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Die Botin des Koenigs reiter2

Die Botin des Koenigs reiter2

Titel: Die Botin des Koenigs reiter2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: britain
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wie Marmor, bestand aber aus einem anderen unbekannten Mineral oder Erz. Sie brauchte kein Licht, um zu leuchten.
    Er schwor sich, dass er eines Tages herausfinden würde, wie sie hergestellt worden waren. Es war sein Traum, dem Clan D’Yer die alte Kunstfertigkeit zurückzugeben.

    Dann schweifte sein Blick zur Mitte des Torbogens, zum Schlussstein, und dort befand sich ein Relief der wichtigsten Werkzeuge für die Arbeit mit Steinen – Hammer, Bohrer, Keil, Meißel. Dies sprach ihn mehr als alles andere an; es war sein Geburtsrecht, jetzt hier zu sein, sein Schicksal als D’Yer. Er würde den Wall reparieren.
    Er hinkte durch den Torbogen in eine Dunkelheit, die tiefer war als die Nacht. Er streckte die Hände aus und tastete, aber nach ein paar Schritten kam er zu einer Steinwand. Der Wall? Es konnte nichts anderes sein.
    Er legte die Hände darauf und öffnete seinen Geist, wie man ihn angewiesen hatte. Silbrige Runen erschienen rings um seine Hände.
    Wir grüßen dich, Vetter, flüsterten die Hüter lautlos. Alton schloss die Augen und ließ sich in den Wall sinken.

SPURLOCK
    Spurlock schäumte vor Wut, als er im Licht seiner kleinen Lampe durch den verlassenen Flur stampfte. Niemals war dieses Mädchen allein! Wie konnte er den Willen des Schwarzschleierwalds erfüllen, wenn er ihr nicht einmal unbemerkt nahe kommen konnte?
    Sie war beinahe ununterbrochen beim König, was bedeutete, dass sie von Wachen, Waffen und anderen Zeugen umgeben war. Zu anderen Zeiten hatte sie Übungsstunden bei diesem Ungeheuer Drent. Spurlock wagte sich nicht einmal in die Nähe des Ausbildungshofs, denn er wusste, dass er dort auffallen würde. Und was noch schlimmer war, derzeit wohnte sie im Diplomatenflügel, der ebenfalls schwer bewacht war.
    Er betrat ein Zimmer, in dem bereits Sergeant Uxtons Lampe leuchtete. Sie wählten jetzt jedes Mal einen neuen Raum für ihre Treffen, nachdem er an ihrem alten Versammlungsort eines Tages plötzlich einer Waffe gegenübergestanden hatte. Dieser Raum hier befand sich direkt oberhalb des Archivs, also hatte Spurlock das Treffen für den frühen Morgen angesetzt, bevor Dakrias Brown zur Arbeit kam. Obwohl die Burg auch an dieser Stelle ausgebaut worden war, war die alte Glaskuppel immer noch vorhanden. Ihre Lichter würden hindurchscheinen und vom Archiv aus zu sehen sein.
    Wie zur Antwort auf seine Überlegungen fiel das Lampenlicht
nun auf das Glas und spiegelte sich in vielen Farben. Spurlock konnte verschwommen Gestalten erkennen, die beinahe zu leben schienen, Pferde streckten sich in vollem Galopp, Schwerter wurden geschwungen, und Fahnen flatterten im Wind. Er wusste nicht, welche Ereignisse der Glashandwerker dargestellt hatte, und es war ihm auch gleich. Wahrscheinlich handelte es sich um den üblichen heroischen Quatsch.
    Uxton sah ihn erwartungsvoll an. Spurlock hatte die anderen Mitglieder der Zelle nicht hierhergebeten, denn er nahm an, dass sie ohnehin bei dem, was er vorhatte, zu nichts nütze sein würden. Die anderen waren Außenseiter, selbst wenn sie in der Burg arbeiteten, und er fürchtete, wenn sie zu häufig hier auftauchten, würde das nur Aufmerksamkeit erregen, vor allem nach dem »Eindringen« von Varadgrim. Die Sicherheitsmaßnahmen auf dem Burggelände waren deutlich verstärkt worden. Uxton hingegen hatte allen Grund, sich in der Burg aufzuhalten. Er trug Wappen des Königs und das Schwarz und Silber von Sacoridien.
    »Wie du weißt, hat man uns aufgefordert, etwas Bestimmtes zu tun«, sagte Spurlock ohne jeden weiteren Gruß. Er ließ auch das übliche Eröffnungsritual weg. Er war zu wütend auf Karigan G’ladheon, und er nahm an, dass sie nur wenig Zeit hatten. Nach tausend Jahren war der Wald nun endlich erwacht. Er würde seine Ahnen und das Kaiserreich mit Taten ehren, nicht mit Ritualen.
    Uxton wartete neugierig.
    »Unser Mangel an Fortschritt ist eine Schande für unsere Ahnen. Karigan G’ladheon ist zu gut geschützt.«
    »Dagegen können wir nicht viel machen«, sagte Uxton mit einem Schulterzucken. »Es sei denn, wir erwischen sie irgendwo allein.«

    Das half auch nicht weiter, aber was erwartete Spurlock von einem ungebildeten Mann? Uxton hatte Muskeln, doch es fehlte ihm an Intellekt. Eines Tages würde sich Spurlock nur mit den Besten umgeben. »Der Schwarzschleier erwacht. Hier haben wir nun eine Gelegenheit, unsere ruhmreiche Mission zur Wiedererrichtung des arcosischen Kaiserreichs voranzutreiben, eine Gelegenheit, auf die wir seit

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