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Die Bourne Intrige

Die Bourne Intrige

Titel: Die Bourne Intrige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Nachbardorf, doch bald erfuhr ein Netzwerk von jungen Leuten in Khartum in ihrem Chatroom von der Entdeckung der Leichen.
    Yusef hatte ihnen zwei Glock-Pistolen und Extra-Munition gegeben, dann fuhr er mit ihnen gut achtzig Kilometer nach Norden, durch die Wüste mit ihrem scharfen Wind und der gnadenlosen Sonne. Sie machten die Fahrt mit zwei Allradwagen, wie Yusef es vorgeschlagen hatte, weil es leichtsinnig gewesen wäre, angesichts der schlechten Straßen und der Unzuverlässigkeit der Autos hier im Sudan mit nur einem Wagen zu fahren.
    »Sie sehen ja, wie viel noch übrig ist«, sagte Yusef, während sie in die flache Grube blickten, die eilig in den festgestampften Lehmboden gegraben worden war, »trotz des Kalks.«
    Soraya vertrieb ein paar Fliegen, als sie vor der Grube in die Knie ging. »Man hat allen in den Hinterkopf geschossen.« Sie rümpfte die Nase. Wenigstens half der Kalk gegen den Verwesungsgestank.
    »Eine Exekution auf militärische Art«, sagte Chalthoum. »Aber können wir sicher sein, dass diese vier Männer die sind, die wir suchen?«
    »Sie sind es, ganz sicher«, meinte Soraya. »Die Verwesung ist noch nicht weit fortgeschritten. Das sind typische amerikanische Rindfleischesser.« Sie blickte zu Amun auf. »Es gibt nur einen Grund, warum Amerikaner in Khartum exekutiert und hier vergraben worden sein können.«
    Chalthoum nickte. »Um einen Unsicherheitsfaktor zu beseitigen.«
    In diesem Augenblick spürte Yusef sein Handy vibrieren und hob es ans Ohr. Wenige Augenblicke später klappte er es wieder zu. »Mein Beobachtungsposten meldet, dass euer Besuch da ist«, teilte er ihnen mit.
    Bourne blickte auf, als eine vertraute Gestalt in der Tür erschien. Der Mann mit den buschigen dunklen Augenbrauen hielt ein AK-47 in den Händen und trug eine Kevlar-Schutzweste. Er sah auf die Leiche des Mannes mit der Fledermaus-Tätowierung hinunter.
    »Nikolaj, du Schwanzlutscher«, sagte er in kehligem Russisch, »wer zum Teufel hat dich umgelegt, bevor ich dich heim zu Mütterchen Russland bringen konnte? Ich hab mich so darauf gefreut, dich zum Singen zu bringen wie ein Vögelchen.«
    Dann sah er Bourne und blieb wie angewurzelt stehen.
    »Jason!«, brüllte Oberst Boris Karpow wie ein russischer Ochse. »Das hätt ich mir denken können, dass du mittendrin in diesem verdammten Labyrinth steckst.«
    Sein Blick ging hinunter zu der blutüberströmten jungen Frau in Bournes Armen. Sofort rief er nach einem Sanitäter.
    »Es ist zu spät für sie, Boris«, sagte Bourne mit leiser Stimme.
    Karpow trat in den Raum und kniete sich neben Bourne. Seine plumpen Finger strichen vorsichtig über die Glasscherben in Tracys Rücken.
    »Was für ein furchtbarer Tod.«
    »Es ist immer furchtbar, Boris.«
    Karpow reichte Bourne eine Feldflasche. »Auch wieder wahr.«
    Der Sanitäter aus Boris’ Einsatzkommando – ebenfalls im Schutzanzug – kam atemlos herein. Er ging zu Tracy, suchte einen Puls und schüttelte traurig den Kopf.
    »Opfer?«, fragte Karpow, ohne den Blick von Bourne zu wenden.
    »Ein Toter, zwei Verwundete, nicht schwer.«
    »Wer ist tot?«
    »Milinkow.«
    Karpow nickte. »Tragisch, aber das Haus ist gesichert.«
    Bourne spürte den Slibowitz bis hinunter in den Magen brennen. Die Wärme, die sich in seinem Körper ausbreitete, tat gut, sie gab ihm wieder Halt.
    »Boris«, sagte er leise, »ihr müsst Tracy mitnehmen. Ich will sie nicht hierlassen.«
    »Natürlich.« Karpow machte seinem Sanitäter ein Zeichen, und der Mann hob Tracy aus Bournes Schoß.
    Bourne sah ihr nach, als sie aus dem Konferenzsaal getragen wurde. Es tat ihm weh, sie zu verlieren, er konnte ihren inneren Kampf und ihre Einsamkeit so gut nachempfinden, weil er diese verborgene Welt kannte, in der sie zur Hälfte gelebt hatte und von der die meisten Menschen keine Vorstellung hatten. Ihr Kampf war auch sein Kampf, und ihr Leiden an diesem Doppelleben war etwas, was er nur zu gut kannte. Er wollte sie nicht gehen lassen, es war, als hätte man ihm einen Teil von ihm, den er gerade wiedergefunden hatte, genauso jäh wieder entrissen.
    »Was ist das?«, fragte Boris und hob das Gemälde hoch.
    »Das ist ein Goya, ein erst vor kurzem entdecktes Werk, das zu den berühmten schwarzen Bildern gehört – §praktisch unbezahlbar.«
    Boris grinste. »Ich hoffe, du willst es nicht unbedingt haben, Jason.«
    »Dem Sieger gehört die Beute, Boris. Jewsen war dein Fall hier in Khartum.«
    Karpow nickte. »Ich bin schon seit Monaten in

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