augen und kämpfte gegen ein Gähnen an. Sie hatte einen Punkt erreicht, an dem die Wörter auf dem Papier zu unleserlichem Gekrakel verliefen.
Aber ihre Versuche herauszufinden, was getan werden musste, damit der Botendienst weiter funktionierte, lenkten sie zumindest von Geistern und schwebenden Spiegeln ab. Tatsächlich schienen diese Dinge nun weit entfernt und weither geholt zu sein. Wie aus einem Märchen. Sie musste sich um wichtigere und wirklichere Dinge kümmern.
    Die Tür der Reiterunterkunft ging auf, und frische Spätsommerluft wehte herein. Der Duft von Tau auf Gras und Blättern belebte Karigan ein wenig. Sie nahm an, dass es nur Mara sein konnte, die zu so später Stunde hereinkam. Wie spät war es überhaupt? Sie hatte ihr Zeitgefühl schon lange verloren.
    Mara sah so müde aus, wie Karigan sich fühlte. »Gut, dass wir heute eine neue Lieferung

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