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Die Botin des Koenigs reiter2

Die Botin des Koenigs reiter2

Titel: Die Botin des Koenigs reiter2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: britain
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Blick zu und ging zu Onkel Landrews Zelt. Dort reichte er die Zügel der Ponys einem Diener und half Teral und Marc von Nachtfalke. Die beiden rannten in die Zeltstadt davon, bevor ihre Kinderfrau Jayna auch nur den Mund zu einer Standpauke öffnen konnte. Mit entschlossener Miene raffte sie die Röcke und rannte hinter ihnen her.
    Alton lachte leise, wünschte ihr viel Glück und reichte die Zügel von Nachtfalke einem anderen Diener. »Sorg dafür, dass er das beste Getreide bekommt Er hat einen langen Weg hinter sich.«
    »Ja, Mylord.«
    Alton zog die Zeltklappe beiseite und trat ein. Sein Onkel, der auf einem Klappsessel vor einem Stapel von Zeichnungen saß, erhob sich, um ihn zu begrüßen.
    »Sei willkommen, Neffe«, sagte er.
    »Ich danke Euch, Mylord.«
    Landrew schüttelte Altons Hand. Ihrer beider Hände waren groß und schwielig, die Handgelenke dick vom Bearbeiten der Steine. Von Jugend an wurden die D’Yers ausgebildet, mit Hammer und Bohrer umzugehen. Marc und Teral hatten ihre Ausbildung zu dem Zeitpunkt begonnen, als sie laufen gelernt hatten. Bausteine nicht aus Holz, sondern aus Stein waren ihre ersten Spielzeuge gewesen.
    Die D’Yers waren unvergleichliche Steinmetzen, die Erbauer von Sacoridien. Zu ihren größten Werken zählten die
Gebäude der Akademie in Selium und die Burg des Großkönigs in Sacor.
    Landrew schickte Diener nach Erfrischungen, und Onkel und Neffe setzten sich einander gegenüber.
    »Bringst du eine Botschaft des Königs«, fragte Landrew, »oder bist du gekommen, um deinem Clan zu helfen?«
    »Beides. König Zacharias möchte, dass ich mit den Augen eines seiner Boten über den Wall schaue und euch bei eurer Arbeit ermutige. Ich bin außerdem hier, um zu helfen, wo immer ich gebraucht werde.«
    Landrew nickte abschätzend und fragte sich vermutlich, ob sein Neffe mehr ein Mann des Königs als seines Clans war. Für Alton war dies ein und dasselbe.
    »Wenn ich dich in dieser grünen Uniform sehe, ist es manchmal schwer zu wissen, wem du dienst.«
    »Ich diene Sacoridien und seinem Volk«, sagte Alton ruhig, »ob ich nun die Uniform eines königlichen Boten trage oder als Erbe des Clans D’Yer fungiere.« Da, das war eine kleine Erinnerung an seine Stellung, die Landrew auf seinen Platz verweisen sollte. Schließlich würde er eines Tages seinem Neffen einen Treueschwur leisten, wenn Alton der Lord D’Yer und Clanoberhaupt war.
    Es schien funktioniert zu haben, und Landrew entspannte sich. Die beiden Männer tauschten ein paar Bemerkungen über Altons Reise und das Wetter aus, während Diener kaltes Gerstenwasser und Gebäck, kalten Braten und eingelegtes Gemüse brachten.
    Alton betrachtete die Papiere, die vor ihm auf dem Tisch lagen. Es schien sich um Bauzeichnungen des Walls und um Landkarten zu handeln, die die gesamte Länge des Walls und das umgebende Land zeigten, wenn auch nur die sacoridische Seite. Der Schwarzschleierwald war eine gewaltige leere
Fläche. Es gab auch noch eine Landkarte in größerem Maßstab, die zeigte, wo sich die Wachtürme befanden, und deren Namen angab.
    Gipfelturm, Regenturm, Waldturm, Meeresturm …
    Es gab nur zehn Türme am gesamten Wall, der sich von der Ullum-Bucht im Westen zum östlichen Meer erstreckte, und ihre Namen sollten die Macht und die Kraft von Elementen und Natur heraufbeschwören. Der Himmelsturm war derjenige, der sich am nächsten am Lager befand, kaum einen Tagesritt entfernt. Haethen Toundrel hieß er in der alten sacoridischen Sprache.
    Alton trank sein Gerstenwasser und sagte: »Ich sehe, du hast dir die Pläne angesehen.«
    »Das hier sind leider nur Zeichnungen aus neuester Zeit. Ich habe Archivare in die muffigsten, finstersten Ecken ihrer Archive geschickt, überall in der Provinz, um herauszufinden, ob der Wall irgendwo auch nur erwähnt wird. Bisher hat sich nichts Nützliches gefunden. Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass unsere Ahnen ihre Aufzeichnungen verbrannt haben. Verflucht sollen sie sein. Wenn sie wirklich ein solches Geheimnis wahren wollten, dann ist ihnen das hervorragend gelungen.«
    Es war schon seltsam, dachte Alton, dass der Clan solche Aufzeichnungen nicht aufbewahrt haben sollte, aber andererseits hatten sie sicher nicht gewollt, dass die Pläne in die Hände deren fielen, die den Wall niederreißen wollten. Leider bedeutete das auch, dass ihre Nachfahren keine Ahnung hatten, wie sie die magischen Teile des Walls aufrechterhalten sollten.
    »Ich nehme an, du hast schon gehört, dass

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