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Die Botin des Koenigs reiter2

Die Botin des Koenigs reiter2

Titel: Die Botin des Koenigs reiter2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: britain
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eingemeißelt.
    Nichts war seitdem über den Wall gekommen, aber Alton dachte, dass das nur eine Frage der Zeit war. Er spürte etwas am Schwarzschleier, eine Wachheit, eine Art von Intelligenz.
    Er schüttelte den Kopf. Er konnte es nicht erklären. Er konnte auch nicht erklären, wieso er die Magie des Walls nicht mehr erreichen konnte. Sie hatte einmal geantwortet – dieses eine Mal … wenn er sich nicht alles nur eingebildet hatte. Warum erwartete er also, dass sie noch einmal erwachte?
    Weil es so sein muss, dachte er. Weil wir sonst nie erfahren werden, wie wir den Wall reparieren können, und weil sonst noch weitere Ungeheuer aus dem Schwarzschleier entkommen und Sacoridien terrorisieren werden.
    Wenn der Wall vollkommen versagte, dann würde es auf der ganzen Welt nicht genug Soldaten geben, um den Schwarzschleierwald zurückzuhalten.
    Er konnte es nur weiter versuchen, selbst wenn das bedeutete, dass er versagte.
    Mit neuer Entschlossenheit drehte er sich um und wollte
zum Wall gehen, aber Pendric stellte sich ihm in den Weg. Pendric hatte seit dem Angriff auf Valia nicht mehr mit ihm gesprochen. Tatsächlich hatte er mit niemandem gesprochen. Er aß wenig und sah ungepflegt aus, als wolle er sich nicht mehr waschen und kämmen.
    Er hatte dunkle Ringe unter den Augen, weil er zu wenig schlief. Er tat Alton leid.
    »Was ist denn, Vetter?«, fragte Alton nun.
    Pendric sah einen Augenblick aus, als wäre er verwirrt, dann kehrte die alte Verachtung in seinen Blick zurück.
    »Es ist alles deine Schuld.«
    »Was redest du da? Was ist meine Schuld?«
    »Sieh mich an.« Pendric rammte sich den Daumen gegen die Brust. »Sieh mich an. Ich habe nichts. Immer warst du es, der alles bekommen hat.«
    Alton runzelte die Stirn, und in seinem Kopf meldete sich eine warnende Stimme. Er wusste, er sollte einfach davongehen, aber vielleicht würde es Pendric ja helfen, wenn er loswürde, was immer an ihm fraß, und er würde sich besser fühlen und nicht mehr so missmutig sein.
    »Wie meinst du das?«, fragte Alton ruhig.
    Pendric zitterte von den Gefühlen, die nach außen drängten.
    »Du bist der Erbe der Provinz. Ich nicht. Du verdienst es nicht – du bist nie zu Hause, um dich um den Clan oder die Leute zu kümmern – ich schon. Ich bin immer da – ich bin derjenige, der die ganze Arbeit macht, die eigentlich deine Arbeit wäre. Und was wird mein Lohn sein? Ich darf mich vor dem Lordstatthalter Alton D’Yer verbeugen.«
    Das war also das Problem. Pendric war neidisch.
    »Ich wollte zu Hause sein«, sagte Alton, »aber ich wurde in den Dienst des Königs gerufen.«

    Pendric ballte die Hände zu Fäusten. »Du könntest diesen Dienst quittieren.«
    »Nein, das kann ich nicht.« Es hatte keinen Zweck, den Reiterruf erklären zu wollen, wenn sein Vetter sich in diesem Zustand befand.
    Pendric lachte harsch. »Nein, das kannst du nicht. Du bist gerne in der Nähe des Königs, nicht wahr? So kannst du seine Gunst gewinnen. Und du bist auch gern in der Nähe von Lady Estora, nicht wahr?«
    Alton verlagerte das Gewicht. In den Augen seines Vetters stand eine Wildheit, die er dort nie zuvor gesehen hatte. »Wohin soll diese kleine Ansprache führen, Pendric?«
    »Du hast Lady Estora von mir abgewandt. Du hast ihr gesagt: ›Heirate Pendric nicht, er ist hässlich, und er hat nichts vorzuweisen.‹ Stimmt das etwa nicht?«
    »Nein, das ist eine dreiste Lüge.«
    Aber Pendric ignorierte ihn. »Selbst Valia konnte nur darüber reden, wie gut Lord Alton aussieht, wie freundlich Lord Alton ist. Du hast sogar sie gegen mich gewandt.«
    »Sieh mal, ich …«
    »Der gut aussehende Lord Alton, der Erbe, der geehrte Sohn. Er bekommt alles. Er ist derjenige, der uns vorm Schwarzschleier retten wird. Er ist derjenige, mit dem der König spricht, dem Lady Estora zuhört.« Speichelbläschen klebten an seinen Mundwinkeln. »Das Einzige, was ich je bekommen habe und du nicht, war das Fieber.«
    Er fuhr mit den Fingern über seine pockennarbigen Wangen. »Selbst meine eigene Mutter kann meinen Anblick nicht ertragen.«
    Alton hatte nie geahnt, wie sehr Pendric ihn und sich selbst hasste. Aus irgendeinem Grund hatte er die Wahrheit verdreht, sodass sie seinen Schmerz nährte. Er konnte nicht
mehr vernünftig denken, und nichts, was Alton sagen mochte, würde ihn von etwas anderem überzeugen.
    »Du Bastard«, flüsterte Pendric. »Du hast das Einzige getötet, was ich geliebt habe.«
    Alton riss vor Staunen den Mund auf
    »Es hat dir nicht

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