Die Botschaft des Panergon
voran, so hart sie auch vorgingen, erst mußten sie die Flut der ihnen Entgegendrängenden durchbrechen.
Inzwischen aber hatte sich Panergon 37 aufgetan, das von leuchtendem grünlichem Licht erfüllte Dreieck, das den Eingang zum Raumschiff bildete, schien symbolisch: das Licht in der Finsternis.
Granville-Kilwa, Taoso, Atiro, die anderen, rannten die Laufbahn hinauf. Schon zog sie sich ein, schneller als sonst, Taoso schien begriffen zu haben, worum es ging.
Nun war Panergon 37 wieder hermetisch abgeschlossen.
„Legen Sie den Sperrgürtel um das Fahrzeug!“ keuchte Granville. „Rasch, rasch!“
Viele Tage waren vergangen, in denen Taoso kein Lächeln mehr gefunden hatte, nun aber lächelte er.
„Niemand kann mehr in unser Schiff eindringen“, sagte er gelassen. Dann wandte er sich, um Granville-Kilwas Weisung zu folgen.
Atiro stand hochaufgerichtet an der Wand des Ganges, in dem die Männer erschöpft ausruhten. Seine eisblauen Augen lagen fra gend auf Granville.
„Wir sind im Geheimdienst der UN“, sprach Granville hastig, „es ist uns gelungen, Sie aus der Gewalt der Union zu befreien. Man hat Sie und Ihre Gefährten durch intravenöse Behandlung mit einer Droge willenlos gemacht, Sie werden es empfunden haben.“
„Wir wußten, daß wir anders handelten, als es unser Wille war, aber wir waren unfähig, den Bann abzuwerfen.“
„Ich werde Sie von ihm befreien, Sie und Taoso, es gibt ein Gegenmittel, ich führe es bei mir. Sie müssen mir vertrauen!“
Beider Blicke begegneten sich, lagen fest ineinander.
„Ich vertraue Ihnen“, sagte Atiro ruhig.
Granville atmete tief auf, die harte Spannung in seinen Zügen wich.
„Nun wird alles gut werden, ich bin glücklich darüber.“
Er entnahm einem Etui die Injektionsspritze, füllte sie aus der Ampulle.
Atiro folgte schweigend seinen Anordnungen. Granville-Kilwa machte die Injektion und desinfizierte.
„Nun sollten Sie eine Stunde ruhen, und auch wir können Ruhe gebrauchen. Wollen Sie uns führen?“
Atiro nickte, er schien plötzlich sehr müde.
„Folgen Sie mir.“
* * *
Das aber war inzwischen vor Panergon 37 geschehen:
Die Pioniere hatten sich bis an das Raumschiff herangekämpft, ihren Bemühungen war es gelungen, die schwarze Nebelwand zu vertreiben.
General Mahud, die weitere Berichterstattung an seine Vorgesetzten dem Adjutanten überlassend, hatte sich aufgemacht, um sich zu dem Raumschiff zu begeben. Dort wollte er zu finden sein, wenn der Staatspräsident, die Regierung, die Mitglieder des Obersten Rates eintreffen würden.
Es gelang ihm nicht. Sein sich vorsichtig durch die Masse der Verletzten vorlavierender Wagen kam plötzlich nicht weiter. Die Räder mahlten in verzweifelter Anstrengung, aber sie brachten das Gefährt nicht einen Millimeter mehr voran.
Da, überall das gleiche, nirgends mehr ein Vorwärtskommen!
Wo verlief diese verfluchte unsichtbare Scheidelinie?
In einer rasenden ohnmächtigen Erbitterung machte sich der General die Situation klar:
Die Tollkühnen, die den alles an Verwegenheit dagewesene in den Schatten stellenden Handstreich ausgeführt hatten, waren mit den befreiten Führern von Panergon 37 in das Raumschiff gelangt. Da lag es, wie ein riesiger, auf die Spitze gestellter Kreisel, massig, geschlossen, undurchdringlich.
Und um das Raumschiff, zweifellos auch um die anderen, war der magische sperrende Kreis gezogen, der unüberwindlich zu sein schien. Und das Tollste an der ganzen Affäre: die Truppen innerhalb dieses Kreises konnten nicht aus ihm heraus, sie waren eingeschlossen.
Mahud kochte vor Wut.
Jetzt handelte er.
Mit sich fast überschlagender Stimme gab er Befehle.
Vier schwere Panzerfahrzeuge, deren Wucht unwiderstehlich schien, rollten an. Weisungsgemäß holten die Fahrer aus den enormen Maschinen alles heraus, was in ihnen steckte.
Aber auch die Panzer versagten!
Mahud wischte sich den Schweiß von der Stirn, seine Kehle war wie ausgedörrt. Das, was er hier sah, war die schlimmste Niederlage, die sich denken ließ, sie war der Bankrott all dessen, wofür er gelebt hatte.
Er ließ sich von dem Wagen herunterhelfen, seine Bewegungen waren dabei die eines alten Mannes.
Die Wagen der Regierung fuhren auf den Platz, hielten.
Abd el Malek, Magreb, die Minister, die Mitglieder des Obersten Rates umdrängten Mahud.
„Berichten Sie“, sagte Abd el Malek kurz. Man merkte, daß er sich mühsam beherrschte, sein Gesicht war bleich und finster.
General
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