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Die Botin des Koenigs reiter2

Die Botin des Koenigs reiter2

Titel: Die Botin des Koenigs reiter2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: britain
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Welt.
    Allein …
    Sie fürchtete sich vor den Schrecken in der Nacht, gehüllt in Schatten. Sie hatte Angst um Alton, nachdem sie gesehen hatte, in welchem Zustand er sich befand, und um alle anderen Reiter. Sie hatte Angst, auch nur einen Einzigen von ihnen zu verlieren.
    Und sie fürchtete sich vor der Liebe. Liebe, die unerfüllt bleiben würde.
    Und schließlich fürchtete sie die Veränderungen, denen ihre Heimat unterzogen würde, falls die Dunkelheit aus dem Schwarzschleierwald siegte.
    Es war Angst, erkannte sie jetzt, was sie antrieb, und nicht Mut, und ganz bestimmt nicht ihr Pflichtgefühl gegenüber König und Land. Angst.
    Der Spiegel hatte all die schönen Ideen, die sie von sich gehabt hatte, weggeschält, und es war die schlichte, rohe Wahrheit
zurückgeblieben. Sie hatte nicht das Bild eines selbstsicheren und pflichtbewussten Grünen Reiters gesehen, sondern eine Person, zu der sie sich nicht bekennen wollte, jemanden, der viel zu fürchten hatte.
    Es war alles dort im Spiegel, in dieser zerbrechlichen Schale, die Essenz dessen, was Karigan G’ladheon antrieb, eine junge, verängstigte Frau, die in Ereignisse verwickelt war, die erheblich größer waren als sie selbst.
    Sie fuhr sich mit der Hand über die Augen. Nur noch dünne Fäden hielten sie zusammen.
    »Galadheon«, sagte Prinz Jametari mit prophetischer Stimme, »du wirst Westrions Flügel in der Luft vernehmen. Um zu leben, wirst du zunächst sterben müssen.«
     
    Vögel zwitscherten in den Zweigen über Karigans Kopf. Die Morgensonne glitzerte auf tauschweren Blättern. Sie saß im Schneidersitz vor einem längst ausgebrannten Feuer und hatte die Hände auf den Knien. Hatte sie im Sitzen geträumt? Von einem Besuch bei den Eletern?
    Der seltsame membranartige Blätterumhang, bestreut mit Edelsteinen aus Tau, lag noch auf ihren Schultern.
    Also kein Traum.
    Sie schüttelte den Kopf, schüttelte die Spinnennetze in ihrem Geist ab. Kondor, der am Waldrand stand, hob den Kopf und sah sie an. Gras klebte an seinem Maul.
    Karigan stand auf und streckte sich, und der Umhang fiel ihr wie Nebel von den Schultern. Nur eine weitere Merkwürdigkeit, die sie ihrer wachsenden Liste hinzufügen konnte.
    »Und wo hast du die ganze Zeit gesteckt?«, fragte sie ihr Pferd. Kondor senkte die Nase wieder ins Gras und fraß weiter. Eleter mochten ihre Geheimnisse haben, dachte sie, aber einige Dinge änderten sich nie.

SCHLECHTE NACHRICHTEN
    Karigan ließ Kondor langsam dahintraben, und er warf den Kopf herum, weil er gern schneller gelaufen wäre, aber sie war zu sehr mit all dem beschäftigt, was geschehen war. Ihrer Schätzung nach war sie zwei Nächte lang unterwegs gewesen, aber im Netz der Eleter hätten es auch zwanzig sein können. Ganz gleich, wie lange es gewesen war, Mara würde sich Sorgen machen, und das aus gutem Grund, denn Karigans ganz normaler Botenritt war alles andere als normal gewesen.
    Sie sah sich immer wieder nervös um und spähte in den Wald links und rechts der Straße. Sie erwartete jeden Augenblick, dass hinter einem Baumstamm ein Eleter mit gespanntem Bogen erschien und mit einer glitzernden Pfeilspitze auf ihr Herz zielte.
    Wie können sie es wagen? Sie kochte immer noch vor Wut. Was für eine Unverschämtheit, mir zu drohen, nur weil sie glauben, ich könnte etwas mit dem Wall zu tun haben!
    Alles, wofür sie stand, alles, wofür sie sich jemals in Gefahr bringen würde, war die Sicherheit ihrer Heimat und des Lebens, wie sie es kannte. Der Spiegel des Mondes hatte ihr das gezeigt. Sie wollte nicht, dass der Wall nachgab. Wie konnten diese Eleter es wagen, etwas anderes zu vermuten?
    Ich bin nicht der Feind.
    Aber ein winziger Zweifel nagte am Rand ihres Selbstbewusstseins.
Sie würde nicht absichtlich irgendetwas Falsches tun, aber was, wenn … was, wenn sie einen Fehler machte oder ganz zufällig …
    Kondor bockte, nicht genug, um sie aus dem Sattel zu werfen, aber es reichte, um ihre Aufmerksamkeit zu wecken.
    »Was ist denn?«, fragte sie verärgert.
    Er schnaubte und kaute auf dem Gebiss herum.
    »Oh.« Er wollte immer noch rennen, und vielleicht hatte er gespürt, wie nervös sie war. Sie tätschelte seinen Hals. »Du hast recht, mein Freund. Vergessen wir diesen Unsinn und sehen wir zu, dass wir nach Hause kommen.« Sie hatte König Zacharias und Mara viel zu erzählen.
    Sie trieb Kondor an und ließ die Zügel lang, und er streckte sich zu einem leichtfüßigen Galopp, der ihr half, ihre Sorgen zu

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