Die Botschaft des Panergon
wieder an Sie zurück, wir ließen Sie nie wieder zum Panergon zurückkehren, was würde Ihre Regierung unternehmen?“
„Sie würde uns befreien.“
„Durch Anwendung von Gewalt?“
„Nein.“
„Wie also anders?“
„Ich weiß es nicht.“
„Was würden Sie tun, wenn Sie beauftragt wären, bei uns gefangene Panergeten zu befreien?“
„Es gibt viele Wege.“
„Nennen Sie sie.“
„Stillegung aller Ihrer Werke, Vernichtung Ihrer Ernten, Ihrer Vorräte, Ihrer Rohstoffe.“
Einen Moment herrschte Schweigen, das waren Perspektiven furchtbarer Drohung.
„Sie kennen uns nicht“, sagte Abd el Malek langsam. „Keines unserer Werke, unserer Lager würde ohne Menschen gelassen werden, Sie müßten sie töten, um ihr Ziel zu erreichen. Sie würden in diesem Falle also vor dem Töten nicht zurückschrecken?“
„Wir würden nicht töten“, war die Antwort.
„Wie also stellten Sie sich vor, der Erde Ihre Ordnung aufzuzwingen?“
„Durch die Kraft der Vernunft, indem wir der Erde zeigen wollen, wie sie zu Frieden und Sicherheit, zu Wohlstand für jeden einzelnen ihrer Bewohner gelangen kann.“
„Was stand hinter der Drohung Ihrer ersten Botschaft, dem ‚Wehe jedem, der die Warnung mißachtet’?“
„Die Selbstvernichtung der Menschheit! Sie wissen, was von den Menschen übrig bliebe, wenn sie ihre furchtbaren Waffen gegeneinander anwenden, wenn sie die von ihnen gefundenen Kräfte der Zerstörung entfesseln.“
„Wir sind auf Erden, wir werden die Gewalt nutzen, wenn nur über sie das große Ziel der geeinten Menschheit erreicht werden kann. Es wird der Tag sein, an dem der Krieg auf Erden stirbt, weil man ihn nicht mehr braucht.“
Taoso schüttelte ruhig das Haupt.
„Nicht über die Gewalt, nur über die Vernunft führt der Weg zum Frieden. Verzichten auch Sie auf die Gewalt, sie kann immer wieder nur die Gewalt gebären.“
„Gut, gut“, sagte Abd el Malek lächelnd, „so werden Sie aus Vernunft mit uns verhandeln. Bringen Sie dann auch die UN zur Vernunft, dann werden wir auf die Gewalt verzichten können. Wir kümmern uns nicht um die Ordnung auf dem Panergon, so soll man uns ohne Einmischung die auf Erden schaffen lassen.“
* * *
Aus Schweden kam die Meldung, Haß wieder eines der Weltraumschiffe gesichtet worden sei. In etwa 10 000 Meter Höhe sei es mit einer Geschwindigkeit dahingejagt, die es in einer Zeit von weniger als 25 Sekunden 90 Grad des Horizonts habe kreuzen lassen.
Ehe noch das Rätselraten beginnen konnte, ob es sich um einen neuen Ankömmling vom Panergon handele, kam schon die Funkmeldung der Afri-Agentur, daß „Panergon 37“ zu einem kurzen Flug aufgestiegen sei, bei dem Taoso und seine Gefährten ihre allmählich zurückkehrenden Kräfte auf die Probe stellten.
Diese kurz gehaltene Nachricht, die auf jeden Kommentar verzichtete, hob den Glauben an die Wahrheit der vor einiger Zeit durch die Union gegebenen Darstellung gewaltig. Denn anzunehmen, daß etwa die Union in der Lage sein sollte, eine das Raumschiff technisch beherrschende Besatzung zu stellen, schien allzu gewagt.
Malcolm Turner hatte die durch das Wiederauftauchen des „Panergon 37“ aufgeworfenen Fragen lange mit seinen engsten Mitarbeitern besprochen.
„Vermutungen, Möglichkeiten, nicht mehr!“ sagte er soeben abschließend. Er brannte sich eine Zigarette an.
„Hier liegen sie, die Expertisen!“ äußerte er mit einer gewissen Heftigkeit. „Was besagen sie? Daß man drüben mit den Raumschiffen nichts anfangen könnte, selbst wenn man sie in der Gewalt haben sollte! Daß es unvorausbestimmbare Zeit in Anspruch nehmen würde, ihre Konstruktionsgeheimnisse zu ergründen, daß es ohne freiwillige Mitarbeit der Panergeten die ungeheuer mühselige Enträtselung zahlreicher Probleme vielfach völlig unbekannter Natur bedeuten würde. Daß es nach dem heutigen Stand unserer Wissenschaft und Technik unmöglich sei, die Raumschiffe etwa einfach zu kopieren, daß also …“
Er schloß den Satz mit einer unwilligen Geste ab.
„Was nützt das alles?“ sagte er wieder ruhiger. „Nicht einmal dann, wenn Taoso jetzt von Sufetula zu uns spräche und uns versicherte, es sei alles in der schönsten Ordnung, würde ich es glauben. Nicht einmal dann, wenn er jetzt hereinkäme und es mir sagte! Erst würde ich ihn gründlich untersuchen lassen.“
„Aber das Raumschiff ist aufgestiegen, darüber gibt es keinen Zweifel!“
„Das beweist nichts! Doch wenn Taoso und
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