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Die Botin des Koenigs reiter2

Die Botin des Koenigs reiter2

Titel: Die Botin des Koenigs reiter2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: britain
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gelben Laternenlicht entdeckte sie, wie besorgt der Reiter aussah. »Stimmt etwas nicht?«
    Ty stellte seinen Becher ab und machte es sich auf dem Boden bequem. Er warf einen Blick über die Schulter zu den anderen Reitern, dann sagte er leise: »Es geht um Karigan. Sie hat sich ein wenig seltsam benommen, seit wir die Stadt verlassen haben, und ich bin nicht der Einzige, dem das aufgefallen ist.«
    »Oh.« Laren wollte nicht über ihre eigenen Beobachtungen sprechen, um die Reiter nicht zum Spekulieren zu ermutigen. Es war erforderlich, dass sie einander vertrauten. Irgendwie überraschte es sie nicht, dass ausgerechnet Ty zu ihr gekommen war. Er war Karigans Mentor gewesen, und er fühlte sich wahrscheinlich immer noch für sie verantwortlich. Außerdem passte es zu seiner Persönlichkeit, alles, was
nicht stimmte, benennen und wenn möglich wieder in Ordnung bringen zu wollen. Es machte ihn ein wenig unflexibel und streng, und das war der Grund, wieso Laren ihn nie zum Obersten Reiter oder zum Leutnant befördert hatte, denn beides waren Positionen, für die man offen und entscheidungsfreudig sein musste.
    »Gerade erst«, fuhr Ty fort, »murmelte sie etwas darüber, dass man sie verlassen hat. Ich könnte schwören, eine Träne gesehen zu haben, und als ich sie fragte, wer uns verlassen habe, schien sie verwirrt zu sein und nicht zu verstehen, wovon ich sprach.«
    »Ich würde mir darüber keine allzu großen Gedanken machen«, sagte Laren, obwohl sie genau das tat.
    »Aber …«
    »Wir haben alle in der letzten Zeit unter unglaublichem Druck gestanden. Wir haben Ephram und Alton verloren, und die Unterkunft ist niedergebrannt. Auch meine Gedanken machen sich hin und wieder selbstständig.« Laren versuchte ihn zu beruhigen, so sehr sie sich auch selbst sorgte. »Wenn du noch etwas beobachtest, das irgendwie ungewöhnlich ist, sag es mir allerdings bitte sofort.«
    »Ja, Hauptmann.«
    »Und jetzt sehen wir uns mal an, welchen Weg wir morgen nehmen müssen.«
     
    Der Himmel zog sich zu, und am nächsten Morgen regnete es. Sie ritten weiter, das Bettzeug feucht, die Stimmung so trüb wie das Wetter, und niemand sprach viel. Als Laren genug davon hatte, die Regentropfen auf ihre Kapuze prasseln zu hören, zog sie sie zurück und ließ sich den Regen auf den Kopf fallen. Das gab ihr wieder ein größeres Blickfeld, und abermals entdeckte sie den Reiter, der ihnen folgte.

    Ein grauer Umhang war über eine weiße Rüstung gezogen, und er verschwamm beinahe mit dem Wald. Als er ihren Blick bemerkte, verschwand er zwischen den Bäumen.
    Laren riss Sperling herum, und sehr zum Erstaunen ihrer Reiter trieb sie ihn an und ritt hinter der Gestalt her. Sie hielt nach Spuren Ausschau, und als sie keine fand, fragte sie sich schon, ob sie sich alles nur eingebildet hatte. Dann entdeckte sie einen schwachen Hufabdruck.
    Nachdenklich starrte sie in den nassen Wald. Ihr Verfolger musste ein Eleter sein. Nach allem, was sie wusste oder zu wissen glaubte, konnten sich nur Eleter so schnell und so spurlos bewegen.
    Aber wieso sollte ein Eleter sie verfolgen?
     
    Karigan ritt durch Nebel und Regen, umwölkt von einem Schatten, als ob eine dunkle Hand über all ihrem Denken und Fühlen läge – jemand schaute in sie hinein, nahm alles wahr, das persönlich bleiben sollte. Es war, als lebe sie in einem Traum, die Aufmerksamkeit nach innen gelenkt, als durchlebe sie Erinnerungen, die nicht ihre eigenen waren … oder doch? Schreckliche Schlachten tobten durch ihre Träume, und manchmal erwachte sie mit einem Gefühl solcher Macht, dass sie glaubte, die Welt mit einer Handbewegung wegschieben zu können – alle lebenden Wesen, alles, was einmal von Menschenhand geschaffen worden war, jede Spur der Zivilisation.
    Und stets wartete er dort im fallenden Schnee und lockte sie, zu ihm zu kommen.
    Ja, ich bin auf dem Weg, antwortete sie unwillkürlich.
    Unterwegs glaubte sie, das gedämpfte Geräusch eines Horns zu hören, das versuchte, durch die Wolken und den Nebel zu dringen, aber es war nicht stark genug.

    Bitte hilf mir!, flehte sie, aber alles, was sie zur Antwort hörte, war: Ja, du wirst kommen.

TAGEBUCH DES HADRIAX EL FEX
     
     
     
     
    Heute hat Alessandros mich in seine Werkstatt gerufen. Ich betrete sie sonst nie, weil ich seine Experimente nicht sehen will, aber diesmal ging es nicht anders. Er war sehr aufgeregt und redete unaufhörlich über eine Entdeckung.
    Ich betrat den Raum und konnte den Blick nicht mehr von dem

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