Die Botschaft des Panergon
werden, was notwendig schien, den Erfolg des Wagnisses zu sichern.
Jetzt, da nur wenige Stunden vor der Entscheidung lagen, saß Kilwa mit sieben seiner Leute zu einer letzten Beratung beisammen. Ihre Gesichter waren von schwerem Ernst überschattet. Es wurde nicht mehr viel gesprochen, alles war gere gelt und immer wieder rekapituliert worden. Nun folgte die letzte Wiederholung.
Endlich erhoben sie sich und drückten sich schweigend die Hände.
„Bisher ist kein Verdacht gegen uns erwachsen“, sagte Granville-Kilwa zum Schluß. „Wenn ich die letzte Nachricht gegeben habe, die auffallen wird, bleibt hier nichts zurück, was uns verraten könnte. Mag man suchen! Ehe man unsere Botschaft entschlüsselt hat, wenn es überhaupt gelingt, sind wir im Panergon 37 in den Lüften – oder tot. Nun geht, ich brauche euch nichts mehr zu sagen.“
Dann arbeitete sein Sender, nur für Sekunden. Nur Zeitbestimmungen waren es, die durch den Äther flogen. Er gab seine Meldung in einem Zuge, mochte sie bemerkt werden, es kam nicht mehr darauf an. Lange hatte er geschwiegen, was er jetzt den Wellen anvertraute, konnte nicht mehr aufgehalten werden. Ehe man stören, übertönen konnte, war seine ^Nachricht durch. Ehe man aufzuspüren vermochte, was sie enthielt, hatte sie ihren Bestimmungsort erreicht.
Er verließ den Raum.
Drei Minuten später würde sich hier mit nur schwacher Detonation eine kleine Explosion ereignen, dann würde von dem Sender, dieser kleinen und doch so wundervoll arbeitenden Apparatur, so gut wie nichts mehr verblieben sein.
* * *
Am Morgen des 2. September 1985 verließen vier schwarze schnelle Wagen das Palatium. In jedem saß neben dem Fahrer ein Beamter des panafrikanischen Sicherheitsdienstes.
Wenn die unüberhörbaren Signale der schwarzen Wagen ertönten, wich alles, was auf der Straße fuhr, rechtzeitig respektvoll zur Seite.
„Haben Sie eigentlich auf dem Panergon auch etwas, was unseren Automobilen ähnelt?“ fragte Yuba, zu dessen Seite im ersten der Automobile Taoso saß.
„Etwas Ähnliches“, antwortete Taoso, seine Stimme klang matt. „Nur haben unsere Fahrzeuge keine Räder. Unsere Automobile, um sie so zu nennen, gleiten in einem Abstand über den Boden, sie fliegen, wenn Sie es so nennen wollen, nach magnetischem Prinzip.“
„Wie schnell?“
„So schnell, wie der Bedienende es für nötig hält, nicht schneller, als die Sicherheit der anderen und die eigene es erfordert.“
„Und wie halten sie?“
„Durch Abschaltung der Energie.“
Yuba schwieg einen Moment.
„Das müssen wir auch haben“, sagte er dann. „Man kann viel vom Panergon lernen.“
Taoso gab keine Antwort. Von einem Gefühl dumpfer Trauer erfüllt, blickte er zum Fenster hinaus.
Im zweiten Wagen, der Dr. Afarik und Atiro zum Flugplatz brachte, herrschte Schweigen. Aber in dem folgenden war eine lebhafte Diskussion zwischen Professor Alosha und Professor Abdullah in Gang.
„Zwölf Tage noch, dann werden die riesigen Hallen fertiggestellt sein. Sind die Raumschiffe dort untergebracht, werden sie den Blicken entzogen, auch vor jeder Luftsicht geschützt sein. Dann kann die große Demontage beginnen. Bis sie vollendet sein wird …“
Zwei andere Wissenschaftler, im Wagen Nr. 4, waren in ein Streitgespräch vertieft, das sie völlig vergessen ließ, wo sie sich befanden.
Zwanzig Minuten vor der Zeit, zu der die vier schwarzen Wagen den Palatium verlassen hatten, war am Sorumehe-Krankenhaus ein Wagen gleichen Typs und gleicher Farbe vorbeigefahren und hatte dann gehalten. Die Türen hatten sich geöffnet, acht Männer waren eilig eingestiegen, dann hatte sich der Wagen, unverkennbar ein Regierungsfahrzeug, wieder in Bewegung gesetzt. Noch einmal hatte es kurz gestoppt, diesmal nur, um einer Person Gelegenheit zum Aussteigen zu bieten.
Dann glitt das schwarze Auto mit erhöhter Geschwindigkeit davon.
Ein Regierungswagen war heute früh von seinem Fahrer aus der Garage gesteuert worden, ein angeblich nicht einwandfrei funktionierender Wagen. Ehe man entdeckte, daß er nicht in die staatliche Reparaturanstalt eingeliefert worden, daß der Fahrer verschwunden war, würden sich Dinge ereignet haben, im Vergleich zu denen das Abhandenkommen eines Regierungsautos und seines Chauffeurs eine lächerliche Lappalie war.
Zu gleicher Zeit wie das schwarze Auto fuhr ein schwerer Lastwagen mit Anhänger in Richtung Flugplatz. Der Lastwagen hielt hier in einer Seitenstraße zu jener
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