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Die Botin des Koenigs reiter2

Die Botin des Koenigs reiter2

Titel: Die Botin des Koenigs reiter2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: britain
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geschmolzenem Gold.
    »Die Eruption der Schutzzauber hat ihn getötet«, sagte Karigan. »Und die Magie der Schutzzauber hat das hier aus seiner Brosche gemacht.«

    Bevor Laren noch etwas sagen konnte, hatte sich Karigan abermals vor Zacharias verbeugt und eilte so schnell aus dem Thornsaal, wie ihre wunden Füße es erlaubten.
    Laren starrte die Brosche und das geschmolzene Gold in ihrer Hand an. Die Broschen fanden immer irgendwie zurück, wenn ein Reiter umkam. Es war verblüffend. Der Reiter mochte tot sein, aber die Broschen kehrten nach Hause zurück, um den Auftrag des Botendienstes weiterzutragen. So war es nun seit tausend Jahren gewesen.
    Wir sind sterblich, und es ist uns nur kurze Zeit in dieser Welt gegeben, dachte sie, aber diese Broschen bleiben. Sie schloss die Hand darum. Die Broschen mochten zurückkehren, aber dieser Tage gab es zu wenige, die den Reiterruf hörten. Sie hatte viel mehr Broschen als Reiter. Würde jemand eines Tages den Ruf hören und Ereals Brosche tragen, wie es Generationen von Reitern vor ihr getan hatten? Oder würde sie unberührt in der Truhe in Larens Quartier liegen bleiben, zusammen mit den anderen, während es immer weniger Boten gab?
    Und was war mit Bardes Brosche? Konnte sie neu geschmiedet werden? Wie konnte ein gewöhnlicher Schmied das tun? Und wo war die Form, die benutzt worden war, um die ursprünglichen Broschen herzustellen? Würde Bardes Goldklumpen seine Magie behalten?
    Laren schüttelte den Kopf. In diesem Zeitalter gab es viele Fragen, zu denen die Antworten verloren gegangen waren. Wie die Geheimnisse des D’Yer-Walls … Dinge, die einmal Allgemeinwissen gewesen sein mussten, waren der derzeitigen Generation unbekannt.
    Wenn ich über etwas von diesem alten Wissen verfügte, fragte sie sich, wären Barde und Ereal dann noch am Leben?
    Das war unmöglich zu sagen, und es hatte keinen Sinn,
auch nur darüber nachzudenken, da es nichts ändern würde. Sie würde Barde nie wieder singen hören, und sie würde auch nicht mehr zufrieden zusehen können, wie Ereal und Kranich bei einem Aeryonrennen die Ziellinie weit vor allen anderen überquerten.
    Nein, sie musste sich allein auf ihre eigene Erfahrung und Weisheit verlassen, und häufig kam ihr dies armselig genug vor. Ihr Schatten wurde ihr wahrhaft schwer.
    »Laren?«
    Sie zuckte zusammen, denn sie hatte nicht bemerkt, dass der König auf sie zugekommen war. Er berührte ihr Handgelenk. »Es ist elf Uhr, und wir sind alle müde.«
    Elf Uhr? Erst jetzt bemerkte Laren, dass die Glocken unten in der Stadt wieder läuteten. Wann war ihr der Zehn-Uhr-Schlag entgangen?
    Der alte Sperren regte sich nun ebenfalls. »Was habe ich verpasst?«, wollte er von Colin wissen. »Ich sehe hier Essen. Was habe ich verpasst?«
    »Es ist mein Wunsch«, sagte Zacharias leise zu ihr, »dass Ihr in Euer Quartier zurückkehrt und Euch ausruht. Ihr habt den ganzen Tag neben mir gestanden. Wir werden uns alle zurückziehen, und vielleicht wird uns der Schlaf genügend stärken, dass wir diese Dinge morgen noch einmal von Neuem betrachten können.«
    Laren war so erleichtert, entlassen zu werden, dass sie ihn am liebsten auf die Wange geküsst hätte, aber selbstverständlich hielt sie sich zurück. So etwas mochte in Ordnung gewesen sein, als er noch ein Junge und sie seine »große Schwester« gewesen war, aber nicht jetzt und nicht hier.
    Als sie sich abwandte, erhob sich Major Everson vom Tisch und rief ihren Namen.
    »Ja, Major?«

    »Dieser Reiter da«, sagte er, »die junge G’ladheon. Solltet Ihr je auf die Idee kommen, sie aus dem Botendienst zu entlassen, wäre ich mehr als froh, sie für die Leichte Reiterei empfehlen zu dürfen.«
    Laren war so verblüfft, dass sie beinahe laut gelacht hätte.
    »Was haltet Ihr davon?«, fragte er.
    Niemals, dachte sie, aber selbstverständlich sprach sie das nicht aus. »Ihr könnt Reiter G’ladheon selbst fragen, und ich werde ihre Entscheidung respektieren, wenn sie sich für diese Möglichkeit entscheiden sollte.« Laren hielt es für ausgesprochen unwahrscheinlich, dass der Reiterruf Karigan loslassen würde.
    »Das werde ich vielleicht wirklich tun. Sie hat sich während des gesamten Wegs hervorragend gehalten, hat mit den Verwundeten geholfen und Dienst im Lager geleistet. Ich hatte meine Zweifel, weil sie schließlich die Tochter eines Kaufmanns ist, aber um ehrlich zu sein, könnte ich mehr Leute wie sie brauchen.«
    Laren zog die Brauen hoch. Wenn der Reiterruf Karigan nicht

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