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Die Botin des Koenigs reiter2

Die Botin des Koenigs reiter2

Titel: Die Botin des Koenigs reiter2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: britain
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umgeben waren, die aufgeregt hin und her fegten, beendeten die Angehörigen der Gesellschaft des Zweiten Reiches ihr uraltes Ritual.

TAGEBUCH DES HADRIAX EL FEX
     
     
     
     
    Ich bin von einem blutigen Feldzug im Norden zurückgekehrt. Ich habe genug vom Kämpfen. Wie viele Jahre geht das nun schon so? Ich habe es beinahe vergessen. Wir aus Arcosia sind ein langlebiges Volk, und das hat uns erlaubt, weiter in bester Kampfform zu bleiben und kaum zu altern, während Clansleute geboren werden, heranwachsen und sterben.
    Wir haben auf unserem Feldzug viele Dörfer geschleift. Ich kann ein Dorf nicht mehr vom anderen unterscheiden, eine Herde von Sklaven nicht von der anderen, oder die Gesichter deren, die ich getötet habe. Männer, Frauen, Kinder. Kinder, sagt Alessandros, sind unsere künftigen Feinde, also werden sie für gewöhnlich ebenfalls umgebracht, es sei denn, jemand braucht sie als Sklaven.
    In dem kleinen Land Kmaern hat Alessandros den Schwarzen Stern benutzt, um das Volk dort auszulöschen und die meisten ihrer beeindruckenden Steintürme einzureißen. Es waren überwiegend die Kmaern, die die uneinnehmbaren Verteidigungsanlagen für die Clans errichtet haben. Jetzt werden sie keine mehr bauen.
    Da wir keine Ersatztruppen aus Arcosia mehr erhalten, haben wir begonnen, unsere Gefangenen als Pfeilfutter zu benutzen; wir haben auf den Ebenen von Wanda nämlich ein primitives Volk entdeckt, das eigentlich mehr wie Vieh ist, denn sie sind dumm und bestialisch und wohnen in Löchern
aus Schlamm und Dreck. Mornhavon hat sie gefangen genommen und verändert sie mit Hilfe seiner Kräfte. Danach sind sie tückische und wilde Kämpfer.
    Die Söhne von Rhovan haben sich mit den Clans zusammengetan, denn sie fürchten, dass wir auch in ihr Land eindringen werden. Und es gibt Anzeichen, dass die Elt, die nördlich des Clanlandes leben, sich dem Kampf gegen uns ebenfalls anschließen wollen. Alessandros ist überzeugt, sie besiegen zu können, wie er schon Argenthyne besiegt hat. Ich muss immer wieder daran denken, wie sehr all seine unheiligen Taten Alessandros verändert haben. Ich kann es nicht erklären, aber seine Gedanken werden immer finsterer, als vergifte es ihn innerlich, immer mehr Ethera für seine Experimente zu benutzen. Viele Arcosier bleiben nur aus Angst loyal, aber es gibt andere, die seine Veränderung gutheißen und sogar genießen.
    Ich versuche, nicht allzu intensiv darüber nachzudenken, aber diese Perversion der Ethera, eines Werkzeugs, das uns von Gott gegeben wurde, ist Wahnsinn. Vielleicht ist dies ja das Gift, das ich spüre.

WÄCHTERHÜGEL
    Die Stadt Childrey lag einen halben Tagesritt östlich von Sacor. Weil Karigan so spät aufgebrochen war, würde sie wahrscheinlich die Nacht in Childrey oder irgendwo auf dem Rückweg unter den Sternen verbringen müssen.
    Wie sie bereits angenommen hatte, war Kondor ebenso begeistert davon wie sie, wieder auf die Straße zu kommen, und als er die Beine in einem beruhigenden, wiegenden Kanter streckte, fielen ihre Sorgen mit jeder Meile mehr von ihr ab, bis sie schließlich vollkommen zufrieden war.
    Es war ein sehr schöner Tag mit einem Himmel von der Farbe eines Rotkehlcheneis. Wald wechselte sich mit Blaubeerfeldern ab, und Karigan winkte den Arbeitern zu, die die letzte Ernte der Jahreszeit einholten. Die Leute erwiderten ihre Grüße fröhlich.
    Wann immer Karigan und Kondor durch ein Dorf kamen, blieben die Kinder am Wegesrand stehen, um den Boten des Königs zu betrachten. Weitere freundliche Grußworte wurden gewechselt, und die Leute baten sie, die Grüße auch König Zacharias auszurichten.
    Nachdem sie das zweite Dorf hinter sich hatte, trieb Karigan Kondor wieder zu diesem angenehmen Kanter an, und mit einem Zucken des Schweifs gehorchte er.
    Karigan fühlte sich geläutert und belebt und lachte über
den Wind in ihrem Gesicht und die Freiheit des Ritts durch die Weite. Es war wirklich zu lange her, seit sie das Burggelände verlassen hatte. Nun sog sie das saftige Grün des Grases und der Wälder förmlich ein, die nickenden gelben und weißen Blüten des Spätsommers. Ein paar Pflanzen, erschöpft von so viel Sommerglanz, hatten bereits das Gold und Rot kürzer werdender Tage angenommen.
    Später, als sie Kondor zu einer langsameren Gangart gezügelt hatte, damit er sich abkühlte, erschien ein felsiger Hügel hinter den Bäumen, der Wächterhügel genannt wurde. Aus der Ferne nahm er oft einen bläulichen Schimmer an, besonders bei

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