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Die Bourne-Identität

Titel: Die Bourne-Identität Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Übereinkünften von Evian, in denen Algerien die Unabhängigkeit gewährt wurde, und waren der Ansicht, daß es rechtens zu Frankreich gehörte.«
    »Die verrückten Colonels von Algier«, sagte Bourne und wußte wie bei so vielen Worten und Sätzen nicht, woher sie kamen oder weshalb er sie aussprach.
    »Sagt dir das etwas?«
    »Das muß es wohl, aber ich weiß nicht was.«
    »Du mußt nachdenken«., sagte Marie. »Warum sollte dieser Begriff von den >verrückten Colonels< dich an etwas erinnern? Was kommt dir in den Sinn? Schnell, sag!«
    Jason sah sie hilflos an, dann kamen die Worte. »Bombenanschläge ... Infiltration. Provocateure. Man studiert sie, studiert ihre Methoden.«
    » Warum?«
    »Ich weiß nicht.«
    »Basieren Entscheidungen auf dem, was man lernt?«
    »Ich denke schon.«
    »Was für Entscheidungen? Was entscheidest du denn?«
    »Unterbrechungen.«
    »Was bedeutet das für dich? Unterbrechungen.«
    »Ich weiß nicht! Ich kann nicht denken!«
    »Schon gut ... schon gut. Wir kommen ein andermal darauf zurück.«
    »Dafür ist keine Zeit. Wir wollen auf Villiers zurückkommen. Was war nach Algerien?«
    »Es gab eine Art Versöhnung mit de Gaulle; Villiers war nie direkt in irgendwelche terroristischen Aktionen verwickelt, und seine militärischen Leistungen erforderten das einfach. Er kehrte nach Frankreich zurück - wurde willkommen geheißen - ein Kämpfer für eine verlorene, aber respektierliche Sache. Er übernahm wieder seine Kommandoposition und bekleidete den Rang eines Generals, ehe er in die Politik eintrat.«
    »Dann ist er also Politiker?«
    »Eher ein Sprecher. Ein >Elder Statesman<. Er ist immer noch ein fanatischer Militarist und immer noch darüber erbost, daß Frankreichs militärische Bedeutung geringer geworden ist.«
    »Howard Leland«, sagte Jason. »Da hast du deine Verbindung mit Carlos.«
    »Wie? Warum?«
    »Leland ist ermordet worden, weil er sich gegen die Waffenexporte des Quai d'Orsay ausgesprochen hatte. Mehr brauchen wir nicht.«
    »Es erscheint mir unglaublich, ein solcher Mann ... « Marie verstummte; plötzlich überkam sie die Erinnerung. »Sein Sohn ist ermordet worden. Es waren politische Motive im Spiel, fünf oder sechs Jahre ist das jetzt her.«
    »Sag mir mehr.«
    »Sein Wagen wurde auf der Rue du Bac in die Luft gesprengt. Es stand damals überall in den Zeitungen. Er war ein Politiker mit Leib und Seele, ebenso wie sein Vater stockkonservativ, der bei jeder Gelegenheit gegen die Sozialisten und Kommunisten zu Felde zog. Ein junger Parlamentarier, der gegen jegliche Steuerverschwendung protestierte, der aber recht beliebt war. Ein charmanter junger Mann aus bester Familie.«
    »Wer hat ihn getötet?«
    »Man dachte damals, kommunistische Fanatiker. Er hatte es geschafft, irgendeine Gesetzgebung zu blockieren, die dem äußersten linken Flügel wichtig war. Nach seiner Ermordung fiel die Front auseinander, und das Gesetz wurde verabschiedet. Viele glauben, daß deshalb Villiers seinen Abschied nahm und sich für die Nationalversammlung aufstellen ließ. Deshalb ist das Ganze ja so unwahrscheinlich, so voller Widersprüche. Schließlich ist sein Sohn ermordet worden; man würde meinen, der allerletzte, mit dem er etwas zu tun haben wollte, wäre ein professioneller Meuchelmörder.«
    »Da ist noch etwas. Du sagtest, er wäre in Paris willkommen gewesen, weil er nie direkt mit Terrorismus zu tun hatte.«
    »Vielleicht gab es Hinweise in den Akten«, unterbrach Marie. »In solchen - pikanten Dingen ist man hier recht tolerant. Schließlich war er ja ein Held, das darfst du nicht vergessen.«
    »Ein Terrorist bleibt ein Terrorist!«
    »Leute können sich auch ändern.«
    »Nur in manchen Dingen. Bei Terroristen ist die Sache komplexer. Wer einmal in dieser Maschinerie drin steckt, kommt nicht mehr raus. Aber was Villiers angeht, bin ich ganz sicher. Ich werde mit ihm Verbindung aufnehmen.« Bourne trat an das Nachtkästchen und nahm das Telefonbuch. »Wir wollen sehen, ob er hier im Telefonbuch steht, oder ob er eine Geheimnummer hat. Ich brauche seine Adresse.«
    »Du wirst nie an ihn herankommen. Wenn er mit Carlos in Verbindung steht, wird er bewacht werden. Die töten dich sofort; sie haben doch dein Foto!«
    »Das nützt ihnen nichts. Ich bin nicht der, den sie suchen. Hier steht es. Villiers, A. F., Parc Monceau.«
    »Ich kann das immer noch nicht glauben. Für die Lavier muß das doch ein Schock gewesen sein.«
    »Oder es hat ihr eine solche Angst eingejagt,

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