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Die Botschaft des Feuers

Die Botschaft des Feuers

Titel: Die Botschaft des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katherine Neville Charlotte Breuer Norbert Moellemann
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anzustellen, vielleicht entpuppte sich ja eine Fährte als brauchbar. Zum Beispiel:
    Wann hatte Nim meine Mutter ins Spiel gelockt, wie er mir erzählt hatte? Und warum?
    Was hatte der Geburtstag meiner Mutter - oder mein eigener - mit unseren Rollen zu tun?
    Was waren das für Jobs bei der US-Regierung gewesen, die mein Onkel meinen Eltern nach eigenem Bekunden besorgt hatte, bevor ich geboren wurde? Warum hatten sie nie in meiner Gegenwart über ihre Arbeit gesprochen?
    Und was war mit den jüngsten Ereignissen in Colorado? Wie war meine Mutter an all diese Hinweise und Puzzlestücke gekommen, wenn nicht Nim ihr dabei geholfen hatte, sie aufzutreiben?
    Ich wollte gerade noch einige Gedanken auf meiner Liste festhalten, als Nim im Wohnzimmer erschien und sich die Hände an dem Geschirrtuch abtrocknete, das er sich in den Gürtel gesteckt hatte.
    »Okay, zurück zum Geschäftlichen«, sagte er. »Ich habe mich mit der Forderung deines Arbeitgebers einverstanden erklärt, dich noch vor Einbruch der Dunkelheit wieder in seine Obhut zu entlassen«, bemerkte er mit seinem schiefen Grinsen. »Arbeitest du in Wechselschicht, oder ist das purer Vampirismus?«
    »Rodo ist ein Blutsauger, das siehst du schon richtig«, stimmte ich ihm zu. »Da fällt mir ein, du hast noch nie jemanden vom Sutalde kennengelernt, oder?«

    »Bis auf das Essen-auf-Rädern-Mädchen heute Vormittag - die Platinblonde auf Rollerblades, die deine Frühstückszutaten abgeliefert hat«, sagte er. »Aber wir haben nicht einmal miteinander gesprochen. Sie hat die Sachen unten im Flur abgestellt und ist wieder verschwunden, bevor ich ihr Trinkgeld geben konnte.«
    »Das war Leda, die Cocktail-Managerin. Aber sonst hast du noch niemanden von denen kennengelernt? Warst du noch nie im Sutalde und hast die Steinöfen bewundert?«
    Nim schüttelte den Kopf. »Dem Laden scheint etwas Mysteriöses anzuhaften - ist es das, worauf du hinaus willst?«
    »Es sind ein paar ziemlich merkwürdige Dinge vorgefallen, die ich mir nicht erklären kann«, erwiderte ich. »Gestern Vormittag hat jemand in meiner Abwesenheit das Feuer falsch aufgebaut, sodass nachher verbranntes Fett am Grill klebte. Das ist noch nie passiert - der Laden ist normalerweise perfekt organisiert -, aber Rodo schien das überhaupt nicht zu stören. Und als ich am Abend vorher nach Mitternacht nach Hause gekommen bin, lag die Ausgabe der Washington Post vom 7. April mit einer Notiz darauf unten vor meiner Tür. Die hast nicht zufällig du dahingelegt?«
    Nim hob die Brauen und legte das Geschirrtuch weg. »Hast du die Notiz und die Zeitung noch? Ich würde gern mal einen Blick darauf werfen.«
    Ich kramte in einem meiner Bücherkörbe herum und zog die Zeitung hervor, an der noch der gelbe Zettel klebte.
    »Da«, sagte ich. »Da steht: Siehe Seite A1 . Vermutlich geht es um die Schlagzeile: Truppen und Panzer greifen Bagdad an . Es geht um den Einmarsch der US-Truppen in Bagdad - den Ort, wo das Schachspiel hergestellt wurde. Dann wird gesagt, dass die Invasion schon vor etwas mehr als zwei Wochen begann, genau an dem Tag, als meine Mutter herumtelefoniert
und die Leute zu ihrer Geburtstagsparty eingeladen hat - und als das Spiel wieder angefangen hat. Ich denke, wer auch immer diese Zeitung für mich deponiert hat, wollte darauf hinweisen, dass diese beiden Dinge - Bagdad und das Spiel - irgendwie wieder miteinander in Verbindung gebracht wurden, vielleicht so, wie es schon vor eintausendzweihundert Jahren der Fall war.«
    »Das ist noch nicht alles«, wandte Nim ein. Er hatte die Zeitung aufgeschlagen und den Rest des Artikels überflogen. Jetzt schaute er mich an und fügte hinzu: »Ich glaube, die Botschaft lautet: ›Der Teufel steckt im Detail.‹«
    Key und er hätten ein großartiges Paar abgegeben, dachte ich.
    Aber ich sagte: »Das musst du mir erklären.«
    »In diesem Artikel geht es darum, was die Truppen unternommen haben, um das Gebiet zu sichern. Weiter unten gibt es jedoch eine interessante Bemerkung über einen ›Konvoi russischer Diplomaten‹, die die Stadt verlassen. Der Konvoi wurde versehentlich von Amerikanern angegriffen, und dabei wurden einige Personen verletzt. Allerdings hat das US-Oberkommando behauptet, dass zu dem Zeitpunkt weder USNOCH britische Truppen in dem Gebiet operierten, was die Frage aufwirft …« Er hob erneut die Brauen, diesmal, um mich zu einer Reaktion zu bewegen.
    »Hm - ob es tatsächlich jemand auf die Russen abgesehen hatte?«, riet ich

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