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Die Bourne Intrige

Die Bourne Intrige

Titel: Die Bourne Intrige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Katze wie Arkadin hat neun Leben, mein Freund, vielleicht sogar noch mehr.«
    Dann war es also Arkadin, der ihn auf Bali hatte töten wollen. Das Bild war zwar mit einem Schlag klarer geworden, doch irgendetwas daran stimmte immer noch nicht, irgendetwas fehlte.
    »Sind Sie sich da sicher, Wolkin?«
    »Arkadin ist das neue Oberhaupt der Östlichen Bruderschaft – beantwortet das Ihre Frage?«
    »Ja, aber warum heuert er den Folterknecht an, wenn er mich doch unbedingt selbst töten will?«
    »Den hätte er nie angeheuert«, betonte Wolkin. »Der Folterknecht ist viel zu unzuverlässig, besonders gegen einen Gegner wie Sie.«
    »Aber wer hat ihn dann angeheuert?«
    »Das, Bourne, ist eine Frage, die nicht einmal ich beantworten kann.«
    Nachdem er beschlossen hatte, die Sache selbst in die Hand zu nehmen und die beiden verschollenen Polizisten zu suchen, wartete Peter Marks vor den Aufzügen, um ins Erdgeschoss hinunterzufahren, als eine der Aufzugtüren aufging. Drinnen stand nur eine Person, der rätselhafte Frederick Willard, bis vor drei Monaten der Maulwurf des Alten innerhalb der NSA . Der ältere Mann wirkte wie gewohnt adrett, weltgewandt und ruhig. Er trug einen makellosen grauen Anzug mit weißen Streifen, ein weißes Hemd und eine konservative Krawatte.
    »Hallo, Willard«, sagte Marks, als er in den Aufzug trat. »Ich dachte, Sie wären in Urlaub.«
    »Ich bin vor ein paar Tagen zurückgekommen.«
    Marks fand, dass Willard außerordentlich gut geeignet war für die Rolle des Butlers, die er im NSA -Safehouse gespielt hatte – er strahlte etwas Altmodisches, Verstaubtes und Langweiliges aus. Er verstand es bestimmt meisterhaft, sich seiner Umgebung anzupassen und niemandem aufzufallen. Wenn man unsichtbar war, hatte man es bedeutend leichter, irgendwelchen brisanten Gesprächen zu lauschen.
    Die Tür glitt zu, und sie fuhren nach unten.
    »Ich kann mir vorstellen, dass es nicht so leicht ist, wieder in den normalen Trott hier zurückzukehren«, sagte Marks, mehr aus Höflichkeit als aus dem Wunsch heraus, ein richtiges Gespräch zu führen.
    »Ehrlich gesagt kommt es mir vor, als wäre ich nie weg gewesen«, antwortete Willard und verzog das Gesicht, als hätte er gerade eine äußerst schmerzhafte Operation hinter sich. »Wie ist Ihr Date beim Präsidenten gelaufen?«
    Marks war überrascht, dass Willard überhaupt davon wusste. »Ganz gut, glaube ich.«
    »Nicht, dass es eine Rolle spielt – Sie werden den Posten nicht bekommen.«
    »Sieht so aus. Dick Symes ist der logische Kandidat.«
    »Symes ist auch aus dem Rennen.«
    Marks sah ihn konsterniert an. »Woher wissen Sie das?«
    »Ich weiß, wer den Job bekommen hat – und gnade uns Gott, es ist niemand aus der CI.«
    »Aber das ergibt doch keinen Sinn.«
    »Im Gegenteil – es ergibt sogar sehr viel Sinn«, erwiderte Willard, »wenn Sie zum Beispiel Bud Halliday heißen.«
    Marks wandte sich dem älteren Mann zu. »Was ist passiert, Willard? Kommen Sie, heraus damit!«
    »Halliday nutzt Veronica Harts plötzlichen Tod zu seinem Vorteil. Er hat seinen eigenen Mann, M. Errol Danziger, vorgeschlagen, und nach einem Gespräch mit Danziger hat der Präsident zugestimmt.«
    »Danziger, der NSA -Abteilungschef für Funkaufklärung?«
    »Genau der.«
    »Aber er weiß doch nichts über die CI!«, rief Marks empört.
    »Ich glaube«, sagte Willard mit einiger Schärfe, »es geht hier auch um etwas ganz anderes.«
    Die Aufzugtür ging auf, und die beiden Männer traten in den großzügigen Empfangsbereich aus Marmor und Glas, der etwas Kühles ausstrahlte.
    »Angesichts der Situation glaube ich, dass wir uns unterhalten müssen«, meinte Willard. »Aber nicht hier.«
    »Sicher nicht.« Marks wollte schon ein Treffen am Abend vorschlagen, doch dann überlegte er es sich anders. Dieser geheimnisvolle Veteran mit seinen tausend Quellen, der auch die letzten Geheimnisse des Geheimdienstgeschäftes von Alex Conklin gelernt hatte, war vielleicht der ideale Mann, um ihm bei der Suche nach den verschollenen Cops zu helfen. »Ich hab Ermittlungen draußen im Feld anzustellen. Wollen Sie mich begleiten?«
    Ein Lächeln erschien auf Willards Gesicht. »Ah, von so was hab ich schon geträumt!«
    Als Arkadin auf Joškar zuging, spuckte sie ihn an und drehte ihr Gesicht zur Seite. Sie hockte inmitten ihrer vier Kinder – der drei Mädchen und dem toten Sohn – wie eine Basaltsäule inmitten der Gischt des Meeres. Die Mädchen erhoben sich, als er näher kam, wie um ihre

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