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Die Bourne Intrige

Die Bourne Intrige

Titel: Die Bourne Intrige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Schießpulver und Tod stank. »Tracy brachte den Goya zu Noah, aber ich glaube jetzt, dass er Jewsen damit für irgendwelche Dienste bezahlt hat. Das ist die einzig logische Erklärung, warum Noah hier ist.«
    »Also haben Jewsen, Black River und Arkadin zusammen irgendwas vor.«
    Bourne nickte. »Habt ihr nicht irgendwo einen Amerikaner gesehen, als ihr das Haus gestürmt habt?«
    Karpow zog ein kleines Walkie-Talkie aus seiner Weste und sprach etwas hinein. Die Antwort kam mit einem Knistern und Knacken, dann schüttelte er den Kopf. »Du bist der einzige Amerikaner hier im Haus, Jason. Aber es gibt einen zwielichtigen Sudanesen, der behauptet, er wäre von einem Amerikaner verhört worden, bevor wir das Haus gestürmt haben.«
    Perlis musste von Bournes Ablenkungsmanöver mit dem Sudanesen angelockt worden sein. Aber wo war er jetzt? Bourne spürte, dass er sich dem Mittelpunkt des Netzes näherte, wo die tödliche Spinne geduldig lauerte. »Und nachdem der wichtigste Klient von Black River die NSA ist, könnte es durchaus sein, dass es mit den wachsenden Spannungen im Iran zu tun hat.«
    »Du glaubst, dass Nikolaj Jewsen einen Stoßtrupp von Black River mit Waffen ausrüstet, damit er in den Iran einmarschiert?«
    »Sehr unwahrscheinlich«, erwiderte Bourne. »Die NSA hat jederzeit Zugriff auf mehr als genug der modernsten Waffen, wie sie selbst Jewsen nicht beschaffen könnte. Außerdem bräuchten sie dafür nicht Arkadins Hilfe. Nein, die Amerikaner haben die Rakete identifiziert, mit der dieses Flugzeug abgeschossen wurde – es ist eine iranische Kowsar-3.«
    Karpow nickte. »Jetzt wird mir einiges klar. Diesen Goya hat Jewsen dafür bekommen, dass er die Kowsar-3 geliefert hat.«
    Karpow blickte auf, als einer seiner Männer auf ihn zugelaufen kam. Der Mann sah Bourne kurz an, dann reichte er seinem Kommandeur ein Blatt Thermopapier – offensichtlich ein Ausdruck aus einem tragbaren Drucker.
    »Hol Lirow«, sagte Karpow, während er das Papier überflog. »Sag ihm, er soll seine ganze Ausrüstung mitbringen. Ich will, dass dieser Mann von vorn bis hinten durchgecheckt wird.«
    Der Mann nickte wortlos und lief los.
    »Ich hab dir doch gesagt, dass das nicht notwendig …«
    »Hör zu«, unterbrach ihn Karpow, »das wird dich interessieren. Mein IT-Mann konnte etwas von Jewsens Server retten – offensichtlich war doch nicht alles gelöscht.« Er reichte Bourne das Papier. »Hier sind die letzten drei Transaktionen von Jewsen.«
    Bourne überflog die Informationen rasch. »Die Kowsar-3.«
    »Genau. Es ist so, wie wir vermutet haben – Jewsen hat eine iranische Kowsar-3 beschafft und sie an Black River weiterverkauft.«
    »Wo wollen Sie hin?«, fragte Humphry Bamber und drehte sich auf seinem Stuhl zu ihr. »Und wozu die Pistole?«
    »Jemand weiß, dass Sie hier sind«, sagte Moira.
    »Oh Gott«, stöhnte Bamber und wollte von seinem Platz aufstehen.
    »Einen Moment«, sagte Moira und drückte ihn auf den Sessel zurück. Sie spürte, wie ihn ein kalter Schauer überlief. »Wir wissen, dass jemand kommt, und wir wissen auch, was er will.«
    »Ja, mich umbringen. Sie erwarten doch nicht von mir, dass ich hier still sitzen bleibe und darauf warte, dass mir jemand eine Kugel in den Rücken jagt.«
    »Ich erwarte, dass Sie das tun, was Sie schon bisher getan haben – mir helfen.« Sie sah in sein bedrücktes Gesicht. »Kann ich auf Sie zählen?«
    Er schluckte schwer und nickte.
    »Okay, dann zeigen Sie mir das Badezimmer.«
    Dondie Parker mochte seine Arbeit – fast ein bisschen zu sehr, wie manche meinten. Andere, wie sein Chef, schätzten den fast religiösen Eifer, mit dem er sich seinen Aufgaben widmete. Parker mochte Perlis. Er hatte das Gefühl, dass sie beide in derselben Grauzone am Rande der Gesellschaft daheim waren, wo sie alles verwirklichen konnten – der eine mit seinen Anweisungen, der andere mit seinen Händen und den Waffen, die er je nach Situation einsetzte.
    Nachdem Parker durch den Hintereingang in Humphry Bambers Haus eingedrungen war, musste er daran denken, wie er seine Arbeit grundsätzlich sah; er verglich sie gern mit einer edlen Zigarrenkiste, in der er die teuersten und aromatischsten Zigarren aufbewahrte. Der Höhepunkt einer jeden Mission, der Tod seiner Zielperson, wartete in dieser Kiste auf ihn – er brauchte nur zuzugreifen. Er genoss es, die »Zigarre« herauszunehmen, daran zu riechen, sie zwischen den Fingern zu drehen und sie zu schmecken. Das ersetzte für ihn die

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