Die Botschaft des Panergon
Atiro und die anderen tatsächlich Herr ihres Willens sind, dann müßten sie sich bei uns melden! Ich bin neugierig, ob es geschieht!“
Es geschah nicht, nicht an diesem, nicht am nächsten Tage. Das Raumschiff hingegen wurde abermals beobachtet, diesmal über Deutschland, aber es verschwand so rasch wieder, wie es aufgetaucht war.
Am Mittag aber erhielt Malcolm Turner eine Meldung, die ihn elektrisierte. Er sprang auf, ganz Leben, ganz Spannung, Das war die Chance!
Malcolm Turner trat vor eine Karte, die er eingehend studierte. Da war es! Von Gibraltar aus mußte man ansetzen, das war eine Kleinigkeit! Aber wie lange würde es dauern, bis UX A im Besitz des Benötigten war? Müßig, darüber nachzudenken, man mußte seinen ausführlichen Bericht abwarten.
Turner rief Calvin Blair, seine rechte Hand, zu sich.
„Was gibt’s, Malcolm? Sie strahlen ja geradezu!“
„Allen Grund dazu, Calvin! Was sagen Sie dazu: UX A hat sich wieder gemeldet!“
„Was? UX A! Unser bester Mann. Was meldet er?“
Er schob Blair ein Blatt hin, das wenige Zeilen enthielt.
„Amah nahe Duala. Zu Soliman Hamid bei Dagomba. 20 Ampullen BO X. Übliches. Fall Panergon. UX A.“
„Das bestätigte unsere Befürchtungen.“
„Denn BO X ist das Gegenmittel gegen RAC!“
„Wo ist UX A?“
„Keine Angabe darüber, aber er muß wissen, was in Sufetula vorgegangen ist, er wird dort oder nicht weit davon ab sein. Wesentlich ist im Moment allein, daß er wieder Kontakt mit uns gewonnen, daß er eine neue Linie aufgebaut hat. Er verlangt BO X, also sieht er eine Möglichkeit, es anzuwenden, das heißt: er hat schon einen Weg gefunden, an Taoso oder einen seiner Begleiter heranzukommen. Wie er das geschafft haben kann, ist mir ein Rätsel. Zerbrechen wir uns nicht den Kopf darüber, wir werden es erfahren. Veranlassen Sie sofort das Erforderliche!“
* * *
Stuart Granville alias Achmed Kilwa war unter jener Menschenmenge gewesen, die auf dem Sufetulaer Flugfeld in musterhafter Ordnung zwischen den Truppenmassen der Ankunft der Raumschiffe geharrt hatte. Noch zwei seiner Vertrauten waren anwesend gewesen, so hatten sie später die Möglichkeit, ihre Beobachtungen miteinander auszutauschen.
Aber Kilwa und seinen Leuten war es nicht möglich gewesen, etwas Besonderes zu beobachten.
Doch wo viele tausend Augen gesehen haben, bleibt nicht alles verborgen. Man hatte die sechs Wagen bemerkt, als sie vor die Tribüne rollten. Und die, die mit scharfen Augen begabt waren, hatten den dünnen weißen Rauch entdeckt, der sich wie ein flüchtiges, rasch verwehtes Wölkchen über den Platz erhoben hatte.
Man machte sich seine Gedanken darüber, was wohl das weiße Wölkchen bedeutet haben mochte. Und niemals und unter keinem System der Welt kann das verhindert und unterdrückt werden, was das Gerücht heißt.
Es drang auch zu Kilwa und seinen Leuten. Und dann kamen die Meldungen über die unbekannte Krankheit, von der die Männer vom Panergon befallen waren oder befallen sein sollten.
Von nun an setzten die Beobachtungen Kilwas und seiner Mitarbeiter ein. Sie waren zu wenige, um überall sein zu können, aber sie waren Männer, die ausnahmslos lange in ihrem gefahrvollen Beruf standen, sie wußten, wie man fragt, ohne aufzufallen, wie man den anderen zum Sprechen bringt, ohne daß ihn auch der leiseste Argwohn befällt. Sie verstanden zu kombinieren. Allmählich setzte sich ihnen aus vielen kleinen Steinchen das Mosaikbild zusammen, aus dem sie ersehen konnten, was geschehen war und wie die Dinge lagen.
Taoso und die Seinen waren im Palatium untergebracht, das war kein Geheimnis. An sie heranzukommen, war unmöglich.
Daß die UN nicht den Krieg erklären würden, um den Versuch obendrein äußerst zweifelhaften Erfolgs zu unternehmen, die Männer vom Panergon aus der Gefangenschaft zu retten, lag auf der Hand. Ohne Frage beschäftigte man sich mit Plänen, wie sie aus der Gewalt der Union zu lösen seien, aber bei allen Planungen würde man vor einer eisernen Wand stehen, die nicht zuließ, daß man an die Panergeten überhaupt heran kam.
Dennoch, der Fall lag nicht ganz hoffnungslos. Weshalb hielt man diese Männer gefangen? Nicht, weil sie als Boten des Friedens gekommen waren, nicht nur, weil man hier, in der Panafrikanischen Union, andere Vorstellungen von dem künftigen Gesicht der Erde hatte, als sie auf dem Panergon bestehen mochten. Nein, weil diese Raumschiffe eine Macht verkörperten, deren Besitz die
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