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Die Botin des Koenigs reiter2

Die Botin des Koenigs reiter2

Titel: Die Botin des Koenigs reiter2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: britain
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bereits graue Strähnen aufwies. Sein langes Haar hatte er im Nacken zusammengebunden. Er war nur unter dem Namen Luchs bekannt – so hatte er auch seine Papiere unterzeichnet, als er in den Botendienst eingetreten war.
    Luchs war ein grüblerischer, stiller Mensch, der in der nördlichen Wildnis aufgewachsen war und keine große Stadt betreten würde, wenn es nicht unbedingt erforderlich war. Das passte Zacharias sehr gut, denn er hatte andere Aufträge für Luchs im Sinn, wie zum Beispiel insgeheim Wache an den Grenzen zu halten.
    Luchs trug nicht die Grüne Uniform der Reiter, sondern das Hirschleder eines Waldbewohners, und er hatte auch nicht den traditionellen Säbel an der Seite – er zog sein Waldläufermesser und einen langen Bogen vor. Laren hatte auch gehört, dass er recht gut mit einer Wurfaxt umgehen konnte. Das Einzige an ihm, das seine Verbindung mit den Reitern kennzeichnete, war seine Brosche, aber selbst die war nur von anderen Reitern zu erkennen.
    Was also hatte Luchs aus seinen Wäldern geholt? Noch einen versteinerten Hirsch?
    Der Mann, der ihm folgte, war dünn und verhärmt, sein Gesicht bleich. Er drückte sich die Hand auf die Rippen, als hätte er Schmerzen.
    Luchs hatte sich endlich durch die Menge gedrängt und verbeugte sich vor dem König. »Exzellenz«, murmelte er, »ich habe dringende Informationen.«
    Zacharias verlor keine Zeit und machte eine Geste zu Sperren, der seinen Stab auf den Boden stieß. »Die öffentliche Audienz ist bis auf Weiteres vertagt.«
    Wütende Blicke und empörte Proteste folgten, aber niemand widersetzte sich, als Wachen in Silber und Schwarz die
Leute aus dem Thronraum geleiteten. Das große Tor fiel hallend zu, sobald der letzte Bittsteller den Raum verlassen hatte.
    »Ich grüße Euch, Luchs«, sagte Zacharias. »Was sind das für dringende Neuigkeiten?«
    »Exzellenz«, sagte Luchs mit einer Stimme wie Sandpapier. »Ich bringe Euch Durgan Atkins von der Nordgrenze, der in der letzten Zeit Zuflucht in der Provinz D’Ivary gesucht hat.«
    Der Mann warf Zacharias einen Blick zu, und Laren glaubte, das Aufblitzen von Zorn und Hass in seinen Augen zu sehen.
    »Warum seid Ihr hier?«, fragte Zacharias.
    »Macht schon«, sagte Luchs zu Atkins. »Redet.«
    Nun hob Atkins seinen hasserfüllten Blick trotzig zu Zacharias, »Also gut, ich werde reden. Ich bin mit meiner Familie in die Provinz D’Ivary geflohen, weil wir in Sicherheit sein wollten. Erdriesen haben unser Dorf an der Grenze immer wieder angegriffen, und nachdem wir Verwandte und einige unserer besten Kämpfer verloren hatten, sahen wir keine andere Möglichkeit, als Zuflucht hinter bewachten Grenzen zu suchen. Die Entscheidung dazu ist uns nicht leicht gefallen. Wir wollten unsere Heimat nicht verlassen, die wir dem Wald so schwer abgerungen und verteidigt hatten. Wir haben versucht, eine Lichtung oder ein Feld zu finden, wo wir eine Weile bleiben könnten. Einige unter uns waren verwundet, und wir alle trauerten. Bei jedem Schritt wurden wir schikaniert und verjagt. Selbst die einfachen Leute spuckten uns an und nannten uns Eindringlinge. Wir versuchten, Arbeit anzubieten im Austausch dafür, dass man uns bleiben ließ, aber das haben sie nicht zugelassen. Die Landbesitzer heuerten Schergen an, die uns vom Land jagten, und so wanderten wir weiter. Wir wurden sogar von Banditen angegriffen, aber ich nehme an, auch die standen im Sold der Landbesitzer.
Man hat uns alles genommen, was wir hatten, unsere jungen Männer wurden verprügelt und unsere Töchter …« Nun verlor er beinahe die Beherrschung.
    Zacharias und die anderen schwiegen und gaben dem Mann Zeit, sich wieder zu fassen. Obwohl Zacharias vollkommene Ruhe ausstrahlte, konnte Laren beinahe den glühenden Zorn spüren, der sich in ihm aufbaute.
    »Schließlich fanden wir andere, denen es ebenso ergangen war«, fuhr Atkins fort. »Sie lagerten auf einem Feld, das nichts weiter als eine Schlammsuhle war. Es war kaum mehr Platz – sie waren Hunderte –, aber die Soldaten haben nicht erlaubt, dass sie das Feld verließen.«
    »Soldaten?«, fragte Zacharias. »Von welchen Soldaten sprecht Ihr da? D’Ivary hat nur eine kleine Miliz.«
    Durgan Atkins verbarg seinen Hass nicht länger. »Soldaten wie die, die ich hier sehe. Soldaten in Silber und Schwarz.«
    Sacoridische Soldaten?, dachte Laren. Das ist unmöglich …
    Es war still geworden im Thronsaal, und es fühlte sich an, als wäre die Luft aus dem Saal herausgesaugt worden. Zacharias

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