Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Bourne Intrige

Die Bourne Intrige

Titel: Die Bourne Intrige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
Vom Netzwerk:
irgendjemand die Mühe machen, der Sache nachzugehen – war ein Büro mit drei Zimmern in einem zugigen Steinhaus, wo drei Männer und eine Frau Versicherungen für heimische Whiskybrennereien anboten und managten.
    Was die iranische Freiheitsbewegung betraf, die Halliday dem Präsidenten so enthusiastisch ans Herz gelegt hatte, so war sie ebenso wie ihre Treffen mit Black River ein Teil von Pinprick. Mit anderen Worten, es gab sie nur auf dem Papier, als Produkt von Danzigers Fantasie. Danziger hatte gemeint, dass eine solche Gruppe unerlässlich sei, um den Präsidenten zum Handeln zu bewegen und um die enormen finanziellen Mittel flüssigzumachen, die Black River für seine Partner benötigte; Jewsen, Maslow und Arkadin – sie alle wurden von Good Shepherd bezahlt.
    Einer von Perlis’ Männern betrat das Zelt, um ihm mitzuteilen, dass Arkadins Flugzeug in fünfzehn Minuten landen würde. Perlis nickte wortlos und wandte sich wieder seinem Bildschirm zu. Es hatte ihm widerstrebt, sich mit Dimitri Maslow einzulassen – und zwar nicht nur, weil er das Gefühl hatte, dass er ihm nicht trauen konnte, sondern vor allem, weil es ihn wurmte, dass er ihn brauchte, um mit Jewsen ins Geschäft zu kommen. Zu allem Überfluss hatte Maslow auch noch Leonid Arkadin mit ins Boot geholt, einen Mann, dem Perlis noch nie begegnet war, dessen Erfolgsbilanz in seinem schmutzigen Geschäft jedoch ebenso beeindruckend wie beunruhigend war. Beeindruckend, weil er noch jeden Auftrag erfolgreich abgeschlossen hatte; beunruhigend, weil der Mann ein Unsicherheitsfaktor war. Insofern glich er auf unheimliche Weise dem verstorbenen Jason Bourne. Beide Männer hatten sich wiederholt über Anweisungen hinweggesetzt und ihre Vorgaben missachtet. Sie waren wahre Meister in der Kunst des Improvisierens, was gewiss einer der Gründe für ihren Erfolg war, doch genau das machte sie auch zu einem Alptraum für jeden, der sie für sich arbeiten ließ.
    Der Gedanke an seine russischen Partner rief ihm wieder den Überfall auf Nikolaj Jewsens Hauptquartier in Khartum in Erinnerung. Er war nicht lange genug geblieben, um zu erfahren, wer dahintersteckte oder was genau passiert war. Stattdessen hatte er sich beeilt, zum Flughafen zu kommen, wo ein leichtes Transportflugzeug von Black River auf ihn wartete. Als er versucht hatte, Oliver Liss zu erreichen, meldete sich Dick Braun. Braun war einer der drei Gründer von Black River, doch Perlis hatte noch nie direkt mit ihm zu tun gehabt. Braun zeigte sich wenig erfreut über den Lauf der Dinge – er wusste bereits, dass der Angriff in Khartum von einer Einheit des russischen FSB-2 durchgeführt worden war, der, wie sich herausstellte, Jewsen schon seit mehr als zwei Jahren auf der Spur war. Noah erfuhr außerdem, dass Jewsen bei dem Überfall getötet worden war, eine etwas überraschende Entwicklung, die ihm jedoch im Gegensatz zu Braun durchaus willkommen war. Für ihn persönlich bedeutete der Tod des Waffenhändlers, dass er es mit einem Partner weniger zu tun hatte und somit mit einem potenziellen Sicherheitsrisiko weniger. Und mit Dimitri Maslow war es nicht viel anders. In Noahs Augen war der Chef der Kazanskaja einer von vielen geldgierigen skrupellosen Russen. Früher oder später würde man ihn ausschalten müssen – aber das behielt er wohlweislich für sich; ihm war klar, dass sein Chef die Sache ganz anders sah. Was weder Braun noch er selbst wusste, war, was es mit diesem Amerikaner auf sich hatte, der unmittelbar vor dem Angriff des FSB-2 in das Air-Africa-Gebäude eingedrungen war. Doch jetzt war es zu spät, um sich darüber Gedanken zu machen, wer der Mann war oder was er gewollt hatte.
    Leider wusste Braun über alle laufenden Aktivitäten Bescheid, und so verlangte er – noch bevor Noah ihn fragen konnte, wo Liss war – einen Bericht über die Sache mit Humphry Bamber, worauf Noah antwortete, dass Bardem so sicher sei wie eh und je.
    »Heißt das, er ist ausgeschaltet?«, fragte Braun geradeheraus.
    »Ja«, log Noah, weil er so kurz vor dem Beginn der entscheidenden Phase von Pinprick nicht auch noch auf dieses heikle Thema eingehen wollte. Er beendete das Gespräch, bevor Braun ihn weiter ausfragen konnte.
    Mit einer gewissen Besorgnis fragte er sich, warum Oliver Liss noch immer nicht zu erreichen war, doch im Moment gab es dringendere Dinge, um die er sich kümmern musste, nämlich Bardem. Er ließ noch einmal die drei Szenarien durchlaufen und bekam als Ergebnis eine

Weitere Kostenlose Bücher