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Die Botin des Koenigs reiter2

Die Botin des Koenigs reiter2

Titel: Die Botin des Koenigs reiter2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: britain
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Schemen bewegten sich und verhöhnten das Kaiserreich. Sie waren vollkommen überzeugend. Lil grinste und hob das Horn an die Lippen. Sie holte tief Luft und blies das Signal zum Reiterangriff.
    Als die Töne verhallten, bemerkte Karigan Bewegung unten am Hang. Befehle wurden gebrüllt und Pfeile abgeschossen, aber sie verfehlten ihr Ziel weit und fielen klappernd auf den felsigen Boden. Das Mondlicht glitzerte auf einer Klinge oder zweien, und Lil versuchte, die Stelle zu finden, wo sie auf den geringsten Widerstand stoßen würde. Es war zu schwer zu sagen, und schulterzuckend trieb sie ihr Pferd zu einem ungestümen Galopp an und blies noch einmal das Signal zum Angriff. Dann ließ sie das Horn fallen und zog den Säbel, den sie an der Hüfte trug.
    Der Ritt war schrecklich. Das große Pferd sprang den Hang hinunter, seine Hufe schlitterten auf dem Granit, und Karigan befürchtete schon, dass seine Beine unter ihm wegrutschen würden. Es sprang über Risse im felsigen Abhang und wäre mehrmals auf losem Geröll beinahe gestolpert. Lil musste sich fest an den Pferderumpf klammern, was sie wenig zu stören schien, während Karigan vollkommen verängstigt war. Bald schon begegneten sie dem Feind. Verwirrt von den Geräuschen des Angriffssignals und den Umrissen auf der Kuppe, wussten sie nicht so recht, wohin sie schießen sollten. Sie hörten, wie Lils Pferd auf sie zukam, sahen es aber nicht. Sie starben unter Lils Klinge. Lil beugte sich dicht über den Hals des Pferdes, als es über einen umgestürzten Baumstamm und die beiden Soldaten sprang, die sich dahinter duckten. Ein großer Huf traf einen Schädel, und sie galoppierte weiter.
    Lil ließ mehr und mehr Leichen hinter sich, mähte eine Schneise durch die Truppen, verwirrte die Feinde vollkommen,
die nicht sicher sein konnten, woher der Angriff kam oder wo er weitergehen würde.
    Schweiß lief ihr übers Gesicht, aber ihr Arm wurde nicht müde. Sie tötete mit einer Routine, die Karigan verblüffte. Lil hatte kein Problem damit zu töten, aber sie triumphierte auch nicht.
    Varadgrims Leute schossen Pfeile ab, ohne zu zielen, versuchten, die unsichtbare Gefahr zufällig zu treffen. Ein Pfeil streifte den Rumpf des Pferdes. Es bockte und wieherte, aber Lil bohrte ihm die Sporen in die Seiten, und es galoppierte weiter.
    Sie entdeckte Varadgrim, der hinter seinen Leuten stand und ihnen Befehle zubrüllte. Lil lachte vor Freude. Sie riss das Pferd zu ihm herum, trampelte auf dem Weg weitere Soldaten nieder und hackte auf sie ein. Sie hielt ihr Schwert für seinen Kopf bereit.
    Varadgrim wusste, dass sie kam, aber er konnte nicht genau erkennen, wo sie war. Das Blut wich ihm aus den Wangen, und er riss erschrocken die Augen auf. Er schwang sein Schwert vor sich her, und die Edelsteine auf seinen Fingern blitzten im Mondlicht. Er schrie seine Soldaten an.
    »Hierher! Sie ist hier!«
    Lil biss die Zähne zusammen, beugte sich über den Pferdehals und senkte die Klinge auf die Höhe seines Halses.
    Pfeile hagelten um sie her nieder, trafen den Sattel und streiften den Hals des Pferdes. Lil ritt weiterhin gnadenlos auf ihr Ziel zu.
    Schmerz! Er explodierte in Lils Rücken. Ihr Schrei war auch Karigans Schrei. Die eiserne Pfeilspitze drang ins Fleisch, streifte eine Rippe, und der Holzschaft folgte ihr.
    Kurz vor Varadgrim rutschte Lils Säbel ihr aus der Hand und fiel klirrend auf den felsigen Boden.

    Das Pferd galoppierte an ihm vorbei. Lil hatte den Rücken gebogen und den Mund zu einem lautlosen Schrei aufgerissen. Dunkelheit schloss sich um sie. Der Pfeil bewegte sich bei jeder Bewegung des Pferdes, und sie hing gefährlich schief im Sattel.
    Nein-nein-nein!, schrie Karigan. Einen Augenblick noch waren Lils Bewegungen auch die ihren gewesen, im nächsten begannen sie sich zu trennen. Die Schmerzen ließen nach, Karigan wurde wieder sie selbst, und Lil war eine getrennte Einheit, die in ihrem Sattel schwankte. Sie verlor die Kraft zu verblassen, wurde sichtbar für den Feind. Varadgrim machte sich an die Verfolgung.
    Nein! Das konnte Karigan nicht zulassen. Niemand wusste, wie oder wann der Erste Reiter gestorben war, aber Karigan konnte nicht erlauben, dass es jetzt geschah. Sie konnte nicht zulassen, dass Lil Varadgrim in die Hände fiel, denn sie wusste, welchen Triumph das für die Kräfte der Finsternis darstellen würde.
    Noch während Karigan spürte, wie sie durch den Köper des Pferdes sank, berührte sie ihre Brosche und ließ erneut ihre Energie

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