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Die Botin des Koenigs reiter2

Die Botin des Koenigs reiter2

Titel: Die Botin des Koenigs reiter2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: britain
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schmatzten ihnen Küsse hinterher. Alton lächelte, denn er bezweifelte, dass Pendric sie noch hörte, was vermutlich nur gut war.
    »Dein Bruder ist ziemlich aufbrausend«, sagte er zu Teral. Der Junge zuckte mit den Achseln. »Ja, manchmal.«
    »Manchmal?«
    Teral nickte. »Manchmal ist er nicht wütend, und dann ist er ziemlich nett. Er hat uns geholfen, ein Baumhaus zu bauen, und er hat mir ein Übungsschwert geschenkt.«
    Alton nahm an, das könnte durchaus möglich sein. Vielleicht zeigte sich Pendric ihm gegenüber immer nur von seiner schlechtesten Seite, obwohl er nicht so recht wusste, warum eigentlich.
    Schließlich erreichten sie eine Zeltstadt im Wald. Alton stieß einen Pfiff aus – seit seinem letzten Besuch, als es hier nur eine einzelne Kompanie von sacoridischen Soldaten gegeben
hatte, hatten sich die Dinge beträchtlich verändert. Nun standen hier präzise ausgerichtete Reihen von braunen Zelten, die der Provinzmiliz von D’Yer gehörten. Ihre Standarten, die in leuchtenden Farben die Wappen der Einheiten und Kompanien zeigten, flatterten und knatterten im böigen Wind.
    König Zacharias hatte alle sacoridischen Soldaten bis auf ein kleines Kontingent abgezogen; diese Männer hatten ihre eigenen Standarten in Schwarz und Silber mit dem Landeswappen mit dem Halbmond und dem brennenden Scheit. Ihre Zelte nahmen nur einen kleinen Teil des Lagerplatzes ein.
    Der unvermeidliche Tross mit den eigenen bunten und geflickten Zelten hatte einen Platz am Rand des Militärlagers gefunden. Es sah aus, als wären viele Frauen mit ihren Kindern der Truppe gefolgt, um sich um ihre Männer zu kümmern.
    Wo es Soldaten und Tross gab, gab es auch Handel. Hausierer hatten Stände aufgestellt und vertrieben Waren von den Pritschen gut beladener Wagen.
    »Meister Wiggins’ Allheilmittel gegen Gicht, Fußjucken und andere, ähem, privatere Probleme, meine Herren.« Eine Gruppe hatte sich um einen solchen Hausiererwagen versammelt und hörte zu, wie der Mann die Tugenden seines »magischen« Elixiers anpries.
    Aber es gab noch mehr als nur Soldaten, Tross und Händler. Über alle anderen Zelte hinweg erhoben sich jene, die die Wappen der Adelshäuser von D’Yer trugen, und es waren sogar adlige Familien aus anderen Provinzen anwesend. Der verwirrte Alton lief direkt in ein Seil, mit dem ein Zelt des Hauses Lyle verankert war. Vor dem Zelt stimmte ein Spielmann seine Laute für ein paar elegante Damen.
    Die Essensdüfte von einem Händlerstand bewirkten, dass
Altons Magen zu knurren anfing. Die Jungen gruben in ihren Taschen, um festzustellen, ob sie noch genug Geld für eine Fleischpastete hatten.
    Was war hier los? Was einmal ein karger Außenposten in der Wildnis gewesen war, war zu einem … einem Jahrmarkt geworden. Welcher Wahnsinn hatte diese Leute hierhergebracht, wo sie nur einen Steinwurf vom Wall entfernt waren?
    Altons Blick glitt über die Zelte hinweg. Der große Wall ragte über all dem geschäftigen Gewimmel und selbst über die höchsten Zelte auf und reichte scheinbar bis zum Dach der Welt. In all dem Lärm und der Jahrmarktatmosphäre stand Alton ehrfürchtig da, so ehrfürchtig wie beim ersten Mal, als er die wunderbare Arbeit seiner Ahnen gesehen hatte.
    Plötzlich verstand er, wieso all diese Leute gekommen waren: Sie waren hier, um den Wall der Legende zu sehen. Der Riss hatte sie wieder an ihn erinnert. Undurchdringlich stand er dort, dieses große uralte Werk, undurchdringlich für die mächtigsten Armeen, undurchdringlich für alle mit Ausnahme der Götter. Zumindest hatten das alle gedacht, aber das hatte sich als gewaltiger Irrtum erwiesen, denn diese uralte Mauer war zerbrochen worden. Zerbrochen von einem einzigen Eleter.
    Alton holte tief Luft und versuchte, sich aus dem Bann zu lösen, in dem er sich befand. Es war nicht einfach – dieses Ding war überwältigend. Der kristalline Quarz in den riesigen Quadersteinen glitzerte hinreißend in der Sonne. Unwillkürlich hob Alton die Hand, als wolle er danach greifen, obwohl ihn noch viele Schritte von der Granitfassade trennten.
    »Au!«, rief Teral. »Alton, Marc hat mich geboxt.«
    »Hab ich nicht.«

    »Hast du doch.«
    Alton riss sich von dem Wall los und seufzte, dankbar über die Ablenkung. Onkel Landrews Zelt war nicht schwer zu finden. Es war das größte und stand in der Mitte des Lagers. Die blau-rot-goldene Standarte von D’Yer mit Landrews Zeichen der Eule in der Mitte flatterte darüber.
    Alton warf den Jungen einen strengen

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