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Die Bourne Intrige

Die Bourne Intrige

Titel: Die Bourne Intrige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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weggewaschen, der sich nach dem Abbrennen der Reisfelder gebildet hatte.
    Als sich Bourne aufsetzte, fiel sein Blick auf das Doppel-Ikat-Tuch, das Moira in Tenganan für ihn besorgt hatte. Er hielt den rauen Stoff zwischen den Fingern und sah wieder die dunkle Gestalt auftauchen, die zwischen ihm und dem heiligen Vulkan stand, von den Toren des Tempels umrahmt, und er fragte sich aufs Neue, wer das sein mochte.

Drei
    Im Cockpit des amerikanischen Passagierflugzeuges mit der Flug-Nummer 891 von Kairo, Ägypten, summte es gleichmäßig. Pilot und Kopilot, seit vielen Jahren Freunde, scherzten über eine Flugbegleiterin, die sie beide gern ins Bett bekommen würden. Sie waren gerade dabei, Bedingungen für einen Wettstreit auszuhandeln, wie er eher zu zwei Halbwüchsigen gepasst hätte und bei dem der Sieger das Mädchen bekommen sollte, als auf dem Radarschirm ein Objekt auftauchte, das sich rasch dem Flugzeug näherte. Der Pilot reagierte in angemessener Weise und forderte über die Sprechanlage die Passagiere auf, sich anzuschnallen. Dann wich er von der vorgegebenen Flugroute ab, um ein Ausweichmanöver zu starten. Doch die Boeing 767 war zu groß und plump, zu unbeweglich für schnelle Manöver. Der Kopilot versuchte das Objekt optisch zu identifizieren, während er sich mit dem Tower am Flughafen Kairo in Verbindung setzte.
    »Flug Acht-Neun-Eins, es gibt keine planmäßigen Flüge in diesem Bereich«, teilte ihm eine ruhige Stimme vom Tower mit. »Können Sie das Objekt optisch identifizieren?«
    »Noch nicht. Es ist zu klein für ein Linienflugzeug«, antwortete der Kopilot. »Vielleicht ist es ein Privatjet.«
    »Es sind keine Privatflüge gemeldet. Ich wiederhole: Es sind keine Privatflüge gemeldet.«
    »Roger«, sagte der Kopilot. »Aber es kommt näher.«
    »Acht-Neun-Eins, gehen Sie auf fünfundvierzigtausend Fuß.«
    »Roger«, antwortete der Pilot und leitete das Manöver ein. »Gehe auf fünfundvierzigtau…«
    »Ich sehe es!«, unterbrach ihn der Kopilot. »Es ist zu schnell für einen Privatjet!«
    »Was ist es?« Die Stimme aus Kairo klang nun ziemlich aufgeregt. » Was ist los? Acht-Neun-Eins, bitte melden!«
    »Da kommt es!«, schrie der Kopilot.
    Im nächsten Augenblick schlug die mächtige Faust aus Metall zu und verwandelte das Passagierflugzeug in einen grellen Feuerball. Eine ungeheure Explosion zerriss den Flugzeugrumpf, so wie ein Raubtier seine Beute zerreißt, brennende und verkohlte Trümmer stürzten mit atemberaubender Geschwindigkeit zur Erde.
    Tief unter dem Westflügel des Weißen Hauses, in einem geräumigen Zimmer mit zweieinhalb Meter dicken Wänden aus Stahlbeton, befand sich der Präsident der Vereinigten Staaten in einer Sitzung auf höchster Ebene mit Verteidigungsminister Halliday, DCI Veronica Hart, Heimatschutzminister Jon Mueller und Jaime Hernandez, der nach dem Skandal wegen illegaler Waterboarding-Praktiken an die Spitze der National Security Agency gelangt war.
    Am Reden war gerade Halliday, ein Mann mit geröteten Wangen, glatt zurückgekämmtem dunkelblondem Haar, einem perfekten Zahnpastalächeln und dem kühlen Blick des mit allen Wassern gewaschenen Politikers. Er sprach, als würde er einen Text herunterlesen, den er für einen Senatsunterausschuss vorbereitet hatte. »Nach Monaten intensiver Vorbereitungsarbeiten, gezielter Bestechungen am richtigen Platz und diskreter Nachforschungen hat Black River nun endlich Kontakt mit einer wirklich vielversprechenden Gruppe von regimekritischen prowestlichen Iranern aufgenommen.« Ganz der perfekte Showman, machte er eine Pause und blickte in die Runde, die sich um den glänzend polierten Tisch versammelt hatte. Er sah jedem Anwesenden kurz in die Augen. »Das sind sensationelle Neuigkeiten«, fügte er überflüssigerweise hinzu und wandte sich direkt an den Präsidenten, »etwas, auf das diese Regierung schon seit Jahren gewartet hat, denn die regimekritischen Kräfte im Iran, mit denen wir bisher versucht haben zusammenzuarbeiten, scheinen nicht in der Lage zu sein, wirklich etwas zu bewegen.«
    Halliday war nun ganz in seinem Element, und Veronica Hart glaubte zu wissen, warum das so war. Er war zwar durch Jason Bournes Tod, für dessen Eliminierung er persönlich eingetreten war und für die er auch selbst die Verantwortung übernahm, in seiner Position gestärkt, doch sie wusste, dass er noch einen Erfolg brauchte, etwas Nachhaltigeres, das dem Präsidenten politisch wirklich nützlich war.
    »Jetzt haben wir also

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