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Die Botin des Koenigs reiter2

Die Botin des Koenigs reiter2

Titel: Die Botin des Koenigs reiter2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: britain
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Mornhavon.
    »Mädchen, ich könnte einen Felsen aufheben und ihn auf dich fallen lassen.« Es war widerwärtig, diese Worte mit Altons Stimme zu hören. »Ich habe in deinem Kopf gesehen, wie entsetzlich du schon den Gedanken findest, dass deinen Lieben Schlimmes zustoßen könnte. Diese Dinge könnten bald Wirklichkeit werden.«
    Galle kam ihr hoch, aber sie durfte sich nicht von ihrer Angst überwältigen lassen. »Das glaube ich nicht. Du bist so schwach, dass du andere als Handlanger benutzen musst.«
    Er lachte. Die Illusion um Varadgrim löste sich auf, und Karigan bereitete sich auf das vor, was als Nächstes geschehen würde – aber es passierte nicht.

    Garth griff sie plötzlich an und hob sein Schwert. An seinem verwirrten Blick konnte Karigan erkennen, dass Mornhavon ihn übernommen hatte. Karigan wehrte den Angriff ab.
    »Du musst dich schon mehr anstrengen!«, rief sie und rannte von Garth weg; sie eilte zur Bresche, weg von den Reitern und direkt an Varadgrim vorbei.
    Ja, komm zu mir, erklang Mornhavons Stimme leise und heiser in ihrem Kopf.

MORNHAVONS GEFÄSS
    Laren sah verdutzt zu, wie Garth schlaff zu Boden sackte und Karigan auf die Bresche zurannte und dahinter verschwand. Dann erschien ein Eleter am Rand des Lagers und spannte seinen Bogen. Seine Rüstung hatte Stacheln an den Schultern und Unterarmschienen. Er hatte einen weißen Pfeil aufgelegt. Die Stahlspitze blitzte in der Sonne wie ein Stern.
    Er kniff die Augen zusammen, als er zielte und schoss. Der Pfeil sang, ein wunderschönes Geräusch, als er zwischen den Reitern auf die Bresche zuraste.
    Laren schrie auf und wollte zu Karigan rennen, aber ein gewaltiges geflügeltes Geschöpf erhob sich über der Bresche, züngelte und betrachtete die Reiter. Der Geist zog sein Schwert – keine Waffe aus uralter Zeit, sondern eine Klinge aus frischem Stahl, und so, wie es aussah, aus der Schmiede des Königs. Zweifellos hatte er es einem toten Soldaten abgenommen.
    Die Reiter und Soldaten waren zwischen zwei Schrecken gefangen – dem geflügelten Ungeheuer über ihnen und dem Geist.
    Der Schatten von Flügeln fiel auf Laren, und sie zuckte zusammen, als die Flugechse einen Schrei ausstieß. Das Tier stieß zu, und Laren musste hilflos zusehen, wie es Dale mit seinen Krallen packte und die schreiende, um sich tretende
Frau mehrere Fuß hoch hob. Dann flatterte die Flugechse heftiger und bewirkte einen stinkenden Luftzug. Dales Schulter und Brust bluteten stark.
    Reiter und Soldaten versuchten ihr zu helfen, aber das Geschöpf bedrohte sie mit seinem scharfen Schnabel und drehte den Kopf auf einem langen, schlangenhaften Hals.
    Ty wich dem Schnabel der Flugechse geschickt aus, schlug auf die Krallen ein, die Dale hielten, und trennte dem Geschöpf beinahe das Bein ab.
    Es riss die Krallen nach oben, und Dale schrie erneut auf. Mit einem weiteren Schlag hatte Ty das Echsenbein abgetrennt, und Dale fiel zu Boden, die Krallen noch in ihrer Schulter.
    Die Flugechse flatterte auf, und Blut floss aus dem Stumpf ihres Beins. Singende Pfeile, harmonisch und tödlich, zuckten durch die Luft und bohrten sich in die Brust des Tiers und unter seinen Flügel. Es kreischte und stürzte ab, und alle unter ihm flohen. Als es aufprallte, wirbelte es eine Staubwolke auf. Der Reptilienhals zuckte noch einmal, dann bewegte er sich nicht mehr. Rauch stieg aus den Wunden auf.
    Laren rannte an Dales Seite, und Yates war ebenfalls sofort bei ihr. »Wir müssen …« Aber Yates war schon dabei, die Krallen aus Dales Schulter zu biegen. Justin stieß zu ihnen. »Verbände!«, rief Laren ihm zu.
    Justin nickte und pfiff nach seinem Pferd. Mehrere Pferde waren beim Anblick der Flugechse geflohen, aber Justins Stute kam sofort zu ihm, und er suchte in den Satteltaschen.
    Laren war beeindruckt und neidisch – Sperling reagierte nie, wenn sie pfiff.
    Während sie Dale verbanden, versuchten die anderen Reiter zusammen mit den Soldaten, den Geist in Schach zu halten. Varadgrim schien sich nicht für sie zu interessieren,
sondern stand einfach nur da und kämpfte weder noch ergab er sich. Er wartete.
    Worauf?
    Laren blickte in die Richtung, in der sie den Eleter zum letzten Mal gesehen hatte, aber er war verschwunden. Sie fragte sich, wohin er gegangen war und wieso er sie nicht beriet, was sie mit dem Geist machen sollten. Warum hatte er auf Karigan geschossen und dann die Flugechse getötet, um ihnen zu helfen?
    Alle schwiegen, wenn man von Dales leisem Stöhnen einmal absah.

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