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Die Bourne-Identität

Titel: Die Bourne-Identität Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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sicherzustellen, daß die Soldaten von Carlos die Pont Neuf rechtzeitig erreichten. Jason hielt den Taxifahrer an, vier zusätzliche Zweihundertfrancnoten in der Hand; die Augen des Mannes saugten sich förmlich an den Scheinen fest.
    »Monsieur?«
    »Meine Firma wird sehr großzügig sein. Dieser Mann wird wegen Verletzung seiner Dienstpflicht von uns belangt werden.«
    »Was soll ich tun, Monsieur?«
    »Nachdem Sie gesagt haben, >Herr Koenig. Grüße aus Zürich<, fügen Sie noch hinzu: >Der Plan ist geändert worden. Ich habe einen Fahrgast in meinem Taxi, der Sie sprechen muß.< Behalten Sie das?«
    Die Augen des Fahrers kehrten zu den Francsnoten zurück. »Was ist schwierig daran?« Er nahm das Geld.
    Sie schoben sich an dem gepanzerten Lieferwagen entlang, Jasons Rücken gegen die Wagenwand gepreßt, die rechte Hand unter dem Mantel am Kolben der Pistole. Der Fahrer trat an das Fenster und klopfte gegen die Scheibe.
    »Sie dort drinnen! Herr Koenig! Grüße aus Zürich!« schrie er.
    Das Fenster wurde einen Spaltbreit heruntergekurbelt. »Was soll das?« schrie eine Stimme zurück. »Sie sollen doch am Pont Neuf sein, Monsieur!«
    Der Taxifahrer war nicht dumm; er wollte aber auch so schnell wie möglich weg. »Nicht ich, Sie Esel!« schrie er, um sich in dem Verkehrslärm Gehör zu verschaffen. »Ich sage Ihnen nur, was man mir aufgetragen hat! Der Plan ist geändert. Ich habe einen Mann in meinem Auto sitzen, der Sie sprechen muß.«
    »Sagen Sie ihm, er soll sich beeilen«, sagte Jason und hielt eine Fünfzigfrancnote in die Höhe.
    Der Fahrer blickte auf das Geld und dann wieder auf den Kurier. »Beeilen Sie sich! Wenn Sie nicht sofort zu ihm gehen, verlieren Sie Ihren Job!«
    »Und jetzt verschwinden Sie hier!« rief Bourne ihm zu. Der Fahrer machte kehrt, riß Jason im Vorbeirennen den Geldschein aus der Hand und raste zu seinem Taxi.
    Bourne blieb stehen, wo er war. Was er trotz des Verkehrslärms aus dem Inneren des Geldtransporters dringen hörte, versetzte ihm einen gehörigen Schrecken. Der Kurier war nicht allein; da war noch ein zweiter Mann.
    »Es waren die richtigen Worte. Sie haben es gehört.«
    »Er sollte auf Sie zukommen. Er sollte sich selbst zeigen.«
    »Das wird er auch tun. Und das Stück Leder präsentieren, das genau passen muß. Erwarten Sie von ihm, daß er das inmitten einer mit Autos vollgestopften Straße tut?«
    »Mir gefällt das Ganze nicht.«
    »Sie haben mich dafür bezahlt, daß ich Ihnen und Ihren Leuten helfe, jemanden zu finden. Nicht, damit ich meinen Job verliere. Ich gehe!«
    »Vereinbart ist die Pont Neuf!«
    »Sie können mich mal!«
    Auf den Trittbrettern waren schwere Schritte zu hören. »Ich komme mit.«
    Die Tür öffnete sich; Jason fuhr zurück, die Hand immer noch unter dem Mantel. Er sah, wie sich ein Kindergesicht gegen das Glas eines Wagenfensters drückte, die Augen zusammengekniffen, die jungen Gesichtszüge zu einer häßlichen Maske verzerrt. Das anschwellende Geräusch plärrender Hupen erfüllte die Straße; der Verkehr war zum Stillstand gekommen.
    Der Kurier stieg vom Trittbrett, den Aktenkoffer in der linken Hand. Bourne war bereit; in dem Augenblick, in dem der Kurier den Fuß auf die Staße gesetzt hatte, warf er die Tür gegen den zweiten Mann, so daß sie gegen seine Kniescheibe und die ausgestreckte Hand prallte. Der Mann schrie, taumelte zurück in den Wagen. Jason schrie den Kurier an und hielt das Stück Leder in der Hand.
    »Ich bin Jason Bourne. Lassen Sie ja die Pistole stecken, sonst verlieren Sie nicht nur Ihren Job, sondern auch Ihr Leben, Sie Schweinehund!«
    »Ich hab' es nicht böse gemeint. Monsieur. Die wollten Sie finden! Die interessiert Ihr Geld nicht, darauf haben Sie mein Wort.«
    Da flog die Tür auf, und der Lauf einer Pistole wurde auf Bourne gerichtet. Er sprang zur Seite. Dem Schuß folgte ein schrilles Klingeln, das plötzlich aus dem Panzerwagen hallte. Der Alarm war ausgelöst worden.
    Wieder schmetterte Jason die Tür zu. Er hörte Metall auf Metall prallen; diesmal hatte er die Waffe getroffen. Er griff nach seinem Revolver, duckte sich und zog blitzschnell die Tür auf.
    Er erkannte das Gesicht aus Zürich, den Killer, den sie Johann genannt hatten. Bourne feuerte zweimal; der Mann bäumte sich auf; Blut breitete sich auf seiner Stirn aus.
    Der Bote hatte sich mit gezückter Waffe hinter dem Transporter verschanzt und schrie um Hilfe. Bourne sprang auf und warf sich mit einem Satz auf die ausgestreckte Waffe,

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