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Die Bourne Intrige

Die Bourne Intrige

Titel: Die Bourne Intrige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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genau, wie clever – und paranoid – Noah war. »Könnte er das nicht irgendwie merken?«
    »Möglich ist alles«, sagte Bamber, »aber es ist sehr unwahrscheinlich.«
    »Dann sollten wir nicht übermütig werden.«
    Er nickte ein wenig ernüchtert. »Im Moment sind das sowieso nur Luftschlösser. Ich muss in mein Büro zurück und Noah irgendwie davon überzeugen, dass er sich auf mich verlassen kann.«
    Moiras Gedanken eilten bereits voraus, und sie wog mögliche Szenarien ab. »Machen Sie sich darüber keine Sorgen. Konzentrieren Sie sich einfach auf die Sache mit dem Datenaustausch. Ich kümmere mich um Noah.«
    Nachdem er im International Herald Tribune alles über die eskalierende Situation mit dem Iran gelesen hatte, war Bourne während des Fluges nach Khartum sehr schweigsam und nachdenklich. Ein-, zweimal versuchte Tracy ein Gespräch anzuknüpfen, doch er gab ihr nicht einmal eine Antwort. Er fragte sich, warum er nicht schon selbst daran gedacht hatte, dass Arkadin den Sturz ins Meer überlebt haben könnte; schließlich war ihm einst genau das Gleiche vor der Küste von Marseille passiert, wo ihn die Mannschaft eines Fischerbootes halbtot aus dem Wasser gezogen hatte. Ein Arzt hatte ihn gesund gepflegt – zufällig ein ebenso schwerer Trinker wie Dr. Firth –, doch es stellte sich heraus, dass er sein Gedächtnis verloren hatte. Seine gesamten Erinnerungen an sein früheres Leben waren ausgelöscht. Hin und wieder förderte irgendetwas Vertrautes, das ihm begegnete, Bruchstücke einer Erinnerung zutage, die aber schwer einzuordnen waren. Seit damals bemühte er sich verzweifelt herauszufinden, wer er war, und obwohl viele Jahre vergangen waren, schien er der Wahrheit nicht wirklich näher gekommen zu sein – das Einzige, woran er sich erinnern konnte, war die Identität des Jason Bourne sowie die wenigen Dinge, die er über seine Vergangenheit als David Webb wusste. Auf Bali hatte er das Gefühl gehabt, dass ihm die dortigen Erinnerungen den Weg weisen könnten.
    Aber zuerst musste er sich mit Leonid Arkadin beschäftigen. Dass Arkadin seinen Tod wollte, war klar, aber Bourne spürte, dass es da um mehr ging als um simple Rache. Er wusste zwar schon, dass bei Arkadin nie etwas ganz einfach war, aber hinter diesem Spinnennetz, in das er geraten war, steckte irgendein geheimer Plan, der weit über Arkadin hinausgehen musste – ja, es hatte den Anschein, als wäre Arkadin selbst nur ein Faden unter vielen, die Bourne nach Khartum führten.
    Ob Don Fernando Herrera mit Arkadin gemeinsame Sache machte, war im Moment gar nicht so wichtig, auch wenn Bourne sich ziemlich sicher war, dass Arkadin dem Kolumbianer die Fotos und die Aufnahme geschickt hatte, die Boris »belasteten«. Jetzt, wo er wusste, dass Arkadin hinter dem Mordanschlag auf ihn steckte, musste er davon ausgehen, dass ihn auch in dem Haus in der Gamhuria Avenue eine Falle erwartete. Ob es Arkadin allein war, der sie ihm stellte, oder ob auch Nikolaj Jewsen und Noah Perlis ihre Hände im Spiel hatten, das wusste er noch nicht. Eine interessante Frage war auch, was Noah mit Jewsen zu tun hatte. Ging es dabei um private Geschäfte oder um eine Operation von Black River? Aber was es auch war, die beiden bildeten jedenfalls ein unheimliches Team, über das er unbedingt mehr herausfinden musste.
    Und welche Rolle spielte Tracy in alldem? Sie hatte den fantastischen Goya erst bekommen, nachdem sie die verlangte Summe auf elektronischem Weg auf Don Herreras Konto überwiesen hatte und er das Geld von seinem Banker auf ein anderes Konto transferieren ließ, dessen Nummer sie nicht kannte. Auf diese Weise, so hatte Herrera mit einem listigen Lächeln gemeint, könne er sichergehen, dass das Geld nicht nur überwiesen worden sei, sondern dass es auch in seinem Besitz bleibe. Seine Jahre im Ölgeschäft hatten den Kolumbianer zu einem schlauen alten Fuchs gemacht, der an alles dachte und dem nicht die geringste Kleinigkeit entging. Bourne wunderte sich selbst darüber, dass ihm Herrera sogar sympathisch war – und das, obwohl der Kolumbianer und §Arkadin in irgendeiner Weise Verbündete waren. Er hoffte, dass ihm Herrera irgendwann noch einmal begegnen würde, doch jetzt musste er sich erst einmal um Arkadin und Noah Perlis kümmern.
    Die Abendsonne senkte sich rot wie ein Feuerball zur Erde herab, als Soraya und Chalthoum am Militärflughafen Chysis ankamen. Chalthoum zeigte seinen Ausweis und wurde zu einem kleinen Parkplatz gewiesen. Nach einer

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