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Die Botin des Koenigs reiter2

Die Botin des Koenigs reiter2

Titel: Die Botin des Koenigs reiter2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: britain
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Lärm wieder losgehen konnte, begann er zu sprechen.
    »Bürger von Sacoridien …« Seine Stimme tönte klar und sicher durch den gesamten Thronsaal. Er sah sehr königlich aus, von seiner geraden, festen Haltung bis zu dem Sonnenlicht, das auf seinen Stirnreif fiel. »Ich bin heute hier, um mir eure Bitten anzuhören. Aber dazu brauche ich eure Mitarbeit. Ihr werdet euch in einer Reihe aufstellen, nicht breiter als zwei nebeneinander.«
    Zornige Stimmen erklangen, aber der König hob die Hand, und es wurde wieder ruhiger. »Ich schwöre, ich werde jeden Einzelnen von euch anhören. Aber alle, die nicht mithelfen, werden auf der Stelle entfernt.« Er nickte einem Wachsergeanten zu, und Soldaten kamen herein, um die Leute in einer ordentlichen Reihe aufzustellen. Es gab ein wenig Unruhe, und wer sich zu wild aufführte, wurde hinausgeführt.
    Karigan zögerte. Sie wusste, was sie dem König zu sagen hatte, war wichtig, aber wenn sie die Audienz jetzt unterbrach, riskierte sie, dass all diese Leute sich wieder gefährlich aufregten. Sie brauchte nur einen Augenblick, um ihre Entscheidung zu treffen, und trat dann ungehindert von der Menge zum Podium.
    Sie verbeugte sich vor dem König. Während die Bittsteller sich aufstellten, würde sie zumindest einen Augenblick Zeit haben, um mit ihm zu sprechen.
    »Ich grüße Euch, Reiter«, sagte er. »Ich danke Euch für Euer schnelles Handeln. Vielleicht kann Neff Euch ein paar
Hinweise geben, wie man das Horn bläst.« Heiterkeit stand in seinem Blick, und sie spürte, wie sie errötete.
    Sie räusperte sich und sagte rasch: »Ich wollte Euch mitteilen, Euer Majestät, dass ich einen sehr ereignisreichen Botenritt hatte. Könnten wir nach Eurer öffentlichen Audienz miteinander reden?«
    »Selbstverständlich, aber Ihr seht ja, dass das noch Stunden dauern kann.« Als sie nickte, sagte er: »In der Zwischenzeit hätte ich Euch gern hier an meiner Seite.« Er zeigte auf die Stelle, wo Hauptmann Mebstone für gewöhnlich stand.
    Karigan blickte verdutzt zu ihm auf. »Ich?«
    »Ich brauche Euch«, sagte er, »besonders, wenn man bedenkt, wie die Audienz bisher verlaufen ist. Ihr habt Euch als sehr … einfallsreich erwiesen.« Er lächelte freundlich. »Ich könnte Euren Rat vielleicht brauchen.«
    Karigan hatte nicht die Gelegenheit, zu widersprechen oder zu erklären, dass es ihr für eine solche Funktion an Weisheit fehlte, denn der König begann sofort, die Bittsteller anzuhören. Also stellte Karigan sich auf Hauptmann Mebstones Platz rechts vom Podium und hoffte, dass sie nicht so klein und dumm aussah, wie sie sich fühlte.
    Bald schon hörte sie viel zu interessiert zu, um noch verlegen zu sein. Sie stellte fest, dass es ihr gefiel, den König bei der Arbeit zu beobachten. Seine Fassade war unerschütterlich, er befragte die Bittsteller ausgesprochen geschickt. Seine Entscheidungen waren gerecht und erfolgten zügig, und das war gut, wenn man bedachte, wie lang die Schlange war.
    Besonders gefiel ihr, wie er die Hände bewegte, wenn er sprach, und wie er sich vorbeugte, um sich auf diejenigen zu konzentrieren, die direkt vor dem Podium standen. Ihr gefiel, wie die Sonne durchs Fenster fiel und seine Wimpern schimmern ließ.

    Er warf ihr gerade in diesem Moment einen Blick zu, und sie hielt den Atem an. Es dauerte nicht lange, aber es genügte, dass sie sah, wie verblüfft er über ihre Aufmerksamkeit war. Karigan schüttelte sich, richtete sich ein wenig gerader auf und beschloss, mehr auf die Bittsteller zu achten.
    Zu ihrer gewaltigen Erleichterung schien er ihren Rat für die meisten Bittsteller nicht zu brauchen. Aber dann kam ein Mann, der sich über einen Bach beschwerte, der plötzlich rückwärts floss, ein anderer erzählte von der Hacke eines Nachbarn, die sich in Gold verwandelt hatte, und eine Frau beklagte sich, ihr Ehemann sei vor den Augen der ganzen Familie plötzlich verschwunden. »Was werdet Ihr tun?«, wollten alle vom König wissen. Karigan sah, dass er das selbst nicht wusste, und er winkte sie zu sich.
    »Habt Ihr einen Vorschlag, was ich zu diesen magischen Ereignissen sagen könnte, ohne dass alle in Panik geraten?«
    Sie nahm an, er fragte sie, weil sie selbst Magie anwandte, aber sie hatte keine magischen Antworten, außer im ersten Fall.
    »Der Bach, von dem der Mann spricht, unterliegt den Gezeiten, und bei Flut scheint er sich umzukehren.« Sie war froh, dass sie an der Küste aufgewachsen war und selbst einen solchen Bach gesehen und

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