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Die Botin des Koenigs reiter2

Die Botin des Koenigs reiter2

Titel: Die Botin des Koenigs reiter2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: britain
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geruht hatten, waren klaffende Krater zurückgeblieben.
    Als der Wind sich drehte, wurde ihr von dem Aasgestank schlecht. Selbst das Wild hatte der Katastrophe nicht entgehen können. Geier kreisten über ihnen.
    Über die umgestürzten Bäume hinweg konnten sie den Wall sehen; die Reiter betrachteten ihn schweigend. Laren hatte ihn seit vielen Jahren nicht gesehen, und selbst damals nur aus der Ferne. Die Sonne fiel warm auf das Gestein und ließ ihn unschuldig und großartig zugleich aussehen.
    Diese Wirkung wurde jedoch durch die Bresche verdorben, die nun aussah, als hätte ein Gott nach unten gegriffen und ein Stück aus dem Wall gerissen. Grauer Nebel drang aus dem Schwarzschleierwald und wogte über den Trümmern. Der reparierte Teil hatte der Zerstörung nicht standgehalten.
    So wie es hier aussah, musste die Kraft sich direkt durch die Bresche entladen haben. Laren wagte nicht zu denken, was geschehen wäre, wenn der Rest des Walls das Land nicht geschützt hätte.

    Im Lager selbst wurden sie von einer Reihe von frischen Gräbern begrüßt. Laren lenkte Sperling auf den Wall zu, wo Soldaten Wache standen. Einer brach sein Gespräch mit einem Kameraden ab und hielt auf sie zu. Sie ritt ihm entgegen.
    Der Soldat grüßte. »Hauptmann.«
    »Korporal.«
    »Korporal Hanson, Ma’am.«
    Laren nickte.
    »Wir sind froh, Euch zu sehen«, sagte Hanson, »aber wir hatten mit einer größeren Truppe gerechnet. Die Soldaten hier brauchen Ablösung.«
    »Wir sind auf einer Spähmission hier, Korporal. Wir haben lange nichts mehr vom Wall gehört.«
    »Oh.« Der Korporal schien enttäuscht zu sein. »Wir haben schon vor einer Weile einen Mann geschickt, erst zu Lord D’Yer und dann zum König.« Er stellte keine Spekulationen darüber an, was wohl aus diesem Boten geworden war.
    Laren schwang sich von Sperling, und die übrigen Reiter folgten ihrem Beispiel. »Sagt, Korporal, wie ist die Lage hier? Wer hat den Befehl?«
    »Hauptmann Reems, Ma’am. Er wurde verwundet. Ich werde ihn wecken lassen und …«
    »Nein, nein. Weckt ihn nicht. Ihr könnt mir doch sicher ebenfalls Bericht erstatten.«
    »Ja, Ma’am.«
    Hanson sprach von starken Wirbelwinden, die durch die Bresche gebraust und durch Lager und Wald gepeitscht waren. Es sei ein Wunder, sagte er, dass überhaupt irgendjemand überlebt hatte. Allen, die direkt im Weg dieser Zerstörungswut gestanden hatten, war das Fleisch von den Knochen gerissen worden.
    Seitdem hatten sie die meiste Zeit damit verbracht, die
Lebenden und Toten zu finden und zu zählen. Ein Soldat war lebendig unter den Trümmern des reparierten Teils des Walls hervorgezogen worden, während andere von Splittern gepfählt worden waren, die einmal Bäume gewesen waren.
    »Wir haben auch die Wachen an der Bresche verdoppelt«, erklärte der Korporal. »Die Geschöpfe dort im Wald wollen raus. Wir haben schon ein halbes Dutzend Erdriesen getötet. Sie wissen, dass der Wall schwächer geworden ist und wie sehr es uns an Leuten mangelt.«
    »Meine Reiter und ich werden so gut helfen, wie wir können«, sagte Laren, »und ich werde einen meiner Leute direkt zum König schicken.«
    Laren wollte gerade Dale mit dieser Mission beauftragen, als an der Bresche ein Schrei erklang. Die Wachen hatten ihre Armbrüste gehoben und zielten auf eine Gestalt, die durch die Bresche und über die Trümmer hinwegstieg. Nebel wogte um die Gestalt herum, verschleierte zunächst ihre Züge und wurde dann weggeweht. Laren erstarrte, erschrocken bis ins Mark.
    »Lord Alton!«, rief Korporal Hanson. »Es ist Lord Alton!«
     
    Karigan hatte nur wenige Augenblicke der Klarheit. Sie war den größten Teil des Tages unter seinem Einfluss gewesen. Obwohl sie zusammen mit den anderen Reitern unterwegs war, hätten sie ebenso gut eine Million Meilen entfernt sein können. Sie war eine Insel inmitten eines riesigen Ozeans. Isoliert, außer für ihn.
    Er musste in diesen seltenen Augenblicken der Klarheit wohl von anderen Dingen abgelenkt sein. Sie wusste, dass sich in seinem Kopf die Gedanken überschlugen. Er schmiedete Pläne, die er ausführen würde, wenn der Wall gefallen war. Pläne, die Welt zu erobern. Seine Gedanken drehten sich
ununterbrochen wie ein Wagenrad, er hatte Ideen und verwarf sie wieder oder schob sie beiseite, um sie später erneut aufzugreifen. Er plante, Karigan zu einem seiner Werkzeuge zu machen, aber sie hatte keine Ahnung, wieso er ausgerechnet auf sie gekommen war.
    Wenn er in ihrem Geist war, ging er

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