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Die Botin des Koenigs reiter2

Die Botin des Koenigs reiter2

Titel: Die Botin des Koenigs reiter2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: britain
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hineinströmen. Zunächst geschah nichts, aber dann reagierte Lils Brosche, und Karigan wurde wieder in sie hineingezogen. Die Schmerzen waren unerträglich, und Lil stand kurz davor, das Bewusstsein zu verlieren. Karigan zog sich so weit zurück, dass die Schmerzen sie nicht überwältigten und sie nicht selbst bewusstlos wurde, aber sie blieb genügend mit Lil verbunden, um ihr Kraft zu geben, damit sie im Sattel bleiben konnte.
    Bleib bei mir, flehte Karigan sie an. Wir müssen deine Leute finden.
    »Bleib …«, murmelte Lil.
    Karigan stützte ihre Arme, damit sie ihr Pferd lenken
konnte. Sie packte es mit ihren Beinen, damit es weitergaloppierte und Lil im Sattel blieb.
    Sag mir, wohin, forderte Karigan.
    Lil atmete flach, ganz dicht an der Bewusstlosigkeit.
    Karigan schüttelte sie von innen, und die Schmerzen weckten sie wieder ein bisschen.
    Wohin reiten wir?, schrie Karigan sie an. Wo ist König Jonaeus?
    Beim Namen des Königs wurde Lil ein wenig lebhafter. »Nach Westen«, keuchte sie. »Nach Westen, zum Schwarzentensee. «
    Karigan kannte den Ort, denn der Name hatte sich im Lauf der Jahrhunderte nicht geändert.
    Sie zügelte das Pferd ein wenig, denn sie wollte nicht, dass es zusammenbrach, bevor sie in Sicherheit waren. Nach ihren Beobachtungen hatte Lil noch eines der besseren Pferde erwischt. Mehrere andere hatten ausgesehen, als wären sie reif für den Abdecker.
    Die Verfolger fielen am Fuß des Hügels zurück. Offensichtlich war es Karigan gelungen, Lil wieder unsichtbar zu machen. Jetzt musste sie sie nur noch lange genug im Sattel und am Leben behalten, um Hilfe zu finden – keine einfache Aufgabe, wenn man den Blutverlust und die Anstrengung des Ritts bedachte.
    Karigan erreichte den Schwarzentensee nie. Sie begegneten einer Patrouille königlicher Soldaten, die auf ihrem Spähritt bereits auf die fliehenden Reiter gestoßen waren.
    Als die Soldaten Lil vom Pferd halfen, kam schon die Heilerin Merigo auf sie zu, die Hände von einem grünen Schimmer umgeben.
    Mehr sah Karigan nicht, denn wieder wurde sie durch die Zeit gerissen.

INNERES FEUER
    Mara stolperte im Dunkeln über das Burggelände und rieb sich die Augen. Ihr war schwindlig. Warum hatte Hauptmann Mebstone ihr nur all diese Aufgaben überlassen? Mara war überzeugt, dass sie niemals schaffen würde, was der Hauptmann täglich geleistet hatte. Ihr Tag hatte noch ziemlich ruhig begonnen, als sie bei einer Tasse Tee die Berichte der Reiter durchgesehen hatte. Aber von da an war die Hölle los gewesen.
    Ephram hatte sich auf einer lockeren Diele im Stall den Knöchel gebrochen. Es war nicht allzu schwer gewesen, ihn in sein Zimmer zu bringen und einen Heiler zu ihm zu schicken, aber dann war Karigan zu ihr gekommen und hatte ihr mitgeteilt, dass der König mehrere Langstreckenbotschaften schicken wollte und ihnen ein Bote fehlte. Also war auch Karigan davongeritten, und Mara erkannte bald, wie sehr sie sich bei den alltäglichen Angelegenheiten auf sie verlassen hatte.
    Während sie auf dem Weg zu einer anderen nutzlosen Besprechung war, beschlossen die beiden Ersatzpferde und ihr eigenes Tier, den Zaun ihrer Weide einzureißen, auf dem Burggelände herumzurennen und den Drill der Burgwachen durcheinanderzubringen.
    Mara rannte hinter ihnen her – sie war der einzige Reiter, der übrig geblieben war –, und mit der Hilfe der mürrischen
Wachen konnte sie die vergnügten Flüchtlinge einfangen und sie wieder in ihre Boxen bringen. Irgendwie war es Fink, einem der Ersatzpferde, gelungen, in den Garten zu kommen, und er fraß lustvoll an den Blättern eines kunstvoll beschnittenen Buschs. Höflinge warfen angewiderte Blicke auf die Pferdeäpfel auf dem Gartenweg. Mara verdrehte die Augen und versuchte sich vorzustellen, wie Fink über das Burggelände getrabt war, um den Garten zu erreichen.
    Sie verlor noch mehr kostbare Zeit, weil sie zunächst versuchte, jemanden zu finden, der den Zaun ausbessern würde. Hep, der Stallknecht, war in die Stadt gegangen, um sich um seine Frau Flora zu kümmern, die mit ihrem ersten Kind in den Wehen lag. Am Ende versuchte sie selbst, den Zaun behelfsmäßig zu reparieren.
    Als sie damit gerade fertig war, kam ein atemloser Läufer vom Grünen Fuß mit einer Botschaft von Hauptmann Carlton zu ihr, der sie aufforderte, sich schnellstens zu ihm und den anderen Hauptleuten zu begeben, die bereits mit ihrer allwöchentlichen Besprechung begonnen hatten.
    »Er ist ein bisschen verärgert, Ma’am«, warnte

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