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Die Botschaft des Feuers

Die Botschaft des Feuers

Titel: Die Botschaft des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katherine Neville Charlotte Breuer Norbert Moellemann
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Morgengrauen vor deiner Tür deponiert hat, muss es ebenfalls gewusst haben. Ich glaube, wir sollten uns die Gästeliste deiner Mutter noch einmal etwas genauer ansehen.«
    Ich reichte ihm meine Notizen, die er eingehend studierte. Dann setzte er sich neben mich aufs Sofa und schlug eine leere Seite in meinem Notizbuch auf.
    »Fangen wir mit diesem Herrn hier an, Mr March«, sagte er. »Du hast seinen Vornamen G-A-L-E-N geschrieben, aber wenn man die gälische Schreibweise benutzt, funktioniert es perfekt.« Er notierte den Namen in Druckbuchstaben und darunter alle Buchstaben des Namens in alphabetischer Reihenfolge:
    Gaelen March
aa c ee g h l m n r
    Dieses Spiel hatten wir schon gespielt, als ich noch klein gewesen war - das Erraten von Namensanagrammen. Aber selbst wenn ich in Übung gewesen wäre, hätte ich meinem Onkel
nicht das Wasser reichen können. Nachdem er das Anagramm entwirrt und aufgeschrieben hatte, sah ich ihn voller Entsetzen an.
    Es lautete: Charlemagne .
    »Das ist nicht sonderlich diskret, oder?«, bemerkte Nim mit grimmiger Miene. »Mit der Visitenkarte gleich seine Karten auf den Tisch zu legen und seine Absichten kundzutun.«
    Kaum zu glauben! Galen March war auf meiner Liste der Verdächtigen nicht nur nach oben gerutscht - er hatte gleich den Spitzenplatz belegt!
    Aber Nim war noch nicht fertig. »Die mittelalterliche Saga, die dein baskischer Arbeitgeber dir gestern aufgetischt hat, legt natürlich nahe, dass der gute Rodo irgendetwas mit eurem neuen Nachbarn zu tun hat«, sagte er, während er weiterhin meine Notizen überflog. »Und wo wir gerade von Monsieur Boujaron reden - je eher du erfährst, was er dir zu sagen hat, desto besser. Aus deinen Aufzeichnungen hier schließe ich, dass das, was er weiß, sehr wichtig sein könnte. Kommt er eigentlich heute Abend zu eurem verschobenen Treffen her?«
    »Ach, ich habe ganz vergessen, dir das zu sagen«, antwortete ich. »Nachdem unser für heute Vormittag geplantes Treffen ausgefallen ist, weiß ich nicht, ob ich ihn heute überhaupt noch zu Gesicht bekomme. Rodo fährt normalerweise die Spätschicht, und wenn er Feierabend macht, übernehme ich die Nachtschicht. Deshalb wollte er sich vergewissern, dass ich heute Nacht komme. Am besten, ich rufe ihn an gleich und frage ihn, wann wir unser Gespräch fortsetzen können.«
    Aber als ich mich umsah, bemerkte ich, dass auch das Wohnzimmertelefon verschwunden zu sein schien. Ich nahm meine Handtasche vom Tisch und kramte nach meinem Handy, um Rodo anzurufen. Doch bevor ich es auch nur aufklappen
konnte, stand Nim schon neben mir und riss es mir aus der Hand.
    »Wo hast du das her?«, fauchte er. »Wie lange hast du das schon?«
    Entgeistert sah ich ihn an. »Ein paar Jahre, glaube ich«, erwiderte ich verwirrt. »Rodo besteht darauf, dass wir alle jederzeit erreichbar sind.«
    Aber Nim hatte bereits einen Finger auf meine Lippen gelegt. Er ging zu meinem Notizblock und kritzelte etwas darauf. Mit einem eindringlichen Blick reichte er mir Block und Stift, dann untersuchte er mein Telefon, das er immer noch in der Hand hielt.
    » Schreib deine Antworten auf «, stand auf dem Block. » Hat irgendjemand außer dir das Handy in der Hand gehabt ?«
    Ich wollte schon den Kopf schütteln, als ich mich mit Entsetzen daran erinnerte, wer es in der Hand gehabt hatte, und ich verfluchte mich selbst. » Die Geheimdienstler «, schrieb ich. » Gestern Abend .«
    Und sie hatten es einige Stunden behalten - genug Zeit, um einen Sprengsatz oder sonst irgendetwas darin zu deponieren, dachte ich.
    »Hab ich dir denn in all den Jahren gar nichts beigebracht?«, murmelte Nim verärgert, als er meine Worte las. Dann schrieb er noch etwas auf. » Hast du es benutzt, nachdem du es zurückbekommen hast ?«
    Ich wollte schon wieder verneinen, als mir einfiel, dass ich es benutzt hatte.
    » Nur einmal, um Rodo anzurufen «, schrieb ich und gab ihm den Block.
    Nim hielt sich kurz die Hand vor die Augen und schüttelte den Kopf. Schrieb noch etwas auf das Blatt. Diesmal dauerte es so lange, dass es mich ganz nervös machte. Als ich
seine Worte schließlich las, drehte sich mir vor Schreck der Magen um.
    » Dann hast du es aktiviert «, hatte Nim geschrieben. » Als sie es an sich genommen haben, sind sie an alle Telefonnummern, Nachrichten und Codes gekommen. Sie verfügen jetzt über all diese Informationen. Wenn du es seitdem auch nur ein einziges Mal eingeschaltet hast, haben sie alles mitgehört, was wir hier in diesem

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