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Die Botin des Koenigs reiter2

Die Botin des Koenigs reiter2

Titel: Die Botin des Koenigs reiter2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: britain
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nach Laren, dachte Karigan. Aber es war schließlich ihre Aufgabe, die schwerste Verantwortung zu tragen, und Mara hatte in der gegenwärtigen Situation schon genug zu tun. Hauptmann Mebstone tat, was sie tun sollte, aber dadurch trug sie eine Last, wie sie sich niemand zu lange allein aufbürden sollte.
    »Ich nehme an, es wird dich interessieren, dass Alton vor ein paar Tagen zum Wall aufgebrochen ist«, sagte Mara nun. Alton! »Zum Wall? Warum?«
    »Er und sein Clan haben es immer wieder verlangt, und schließlich haben Hauptmann Mebstone und der König nachgegeben – ein weiterer Grund, wieso wir zu wenig Leute haben. Der König denkt, es sei eine gute Idee, einen Reiter am Wall zu haben, der dort für ihn die Dinge im Auge behält.«
    Karigan versuchte ihre Enttäuschung zu verbergen, aber ihre Sorge konnte sie nicht so gut verstecken. Maras Neuigkeiten beunruhigten sie zutiefst. »Die Risse breiten sich also immer noch aus?«
    Mara nickte und beugte sich verschwörerisch vor. »Es heißt, die D’Yers wissen nicht, wie sie sie aufhalten sollen. Sie wissen nicht einmal, wie sie in die Türme gelangen können, die magisch versiegelt sind oder so. Der Clan denkt, weil Alton eine besondere Fähigkeit hat, könnte er es für sie herausfinden. « Sie zuckte skeptisch die Achseln. »Ich nehme an, er versteht die Magie nicht besser als jeder andere.«

    Eine neue Schicht von Dunkelheit senkte sich auf Karigans Schultern. Telagioth hatte offenbar recht gehabt; man musste den Wall im Auge behalten. Aber ihn nur zu beobachten, schien nicht zu genügen. Und nun würde ihr Freund Alton D’Yer mittendrin sein.
    »Das ist hübsch«, sagte Mara. Karigan schreckte aus ihren Gedanken auf und folgte Maras Blick zu einer Schale mit Kristallsplittern auf dem Tisch. Sonnenlicht fiel durch das Fenster, und die Kristallfragmente glitzerten und warfen einen Regenbogen von Farben auf die weiße Wand.
    Die Splitter waren alles, was von einem eletischen Mondstein geblieben war, den man ihr gegeben hatte; der Mondstrahl war lange verblasst. Sie war nicht sicher, wieso sie die Splitter aufgehoben hatte, außer vielleicht, weil sie auf ihre eigene Art schön waren und selbst jetzt das Spiel von Licht und Farben sie beruhigte. Sie dienten auch dazu, sie an die Freundlichkeit zweier älterer Damen zu erinnern, die in einem Herrenhaus im Wald lebten. Sie hatte ihre beiden anderen Geschenke, eine Steinbeerenblüte und einen Lorbeerzweig, in ihrem Lieblingsbuch gepresst.
    Mara räumte das Geschirr zusammen und stellte es auf ihr Tablett. Sie wollte es gerade nach draußen tragen, als sie stehen blieb und über ihre Jacke strich.
    »Ich hätte es beinahe vergessen. Während du unterwegs warst, sind zwei Briefe für dich gekommen.« Sie zog sie aus einer Innentasche der Jacke und legte sie auf den Tisch. »Osric hat diesen hier aus Selium mitgebracht, und der andere wurde von der Kaufmannsgilde weitergeleitet.«
    Mara nahm das Tablett und hielt kurz in der Tür inne. »Noch eins. Der Hauptmann sagt, sie will mit dir sprechen, sobald du kannst.«

JONAEUS’ QUELLE
    Mit den Briefen in der Hand eilte Karigan zum Hauptgarten der Burg. Es war ein zu schöner Tag, um drinnen zu bleiben. Sie war zuerst zu Hauptmann Mebstones Büro gegangen, hatte aber erfahren, dass Laren sich beim König und seinen Beratern befand. Da sie im Augenblick keine weiteren Pflichten hatte, verlockte Karigan der Garten.
    Sie ging unter einem Steinbogen hindurch. Der Garten war auf allen vier Seiten von Burggebäuden umgeben, aber dennoch herrschte hier eine Aura von Weite und Ruhe. Es gab viele Nischen und einsame Wege, die Abgeschiedenheit boten, und Karigan folgte nun einem solchen Pfad und sprang über Trittsteine, die in einem Forellenteich versenkt waren. Sie konnte die dunklen Umrisse der Fische sehen, die in den Schatten huschten, als sie über sie hinwegsprang.
    Sie blieb am Ende eines Wegs stehen, der zu einer bestimmten Nische führte. Verborgen von dichtem Gebüsch und kunstvoll aufgestellten großen Steinen, war dies ein beliebter Treffpunkt von Liebespaaren. Wenn niemand dort war, würde sie in der Nische einen ruhigen Platz finden, um ihre Briefe zu lesen, aber als sie näher kam, hörte sie Stimmen.
    »Es muss doch einen besseren Ort geben, an dem wir uns treffen können«, sagte eine Frau. »Es ist hier zu offen – das Risiko ist einfach zu hoch.«

    »Ich habe Schlüssel«, erwiderte ein Mann. »Wir können …«
    Karigan zog sich den Weg entlang zurück

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