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Die Bourne Intrige

Die Bourne Intrige

Titel: Die Bourne Intrige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Tod ihres Sohnes verantwortlich.«
    »Hast du den kleinen Scheißer umgebracht?« Maslow wurde immer lauter, die beiden Leibwächter rückten näher, und die Mädchen bemühten sich wegzusehen.
    »Nein.«
    »Dann bist du nicht für seinen Tod verantwortlich. Ende der verdammten Geschichte!«
    »Ich habe ihr versprochen, dass sie nicht zu ihrem Mann zurückmuss, sie hat eine Heidenangst vor ihm. Er wird sie halb totprügeln.«
    »Was geht das mich an?«, versetzte Maslow so wütend, dass seine Augen förmlich Funken sprühten. »Ich muss mich um mein Geschäft kümmern.«
    Tarkanian trat einen halben Schritt vor. »Chef, vielleicht sollten Sie …«
    »Was?« Maslow wandte sich Tarkanian zu. »Willst du mir jetzt sagen, was ich tun soll, Mischa? Zum Teufel mit dir! Ich habe dir einen ganz klaren Auftrag gegeben: Hol diesen Jungen von Nischni Tagil her. Und was passiert? Der Kleine schlägt Oserow halbtot, und du kommst daher wie ein Packesel mit einem Haufen Problemen, die ich überhaupt nicht brauchen kann.« Nachdem er Tarkanian zum Schweigen gebracht hatte, wandte er sich wieder Arkadin zu. »Und du schlauer Junge solltest schleunigst zur Vernunft kommen, sonst schick ich dich in dieses Loch zurück, aus dem du gerade rausgekommen bist.«
    »Ich bin für sie verantwortlich«, beharrte Arkadin mit ruhiger Stimme. »Ich kümmere mich um sie.«
    »Hört euch das an!«, schrie Maslow außer sich. »Bist du jetzt vielleicht der Chef hier oder was? Wer hat dir die bescheuerte Idee ins Ohr geflüstert, dass du hier irgendwas zu sagen hast?« Sein Gesicht war rot vor Zorn und fast geschwollen. »Mischa, bring diesen Scheißkerl raus, damit ich ihn nicht mehr sehen muss, sonst zerreiße ich ihn mit meinen bloßen Händen!«
    Tarkanian zog Arkadin aus dem Zimmer und ging mit ihm an die lange Bar nebenan. Auf einer festlich beleuchteten Bühne bewegte sich ein knackiges langbeiniges Mädchen zu den hämmernden Rhythmen der Musik.
    »Lass uns was trinken«, schlug Tarkanian mit gezwungener Fröhlichkeit vor.
    »Ich will nichts trinken.«
    »Geht auf mich.« Tarkanian gab dem Barkeeper ein Zeichen. »Komm schon, mein Freund, ein Drink ist jetzt genau das, was du brauchst.«
    »Sag du mir nicht, was ich brauche«, erwiderte Arkadin nun etwas lauter.
    Der absurde Streit wurde immer hitziger, bis irgendwann ein Rausschmeißer gerufen wurde.
    »Gibt’s Probleme hier?« Er hätte sie beide ansprechen können, doch weil er Tarkanian vom Sehen kannte, waren seine Augen fest auf Arkadin gerichtet.
    Arkadin reagierte, ohne zu überlegen. Er packte den Rausschmeißer und knallte ihn so wuchtig mit der Stirn gegen die Kante der Bar, dass die Gläser zitterten. Immer wieder ließ er den Kopf des Mannes auf das Holz niedergehen, bis ihn Tarkanian wegziehen konnte.
    »Ich hab kein Problem«, sagte Arkadin zu dem verdutzten und stark blutenden Rausschmeißer. »Aber wie man sieht, hast du eins.«
    Tarkanian zerrte ihn in die Nacht hinaus, bevor er noch mehr Schaden anrichten konnte.
    »Wenn du glaubst, dass ich jemals für diesen Scheißkerl arbeite, dann täuschst du dich gewaltig.«
    Tarkanian hob beschwichtigend die Hände. »Okay, okay, dann arbeitest du eben nicht für ihn.« Er führte Arkadin die Straße hinunter, um ihn von dem Klub wegzubringen. »Ich frage mich aber schon, wovon du dann leben willst. Hier in Moskau geht es ein bisschen anders zu als …«
    »Ich bleibe nicht in Moskau«, stieß Arkadin hervor, und sein Atem, der in der Kälte kondensierte, strömte wie Rauch aus seinen Nasenlöchern. »Ich geh mit Joškar und den Mädchen …«
    »Ja – wohin willst du denn gehen? Du hast kein Geld, keine Aussichten, gar nichts. Wovon willst du leben – und wie willst du die Kinder ernähren?« Tarkanian schüttelte den Kopf. »Hör auf meinen Rat – vergiss diese Leute. Sie gehören zu deiner Vergangenheit, zu einem anderen Leben. Nischni Tagil liegt hinter dir.« Er sah Arkadin in die Augen. »Das hast du doch immer schon gewollt, oder?«
    »Ich werde es nicht zulassen, dass Maslows Leute sie zurückbringen. Du hast keine Ahnung, wie Lew Antonin ist.«
    »Maslow ist es ziemlich egal, wie Lew Antonin ist.«
    »Scheiß auf Maslow!«
    »Du kapierst es wirklich nicht, was?«, fuhr Tarkanian ihn an. »Dimitri Maslow gehört praktisch ganz Moskau – und das heißt, ihm gehören auch Joškar und die Mädchen.«
    »Joškar gehört nicht zu seiner Welt.«
    »Jetzt schon«, erwiderte Tarkanian. »Nachdem du sie da reingezogen

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