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Die Bourne Intrige

Die Bourne Intrige

Titel: Die Bourne Intrige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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und Yusef meinte, dass die Wunde sauber aussah. Er hatte das Bein oberhalb des Einschusslochs mit ihrem Hemd abgebunden.
    »Ich hab ihn gefragt, wer ihn angeheuert hat«, sagte sie, »aber er will nicht reden.«
    »Geht zu den beiden anderen und seht nach ihnen.« Chalthoum starrte den gefallenen Anführer eindringlich an.
    Soraya kannte diesen entschlossenen Blick. »Amun …«
    »Gebt mir fünf Minuten.«
    Sie brauchten die Information, daran bestand kein Zweifel. Soraya nickte widerstrebend und ging mit Yusef zu den beiden anderen Männern, die kurz vor dem Gang am Boden lagen. Sie mussten nicht lange nachsehen. Beide hatten mehrere Schüsse in Brust und Unterleib abbekommen. Sie hatten es nicht überlebt. Als sie ihre Gewehre aufhoben, hörten sie einen gedämpften Schrei, der so unmenschlich klang, dass ihnen ein Schauer über den Rücken lief.
    Yusef wandte sich ihr zu. »Ihr ägyptischer Freund – kann man ihm trauen?«
    Soraya nickte – ihr war bereits übel von dem, was Amun mit ihrem Einverständnis tat. Eine Weile hörte man nichts, nur das Heulen des Windes, der durch die verlassenen Gemäuer fegte. Schließlich kam Chalthoum zu ihnen zurück. Er hinkte stark, und Yusef reichte ihm ein Gewehr als Stütze.
    »Meine Feinde haben nichts damit zu tun«, sagte er mit einer Stimme, die kein bisschen verändert klang nach dem, was er soeben getan hatte. »Diese Männer wurden von den Amerikanern angeheuert, genauer gesagt von einem Mann, den sie unter dem lächerlichen Namen Triton kennen. Sagt dir das irgendwas?«
    Soraya schüttelte den Kopf.
    »Aber vielleicht das hier.« Sie sah vier kleine rechteckige Metallgegenstände, die an einer Schnur hingen. »Das hat der Anführer um den Hals getragen.«
    Sie begutachtete die Metallstücke, als er sie ihr reichte. »Sieht aus wie Hundemarken.«
    Amun nickte. »Er hat gesagt, sie wären von den vier Amerikanern, die hier exekutiert wurden. Diese Dreckskerle haben sie ermordet.«
    Doch Soraya hatte Marken dieser Art noch nie gesehen. Sie enthielten nicht Namen, Rang und Kennziffer, wie man es erwarten hätte können, sondern eine Lasergravur, die aussah wie …
    »Sie sind verschlüsselt«, sagte sie, und ihr Herz begann schneller zu schlagen. »Damit können wir vielleicht beweisen, wer die Kowsar-3-Rakete abgeschossen hat und warum.«

VIERTES BUCH

Einunddreißig
    Leonid Danilowitsch Arkadin ging in der Passagierkabine des Air-Africa-Flugzeugs auf und ab, das ihn und seine Leute aus Bergkarabach abgeholt hatte. Er wusste, dass ihr Ziel der Iran war. Noah Perlis war sich sicher, dass Arkadin den genauen Ort nicht kannte, doch er irrte sich. So wie viele Amerikaner in ähnlichen Positionen hielt sich Noah für besonders schlau und glaubte, alle Nicht-Amerikaner nach Belieben manipulieren zu §können. Wie die Amerikaner auf diese Idee kamen, war Arkadin ein Rätsel, aber er hatte selbst einige Zeit in Wa shington verbracht und dabei ein paar Dinge über die Denkweise dieser Leute gelernt. Amerikas selbstgefälliger Glaube an die eigene Unantastbarkeit mochte vielleicht durch die Ereignisse des Jahres 2001 erschüttert worden sein, doch an dem Gefühl, als Amerikaner etwas Besonderes zu sein, hatte sich nichts geändert. Damals hatte er oft in Restaurants gesessen und im Rahmen seiner Treadstone-Ausbildung die Gespräche belauscht. Gleichzeitig hatte er die Aussagen der Neokonservativen gehört – mächtige Leute, die überzeugt waren, genau zu wissen, wie die Welt funktionierte. Für sie war alles furchtbar einfach, so als ließe sich das ganze Leben auf ein simples Schema reduzieren – Aktion und Reaktion. Nach diesem Schema gingen sie vor – und wenn die Reaktionen der anderen nicht dem entsprachen, was ihre Beraterstäbe vorhergesagt hatten, wenn also ihre Pläne völlig in die Hose gingen, dann gestanden sie nicht etwa ihren Fehler ein, sondern verfolgten ihre Ziele mit umso größerer Verbissenheit. In Arkadins Augen waren diese Leute völlig blind gegenüber dem, was auf der Welt wirklich passierte.
    Vielleicht, so dachte er jetzt, während er noch einmal die Bereitschaft seiner Männer und ihrer Ausrüstung überprüfte, vielleicht war Noah einer der Letzten seiner Art, ein Dinosaurier, dem nicht bewusst war, dass sich sein Zeitalter dem Ende zuneigte.
    So wie Dimitri Iljitsch Maslow.
    »Sie muss zu ihm zurück«, sagte Dimitri Iljitsch Maslow, »sie und die drei Mädchen. Sonst wird es keinen Frieden mit Lew Antonin geben.«
    »Seit wann lassen Sie sich

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