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Die Botschaft des Feuers

Die Botschaft des Feuers

Titel: Die Botschaft des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katherine Neville Charlotte Breuer Norbert Moellemann
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einer Fensterwand die geräumige Küche lag. An klaren Tagen konnte man von der riesigen Terrasse aus das ganze Tal überblicken. Rodos silberhaariger Concierge Eremon erwartete mich bereits mit seiner Mannschaft, um den Wagen abzuladen: ein halbes Dutzend muskulöse, ganz in Schwarz gekleidete Kerle mit Halstüchern und txapelas , Baskenmützen: die baskische Brigade. Während Eremon mir beim Aussteigen half, machten sie sich wortlos daran, die Kisten mit frischem Gemüse, Eiern und gefrorenen Meeresfrüchten in die Küche zu schaffen.
    Ich hatte es schon immer interessant gefunden, dass Rodo, der wie eine Bergziege in den Pyrenäen aufgewachsen war, dessen Familienwappen ein Baum, ein Schaf und ein paar Schweine schmückten, der seinen Lebensunterhalt mit dem Schüren
von Feuern verdiente und seinen eigenen Kompost herstellte, sich so einen luxuriösen Lebensstil leistete, mit mehreren Villen, einer Schar von Bediensteten und einem Concierge.
    Die Antwort war einfach: Die Bediensteten waren alle Basken, also waren sie eigentlich gar keine Angestellten, sondern Brüder.
    Rodo behauptete, alle Basken seien Brüder, egal, welche Sprache sie sprachen - Französisch, Spanisch oder Euskera, das baskische Idiom -, und egal, woher sie kamen - aus einer der vier baskischen Provinzen, die zu Spanien gehörten, oder aus einer der drei, die zu Frankreich gehörten -, betrachteten sie die baskischen Regionen als ein einziges Land.
    Wie um dies zu unterstreichen, war oberhalb der Glastüren auf handgemalten Kacheln sein privates baskisches Lieblingsmotto in die mit Stuck verzierte Wand eingelassen worden:
    EUSKERA-MATHEMATIK
4 + 3 = 1
    Eremon und ich betraten die überdimensionale Küche durch eine der Glastüren, während die Männer die Kisten im Raum abstellten.
    Rodo stand, den breiten, muskulösen Rücken uns zugewandt, am Herd und rührte konzentriert mit einem großen Holzlöffel in einem Topf. Das lange schwarze Haar, das er normalerweise wie eine Mähne nach hinten bürstete, hatte er im Nacken zusammengebunden, und auf dem Kopf trug er wie üblich statt einer Kochmütze seine rote Baskenmütze. Wie immer war er ganz in Weiß gekleidet - Hose, Hemd mit offenem Kragen und Espadrilles, die mit langen Bändern um die Knöchel geschnürt waren, eine Tracht, die eigentlich zusammen mit dem roten Halstuch und der roten Schärpe bei
festlichen Anlässen getragen wurde. Darüber hatte er sich eine große weiße Metzgerschürze gebunden.
    Rodo drehte sich nicht um, als wir eintraten. Er brach gerade eine große Tafel Bayonnais-Bitterschokolade in Stücke, die er in den Topf gab, während er weiter umrührte. Das bedeutete wahrscheinlich, dass wir heute Abend seine Spezialität vorgesetzt bekommen würden, eine Version des béret basque , ein mit geschmolzener dunkler Schokolade und in Likör eingelegten Kirschen gefüllter Kuchen. Mir lief jetzt schon das Wasser im Mund zusammen.
    Ohne aufzublicken, murmelte Rodo: » Aha! neskato geldo , meine kleine Köhlerin, kehrt zurück, nachdem sie die ganze Nacht mit dem Prinzen Jota getanzt hat! Quelle surprise! Sie kommt also wieder in die Küche, um die Glut zu schüren. Ha!«
    »Es war eigentlich keine Jota, die wir getanzt haben«, versicherte ich ihm. Worauf Rodo anspielte, war einer dieser ausgelassenen Volkstänze, die er so sehr liebte, lustige Reigen, bei denen mit in die Hüften gestemmten Armen die Beine schwungvoll in die Luft geworfen wurden. »Ich wäre beinahe im Schnee stecken geblieben und musste zu allem Überfluss auch noch durch einen Schneesturm fahren, um rechtzeitig zu dieser ungeplanten Party zu erscheinen, die heute Abend stattfinden soll. Ich hätte ums Leben kommen können. Du müsstest eigentlich mir dankbar sein!«
    Ich schäumte vor Wut, aber das hatte Methode. Aus Erfahrung wusste ich, dass man bei Rodo Feuer nur mit Feuer bekämpfen konnte. Und wer das erste Streichholz ins Öl warf, trug gewöhnlich den Sieg davon.
    Nur diesmal vielleicht auch nicht.
    Rodo stellte seinen Kochlöffel in dem Topf mit der Schokolade ab und drehte sich zu Eremon und mir um. Seine buschigen
schwarzen Augenbrauen zogen sich zusammen wie eine Gewitterwolke, während er mit der Hand in der Luft herumfuchtelte.
    »Aha! Der hauspo hält sich für das su !«, fauchte er: Der Blasebalg hält sich für das Feuer. Ich konnte es nicht fassen, dass ich mir das immer wieder gefallen ließ. »Vergiss nicht, wem du diesen Job verdankst! Vergiss nicht, wer dich vor …«
    »… der CIA

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