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Die Botin des Koenigs reiter2

Die Botin des Koenigs reiter2

Titel: Die Botin des Koenigs reiter2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: britain
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Diener sagte: »Keine Sorge, mein Kind,
der König wird Euch freundlich behandeln. Er hat oft nach der anstrengenden Arbeit mit Eurem Hauptmann zu Abend gegessen.«
    Karigan lächelte dünn und fing an, sich zu waschen.
    Eine schlichte Mahlzeit aus kaltem Gänsebraten, gekochten Eiern, frischem Salat und Brot war auf einem kleinen Tisch im Arbeitszimmer angerichtet. Die Waffen standen draußen und bewachten die Eingänge von der Burg und vom Garten aus.
    Ein paar Diener blieben im Arbeitszimmer, um Wein nachzugießen, die Gans zu tranchieren und sich anderweitig nützlich zu machen. Die drei Terrier setzten sich hin und beobachteten alles hechelnd. Besonders einer folgte mit dem Blick jeder Bewegung Karigans, weil er wohl hoffte, sie würde etwas auf den Boden fallen lassen.
    Der König lachte leise. »Es sieht aus, als hätte Spürer der Zweite große Hoffnungen, was Euch angeht. Gebt nicht nach; Pyram verwöhnt diese Burschen genug.« Dann erzählte er ihr einiges mehr über die kleinen Schwächen seiner Terrier und wirkte dabei sehr entspannt.
    Karigan war das nicht.
    »Ist etwas nicht in Ordnung?«, fragte er.
    Sie riss den Kopf hoch und sah ihn an, erschrocken festzustellen, dass sie ihm nur halb zugehört hatte.
    »Ihr stochert nur in Eurem Essen herum«, sagte er.
    »Mir geht es gut«, sagte sie. Sie hatte Hunger gehabt, aber nun war sie zu nervös, um zu essen.
    Nervös? Nun, man hatte nicht jeden Tag Gelegenheit zu einem privaten Abendessen mit dem König.
    Er legte die Gabel hin, lehnte sich zurück und sah sie abschätzend an. »Macht Euch die Geschichte, die Ihr mir erzählen wolltet, solche Sorgen?«

    »Ja«, log sie.
    »Ihr müsst mir verzeihen, dass ich Euch so lange warten ließ, aber ich habe nicht gewagt, die Audienz zu verschieben. Ich habe Euch in eine schwierige Situation gebracht, und ich hatte gehofft, dass ein wenig Ruhe …«
    Man sollte einen König nicht unterbrechen, aber Karigan tat es trotzdem. »Bitte, es ist schon gut. Ein wenig Warten hat meine Geschichte nicht verändert.«
    »Aber jetzt möchte ich sie gern hören.«
    Karigan trank einen Schluck Wein. Es würde nicht einfach sein. »Als Erstes muss ich Euch erzählen, dass … dass mir der Erste Reiter erschienen ist.«
    Der König zog überrascht die Brauen hoch, sagte aber nichts und bat sie mit einer Geste fortzufahren.
    Also erzählte sie alles, wie sie es schon Mara erzählt hatte, ganz von Anfang an.
    »Erstaunlich«, murmelte der König, als sie eine Pause einlegte. Seine Augen waren groß.
    Karigan berichtete dann von ihren Erlebnissen am Wächterhügel. Als sie mit diesem Teil fertig war, stützte der König das Kinn in die Hand und sah sie ungläubig an.
    »Als Ihr sagtet, Ihr hättet einen ›ereignisreichen Botenritt‹ hinter Euch, hatte ich nichts derart Ereignisreiches erwartet. Wisst Ihr vielleicht, was diese Reisen in die Vergangenheit auslöst?«
    »Das bringt mich zum nächsten Teil der Geschichte«, erklärte sie.
    »Es gibt noch mehr?«
    Karigan nickte. »Die Eleter …«
    »Eleter?«
    »Ja, Exzellenz.«
    Er hob die Hand, um sie zu unterbrechen, und befahl seinem
Kammerdiener, eine Flasche mit altem Branntwein zu bringen.
    »Ich denke, wir brauchen beide einen Schluck, bevor wir weitermachen«, sagte der König. »Zumindest ich habe einen nötig.«
    Karigan sah, wie er sich die Schläfen rieb, als man ihm den Branntwein servierte. Sie verstand gut, wie ungläubig er war, denn sie hatte selbst kaum Zeit gehabt zu begreifen, was ihr widerfahren war.
    Er schwenkte die bernsteinfarbene Flüssigkeit im Glas. »Ihr seid ein wahres Wunder, Reiter.« Er grinste schief. »Wenn eine andere Person mir so etwas erzählt hätte, hätte ich wahrscheinlich kein Wort davon geglaubt.«
    Karigan spürte, wie sie rot wurde. Sie trank schnell – zu schnell – einen Schluck Branntwein, und dann verschluckte sie sich, als die Flüssigkeit ihr in der Kehle brannte. Der Kammerdiener reichte ihr ein Glas Wasser und schlug ihr auf den Rücken. Doppelt verlegen vermutete Karigan, dass ihr Gesicht nun auch doppelt so rot sein musste. Zumindest konnte sie es jetzt auf den Branntwein schieben.
    Ihr blieb nichts anderes übrig, als dem König auch noch den letzten Teil ihrer Geschichte zu erzählen. Sie berichtete von Prinz Jametaris Erklärung, dass die wilde Magie, die durch die Bresche im D’Yer-Wall drang, das Gleichgewicht der Magie im Land störte. Zögernd erwähnte sie auch die wilde Magie, die immer noch in ihr vorhanden sei, um

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