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Die Botin des Koenigs reiter2

Die Botin des Koenigs reiter2

Titel: Die Botin des Koenigs reiter2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: britain
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wir hier nicht besonders gut vorankommen?«, fragte Landrew.
    »Ja.«

    »Möchtest du es dir einmal ansehen?«
    »Ja, Onkel.« Alton griff nach einem Stück Gebäck und folgte Landrew aus dem Zelt. Wieder verstörte ihn die ausgelassene Stimmung im Lager, die so überhaupt nicht zum Wall und allem, wofür er stand, passen wollte. Unter einem Pavillon entdeckte er seine Tante Milda, die sich mit ein paar anderen Damen über ihren Stickereien unterhielt.
    »Hier entlang, mein Junge.« Landrew legte ihm eine Hand auf die Schulter und lenkte ihn in eine andere Richtung. »Wenn Milda dich sieht, wird es Stunden dauern, bis wir an die Arbeit gehen können.«
    Es war die erste Spur von Heiterkeit, die Alton bei seinem Onkel bemerkte, und er lächelte. »Was soll das hier überhaupt, mit all diesen Leuten? Ich hatte erwartet, nur Soldaten und Arbeiter vorzufinden.«
    Landrew seufzte, als sie an einem sich blähenden Zelt vorbeikamen. »Ich konnte sie nicht abhalten. Ganz plötzlich interessieren sich alle für den Wall, als wäre er nicht schon seit tausend Jahren hier.« Er verdrehte die Augen. »Ich kann es ihnen nicht verweigern, wenn sie ein Stück ihres Erbes sehen wollen. Immerhin ist dieser Wall wirklich ein faszinierendes Ding.«
    Alton war froh, als er sah, dass die Soldaten einen Bereich vor dem Wald abgeriegelt hatten, in dem niemand ein Zelt aufstellen konnte. Selbstverständlich würde keiner die Bewohner der Zeltstadt davon abhalten können, ein paar Meilen vom Lager entfernt direkt zum Wall zu gelangen.
    »Ihr habt ein Stück gerodet«, stellte Alton fest. Nach beiden Seiten war das Buschwerk niedergebrannt worden.
    »Ich bin sicher, dass es früher ebenso war«, sagte Landrew. »Die Pflanzen sind zudem von einer Krankheit befallen.«
    »Eine Krankheit?«

    »Ja, sie hat die Bäume nahe dem Riss in Mitleidenschaft gezogen. Die Blätter haben sich schwarz verfärbt, dann die Äste und Stämme, also haben wir diese Bäume verbrannt, damit es sich nicht weiter verbreitet. Sobald dieser Wind abflaut, werden wir weiter brennen.«
    Das lässt nichts Gutes hoffen, dachte Alton, besonders, wenn die Krankheit vom Schwarzschleierwald ausgeht.
    Der Ruf des Walls war nun beinahe unwiderstehlich. Alton hob den Blick zu seiner gewaltigen Höhe. Einige sagten, der Wall reiche bis zum Himmel, wo die Götter wohnten. Einige behaupteten, er berühre die Wolken, wie es ein hoher Berggipfel tun würde.
    Das war eine Illusion und doch gleichzeitig nicht. Der tatsächliche Steinwall war etwa zehn Fuß hoch und diente als Fundament für die Magie, die sich darüber und dahinter erstreckte und nahtlos die Struktur, das Aussehen und die Haltbarkeit des echten Walls nachahmte. Sie konnte alles, was im Schwarzschleier lauerte, so erfolgreich abweisen wie die Steinmauer.
    Als die Sonne sich weiterbewegte, krochen Schatten über den Wall in den Bereich, den die Soldaten abgeriegelt hatten.
    Ein Soldat im sacoridischen Schwarzsilber mit den Abzeichen eines Sergeanten an den Ärmeln näherte sich. Er war schwer bewaffnet mit Langschwert, Dolch und gespannter Armbrust, und an seiner Hüfte hing ein Köcher mit Bolzen.
    Er warf Alton einen geringschätzigen Blick zu, verbeugte sich aber vor Landrew. »Wie kann ich Euch dienen, Mylord?«
    »Mein Neffe hier möchte sich den Wall näher ansehen, Sergeant Uxton. Er wird dieselbe Autorität haben wie ich.«
    Der Blick des Sergeanten zuckte zurück zu Alton und schätzte ihn neu ein. »Ich habe schon gehört, dass es bei den Grünen einen Adligen gibt.«

    »Bei den Grünen Reitern«, verbesserte Alton und zügelte seinen Zorn.
    »Selbstverständlich, Mylord. Bitte vielmals um Verzeihung. Wir hier von der Bergeinheit kommen so selten in die Nähe des Hofs, dass es uns an guten Manieren fehlt.«
    Wieder ein Stachel. Alton verstand nicht so recht, ob der Sergeant bewusst unverschämt war oder ob es einfach in seinem Wesen lag. Was auch immer, Onkel Landrew war entweder daran gewöhnt oder hatte sich entschieden, es zu ignorieren.
    »Ich werde Euch zum Wall begleiten, wenn Ihr wünscht«, verkündete der Sergeant.
    »Ich brauche keine …«
    Landrew unterbrach ihn, indem er die Hand hob. »Es hat sich einiges verändert, seit du zum letzten Mal hier warst. Wir halten gewisse Vorsichtsmaßnahmen ein, zum Beispiel, dass wir uns von einem bewaffneten Soldaten begleiten lassen, wenn wir uns dem Wall nähern.«
    Alton war verärgert. Er würde sich kaum frei bewegen können, wenn ihn die Blicke dieses

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