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Die Bourne Intrige

Die Bourne Intrige

Titel: Die Bourne Intrige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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hast.«
    »Daran hab ich nicht gedacht.«
    »Das ist mir schon klar, aber du musst den Tatsachen ins Auge sehen. Was passiert ist, ist passiert.«
    »Es muss einen Ausweg geben.«
    »Glaubst du? Selbst wenn du Geld hättest – sagen wir, wenn ich so dumm wäre, dir welches zu geben –, was würde es dir nützen? Maslow würde dir seine Leute auf den Hals hetzen. Oder noch schlimmer – nach dem, wie du ihn gerade provoziert hast, könnte es sein, dass er euch selbst verfolgt. Und glaub mir, das wünschst du der Frau und den Kindern sicher nicht.«
    Arkadin hätte sich am liebsten die Haare ausgerissen vor Frustration. »Aber verstehst du denn nicht? Ich will nicht, dass sie zu diesem Scheißkerl zurückmüssen.«
    »Hast du dir schon mal überlegt, dass es das Beste für sie wäre? Sieh mal, du hast doch selbst gesagt, Lew Antonin hat Joškar versprochen, dass er sie und die Kinder beschützen wird. Du weißt ja, von wo sie abstammt, und damit betrifft das auch ihre Kinder. Wenn das herauskommt, wird sie hier nie ein normales Leben führen können. Du musst einsehen, dass du sie nicht vor Maslow beschützen kannst, aber daheim in Nischni Tagil sind sie in Sicherheit. Dort wagt es keiner, sie zu beleidigen, weil sie alle Angst vor ihrem Mann haben. Und sie ist klug genug, ihm zu sagen, dass wir sie und die Kinder entführt hätten, damit wir sicher aus der Stadt rauskommen. Es kann gut sein, dass er’s ihr abkauft und sie in Ruhe lässt.«
    »Bis er das nächste Mal betrunken ist oder einfach nur in der Stimmung, um sie ein bisschen zu verprügeln.«
    »Das ist ihr Leben, nicht deines. Leonid Danilowitsch, ich sag dir das als Freund. Es geht wirklich nicht anders. Du bist aus Nischni Tagil rausgekommen; nicht jeder hat dieses Glück.«
    Die Tatsache, dass Tarkanian Recht hatte, machte Arkadin nur noch wütender. Das Problem war, dass er nicht wusste, wohin mit seiner Wut, und so richtete er sie nach innen. Mehr als alles andere wollte er Joškar wiedersehen, ihre jüngste Tochter in den Armen halten, ihre Wärme spüren, ihren Herzschlag. Doch er wusste, dass das nicht möglich war. Maslows Leute würden ihn mit Sicherheit töten, und die Familie würde erst recht zu Lew Antonin zurückgeschickt werden. Er fühlte sich wie eine Ratte in einem Labyrinth ohne Anfang und Ende, in dem er endlos im Kreis lief.
    An alldem war Maslow schuld. In diesem Augenblick schwor er sich, dass Maslow irgendwann dafür bezahlen würde. Und er würde ihn nicht einfach töten, sondern dafür sorgen, dass der Mann vorher alles verlor, was ihm wichtig war, so wie es ihm selbst jetzt passierte.
    Zwei Tage später beobachtete er – in einem dunklen Hauseingang verborgen und mit Tarkanian an seiner Seite, der mitgekommen war, um ihn moralisch zu unterstützen, oder vielleicht auch, um ihn zurückzuhalten, falls er im letzten Augenblick auf dumme Gedanken kam –, wie Joškar und die drei Mädchen zu einer schwarzen Zil-Limousine geführt wurden. Zwei von Maslows Schlägern waren bei ihnen und der Fahrer. Die verwirrten Mädchen ließen sich so gefügig ins Auto setzen wie Lämmer, die zur Schlachtbank geführt wurden.
    Joškar hatte schon einen Fuß im Wagen, als sie noch einmal innehielt und sich nach ihm umblickte. Da sah Arkadin nicht den Ausdruck der Verzweiflung, den er erwartet hatte, sondern nur eine unendliche Traurigkeit, die ihn innerlich zerriss. Er hatte sie verraten und sein Versprechen gebrochen.
    In seinen Gedanken hörte er wieder ihre Stimme, so als würde sie ihm jetzt zurufen: Schick mich nicht zu ihm zurück .
    Sie hatte an ihn geglaubt, ihm vertraut, und jetzt war für sie alles verloren.
    Sie duckte sich und verschwand aus seinem Blickfeld. Die Autotür wurde zugeschlagen, der Zil fuhr los, und auch für ihn war alles verloren. Das wurde ihm noch schmerzlicher bewusst, als ihm Tarkanian sechs Wochen später mitteilte, dass Joškar ihren Mann erschossen hatte, ehe sie die Waffe auf ihre Kinder und sich selbst richtete.

Zweiunddreißig
    Endlich am Ziel! Noah Perlis war schon an vielen exotischen Orten gewesen, aber noch nie in dieser Gegend im Nordwesten des Iran. Ja, abgesehen von den Bohrtürmen sah es hier so gewöhnlich aus, dass man hätte glauben können, irgendwo im ländlichen Arkansas zu sein.
    Vor einer Stunde hatte er einen Anruf von Black River erhalten: Dondie Parker, der Mann, den er damit beauftragt hatte, Humphry Bamber auszuschalten, hatte sich noch nicht gemeldet, wie er es nach erledigter Arbeit

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