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Die Bourne-Identität

Titel: Die Bourne-Identität Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Arme um seinen Hals.
    »Du bist ein Frosch, und ich mache dich zum Prinzen«, sagte sie schlaftrunken. »Oder geht das anders herum?«
    »Ich weiß es nicht, Liebes.«
    »Dann wirst du ein Frosch bleiben müssen. Hüpf herum, kleiner Frosch, zeig, was du kannst.«
    »Führe mich nicht in Versuchung. Ich hüpfe nur, wenn man mir Fliegen zu fressen gibt.«
    »Frösche fressen Fliegen? Ja, das tun sie wahrscheinlich. Puh, das ist schrecklich.«
    »Komm schon, mach die Augen auf. Wir müssen beide hüpfen. Wir müssen anfangen zu jagen.«
    Sie blinzelte und sah ihn an. »Wonach jagen?«
    »Nach mir«, sagte er.
    Von einer Telefonzelle in der Rue Lafayette wurde von einem Mr. Briggs ein R-Gespräch mit einer Nummer in Zürich geführt. Bourne nahm an, daß Jacqueline Lavier keine Zeit verloren hatte, Alarm zu schlagen.
    Als die Verbindung hergestellt war, gab Jason Marie den Hörer. Sie wußte, was sie sagen mußte.
    Doch sie bekam keine Gelegenheit dazu. Die Vermittlung in Zürich schaltete sich ein.
    »Die Nummer, die Sie rufen, ist leider nicht mehr in Betrieb.«
    »Vor kurzem war sie das aber noch«, unterbrach Marie, »es ist sehr wichtig. Nennen Sie die neue Nummer.«
    »Das Telefon ist nicht mehr in Betrieb, Madame. Es gibt keine neue Nummer.«
    »Vielleicht hat man mir die falsche gegeben. Es ist wirklich sehr dringend. Könnten Sie mir den Namen des Teilnehmers sagen, der diese Nummer hatte?«
    »Das ist leider nicht möglich.«
    »Ich sagte Ihnen doch, es ist sehr wichtig! Kann ich bitte mit Ihrem Vorgesetzten sprechen?«
    »Der kann Ihnen auch nicht helfen. Wir dürfen darüber keine Auskunft geben. Guten Tag, Madame.«
    Die Verbindung wurde unterbrochen. »Aufgelegt«, sagte sie.
    »Es wird Zeit«, drängte Bourne und blickte die Straße hinunter. »Laß uns hier verschwinden.«
    »Du meinst, sie könnten das Gesprach belauscht haben? In Paris? In einer öffentlichen Telefonzelle?«
    »Man kann binnen drei Minuten eine Vermittlung ausfindig machen und einen Bezirk eingrenzen.«
    »Woher weißt du das?«
    »Ich wollte, ich könnte dir das sagen. Gehen wir.«
    »Jason. Warum verstecken wir uns nicht und warten?«
    »Worauf? Daß sie uns schnappen? Die haben eine Fotografie und können überall Leute aufstellen.«
    »Ich sehe ganz anders aus als in den Zeitungen.«
    »Aber ich nicht. Gehen wir!«
    Sie schoben sich durch die dichte Menschenmenge, bis sie zehn Blocks weiter den Boulevard Malesherbes und wieder eine Telefonzelle erreichten, die aber an ein anderes Amt angeschlossen war. Diesmal ging es ohne Vermittlung. Marie trat in die Zelle, Münzen in der Hand und wählte.
    Die Worte, die durch die Leitung kamen, versetzten sie allerdings in Erstaunen:
    »Hier ist das Haus von General Villiers. Guten Tag ... Hallo? Hallo?«
    Einen Augenblick lang brachte Marie kein Wort heraus. Sie starrte bloß das Telefon an. »Pardon«, flüsterte sie. »Falsch verbunden.« Sie legte auf.
    »Was ist denn?« fragte Bourne und öffnete die Glastür. »Was ist passiert? Wer war das?«
    »Das gibt keinen Sinn«, sagte sie. »Ich sprach gerade mit dem Hauspersonal eines der geachtetsten und mächtigsten Männer von Frankreich.«

24.
    »André François Villiers«, wiederholte Marie und zündete sich eine Zigarette an. Sie waren ins Hotel >Terrasse< zurückgekehrt, um Ordnung in ihre Gedanken zu bringen und die erstaunliche Information zu verarbeiten, die sie erhalten hatten. »Absolvent von Saint-Cyr, Held des Zweiten Weltkriegs, eine Legende in der Resistance und bis zu dem Bruch, der sie in der Algerienfrage entzweite, de Gaulles Kronprinz. Jason, einen solchen Mann mit Carlos in Verbindung zu bringen, ist einfach unglaublich.«
    »Aber die Verbindung beweist es doch. Glaub mir.«
    »Ich kann es nicht. Villiers ist so etwas wie die personifizierte Ehre Frankreichs. Er stammt aus einer Familie, die man bis ins siebzehnte Jahrhundert zurückverfolgen kann. Heute ist er einer der bedeutendsten Deputierten der Nationalversammlung - politisch steht er natürlich rechts von Karl dem Großen -, aber ein Mann, dem Gesetz und Ordnung aus allen Poren quellen. Es wäre genauso, als brächte man Douglas MacArthur mit einem bezahlten Killer der Mafia in Verbindung. Das gibt einfach keinen Sinn.«
    »Dann wollen wir sehen, ob wir einen finden. Worüber kam es zu dem Bruch mit de Gaulle?«
    »Algerien. Anfang der sechziger Jahre. Villiers gehörte der OAS an - einer der algerischen Oberste unter Salan. Sie standen in Opposition zu den

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