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Die Bourne-Identität

Titel: Die Bourne-Identität Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Bilder, bei denen er selbst sich eingeredet hatte, daß sie Carlos darstellen konnten? War der Mörder - seinen Verbindungspersonen unbekannt - nur ein Phantom, das gar nicht wirklich existierte. War es Bergeron?
    Er mußte sofort an ein Telefon. Jede Minute, die er verlor, war eine Minute mehr, die ihn von der Antwort trennte, und zu viele solcher Minuten bedeuteten, daß er überhaupt keine Antwort mehr bekommen würde. Aber er konnte nicht selbst anrufen; die Ereignisse waren zu schnell aufeinandergefolgt, er mußte sich zurückhalten, seine eigene Information nur registrieren.
    »Wenn Sie irgendwo eine Telefonzelle sehen, halten Sie an«, sagte er zu dem Fahrer, den das Chaos bei der >Kirche des Geheiligten Sakraments< offenbar immer noch erschütterte.
    »Wie Sie wünschen, Monsieur. Aber, wenn Monsieur bitte verstehen wollen, die Zeit, um die ich mich in der Garage melden sollte, ist schon lange überfällig.«
    »Ich verstehe.«
    »Dort ist ein Telefon.«
    »Gut. Halten Sie an.«
    Die rote Telefonzelle, deren eigenartige Glasscheiben in der Sonne glitzerten, wirkte von außen wie ein großes Puppenhaus und roch innen nach Urin. Bourne wählte die Nummer des >Terrasse<, schob die Münzen ein und verlangte Zimmer 420. Marie meldete sich.
    »Was ist geschehen?«
    »Ich habe jetzt keine Zeit für Erklärungen. Ich möchte, daß du Les Classiques anrufst und René Bergeron verlangst. DAnjou wird vermutlich an der Zentrale sein, laß dir einen Namen einfallen und sag ihm, du hättest schon eine Stunde lang versucht, Bergeron über die Sonderleitung der Lavier zu erreichen. Sag, daß es dringend ist, daß du mit ihm sprechen mußt.«
    »Und wenn er kommt, was soll ich dann sagen?«
    »Ich glaube nicht, daß er kommen wird, aber wenn ja, legst du einfach auf. Und wenn d'Anjou wieder am Apparat ist, dann frag ihn, wann man Bergeron erwartet. Ich rufe dich in etwa drei Minuten wieder an.«
    »Darling, ist auch alles in Ordnung?«
    »Ich hatte ein tiefschürfendes religiöses Erlebnis. Ich werde dir später davon erzählen.«
    Jason wandte den Blick nicht vom Zifferblatt seiner Uhr, die winzigen Sprünge des dünnen, zarten Sekundenzeigers bereiteten ihm fast körperlichen Schmerz. Er begann seine eigene, persönliche Zählung bei dreißig Sekunden, kalkulierte den Herzschlag, der in seiner Kehle widerhallte, auf zirka zweieinhalb pro Sekunde. Bei zehn Sekunden fing er zu wählen an, schob die Münzen bei vier Sekunden ein und sprach um minus fünf mit der Vermittlung des >Terrasse<. Marie nahm den Hörer in dem Augenblick, da das Telefon zu klingeln begann.
    »Was ist geschehen?« fragte er. »Ich dachte, du würdest vielleicht noch sprechen.«
    »Es war ein sehr kurzes Gespräch. Ich glaube, d'Anjou war gewarnt. Er hat vielleicht eine Namensliste jener Leute, denen man die Privatnummern gegeben hat - aber das weiß ich nicht. Aber er wirkte irgendwie zurückhaltend, unsicher.«
    »Was hat er gesagt?«
    »Monsieur Bergeron ist auf einer Geschäftsreise am Meer. Er ist heute morgen abgereist und wird erst wieder in einigen Wochen zurückkehren.«
    »Möglicherweise habe ich ihn gerade ein paar hundert Meilen von seinem Reiseziel entfernt gesehen.«
    »Wo?«
    »In der Kirche. Wenn es Bergeron war, hat er mit der Spitze eines sehr scharfen Instruments die Absolution erteilt.«
    »Wovon redest du?«
    »Die Lavier ist tot.«
    »O mein Gott! Was wirst du jetzt tun?«
    »Mit einem Mann sprechen, den ich zu kennen glaube. Wenn er auch nur einen Funken Gehirn im Kopf hat, wird er mir zuhören. Sonst ist er dem Tod geweiht.«

30.
    »D'Anjou.«
    »Delta? Ich habe mich schon gefragt, wann ... ich glaube, ich würde Ihre Stimme überall erkennen.«
    Er hatte es gesagt! Der Name war ausgesprochen. Der Name, der ihm nichts und doch irgendwie alles bedeutete. D'Anjou wußte es. Philippe d'Anjou war Teil der Vergangenheit, an die er sich nicht erinnerte. Delta. Cain ist für Charlie. Und Delta ist für Cain. Delta. Delta. Delta! Er hatte diesen Mann gekannt, und dieser Mann besaß die Antwort! Alpha, Bravo, Cain, Delta, Echo, Foxtrott ... Medusa.
    »Medusa«, sagte er leise und wiederholte den Namen, der ein stummer Schrei in seinen Ohren war.
    »Paris ist nicht Tam Quan, Delta. Es gibt keine unbeglichenen Schulden mehr zwischen uns. Warten Sie nicht auf Zahlung. Wir arbeiten jetzt für verschiedene Auftraggeber.«
    »Jacqueline Lavier ist tot. Carlos hat sie vor weniger als dreißig Minuten in Neuilly-sur-Seine

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