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Die Botin des Koenigs reiter2

Die Botin des Koenigs reiter2

Titel: Die Botin des Koenigs reiter2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: britain
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Ich habe dein Essen den ganzen Weg von der Küche in dein Zimmer geschleppt, aber du warst weg.«
    Karigan lächelte verlegen, als ihr Magen sie bei der Erwähnung
von Essen mit einem Knurren verriet. Ihr Arbeitshemd und ihre Hose waren weit geworden – sie verlor immer ein paar Pfunde, wenn sie länger unterwegs war, aber dieser Delegationsdienst war eine ganz andere Sache gewesen.
    »Ich denke, ein Häppchen wäre eine gute Idee«, sagte sie.
    »Denkst du, ja?« Mara verdrehte die Augen. »Also gut, folge mir.«
    »Ja, Mylady.«
    Mara gab ein ersticktes Geräusch von sich, als sie den Hang zur Unterkunft hinaufeilte. Karigan grinste und dachte, dass es schön war, wieder hier zu sein.
    Als sie näher an der Unterkunft waren, konnten sie durch das offene Fenster ein lautes Brüllen hören. Mara beeilte sich, und Karigan folgte ihr rasch, weil sie sich fragte, was um alles in der Welt dort los war.
    Drinnen blieb Mara in der Tür zum Gemeinschaftsraum stehen und betrachtete die Szene vor sich. Karigan, die hinter ihr im Flur stand, blickte ihr über die Schulter.
    Drei Reiter hielten sich im Gemeinschaftsraum auf. Dale hing schlaff in einem Sessel, hilflos vor Lachen. Garth hatte sich vor Tegan aufgebaut, die sich anstrengte, eine vollkommen unschuldige Miene aufzusetzen.
    Karigan lächelte in sich hinein und fragte sich, was Tegan jetzt schon wieder angestellt hatte, um Garths Zorn zu erregen.
    »Ich weiß wirklich nicht, was du willst«, sagte Tegan. »Und wieso du mich wie ein alter Bär anbrüllst.«
    Karigan hielt Tegans Beschreibung von Garth für recht angemessen – er war groß und bärenhaft und gesellig, aber er konnte gewaltig aufbrausen, wenn man ihn bedrängte.
    »Du weißt nicht, was ich will?«, fragte er nun.
    Dale sah aus, als wäre sie vom Lachen so schwach, dass
Karigan erwartete, sie würde im nächsten Augenblick aus dem Sessel auf den Boden rutschen.
    »Meine Uniform.« Garth fuchtelte mit dem Finger vor Tegans Gesicht herum. »Du hast mir diese Seife gegeben. Das hast du getan.«
    »Ich weiß wirklich nicht, wovon du redest«, erwiderte Tegan. »Was soll Seife damit zu tun haben?«
    »Ja, von wegen – alle wissen, dass der Clan Oldbrine der Stolz der Färbergilde ist.«
    »Äh … Reiter?«, sagte Mara.
    Tegan und Garth drehten sich bei dieser ruhigen Unterbrechung um, und in diesem Augenblick enthüllte die Sonne, die durchs Fenster hereinfiel, worum es hier ging. Garth war zu einem Gelben Reiter geworden! Seine gesamte Uniform hatte das Gelb von Sonnenblumen. Karigan hielt sich die Hand vor den Mund, um ihr Lachen zu dämpfen, denn sie musste sogleich daran denken, dass der große, kräftige Reiter, wenn man schwarze Streifen auf die Uniform malen würde, wie eine riesige Biene aussah.
    Wie Garth bereits festgestellt hatte, war Tegans Clan für seine Färbermeister bekannt, und selbst Stevic G’ladheon arbeitete häufig mit ihnen zusammen. Tegan war selbstverständlich Färbergeselle gewesen, als sie den Reiterruf gehört hatte.
    Erstaunlicherweise gelang es Tegan, keine Miene zu verziehen, obwohl ihre Augen heiter blitzten. Garth starrte sie ausdruckslos an, und Dale saß immer noch hilflos im Sessel und wischte sich eine Träne ab.
    Mara seufzte, und es lagen Untertöne von Erschöpfung und Enttäuschung in diesem Seufzer. »Tegan, hiermit wirst du für den nächsten Monat zum Wäschereidienst eingeteilt.« Tegan riss den Mund auf, aber bevor sie protestieren konnte,
schnitt Mara ihr mit einem Kopfschütteln das Wort ab. »Ich kenne dich zu gut, also hat es keinen Zweck, deinen Anteil an dieser Sache abzustreiten.« Tegan schloss den Mund wieder.
    »Diese schönen Uniformen werden uns von dem großzügigen Stevic G’ladheon geliefert«, fuhr Mara fort. »Und das Material ist teuer. Ich lasse nicht zu, dass diese Uniform so entwürdigt wird.«
    Tegan starrte beschämt auf ihre Füße.
    »Garth«, sagte Mara, »zieh dich sofort um.«
    Nun, dachte Karigan, Mara hatte in ihrer Abwesenheit zweifellos an Autorität gewonnen. Es hatte Zeiten gegeben, in denen Mara so hilflos vor Lachen gewesen wäre wie Dale. Tatsächlich hätte sie sich Tegans Streich vermutlich angeschlossen.
    Garths finstere Laune besserte sich, als er hörte, worin Tegans Strafe bestand, und nun versuchte er, an Mara vorbeizuspähen, um zu sehen, wer da hinter ihr im Schatten stand.
    »Bist du das, Karigan?«
    Karigan drängte sich an Mara vorbei. »Hallo.«
    Garth rannte auf sie zu und umarmte sie fest. Die Luft wurde

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